Ein Modell der neuen Generation des ID.3 wird im Werk von Volkswagen in Zwickau montiert.
Als ein Grund dafür wird der Stopp der Kaufprämie durch Wirtschaftsminister Robert Habeck gesehen. Nun ziehen immer mehr deutsche Autohersteller Konsequenzen aus der Misere. So auch Volkswagen: Der Konzern hatte im sächsischen Zwickau eines seiner Autowerke zu 100 Prozent auf die Produktion vollelektrischer Fahrzeuge umgerüstet. Der erhoffte Erfolg blieb allerdings aus. Daher will VW jetzt rund 1200 der bis 2025 befristeten Arbeitsverträge seiner Mitarbeiter in Zwickau nicht verlängern. Schon im vergangenen Jahr mussten 270 Beschäftige das Unternehmen verlassen, 2024 wurden bereits 500 Stellen abgebaut.
Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer machte gegenüber der Bild die Bundesregierung und Robert Habeck für die schwache Nachfrage nach E-Autos und die daraus resultierenden Stellenstreichungen bei Volkswagen verantwortlich. Was sagen VW und ein weiterer Auto-Analyst zu den Stellenstreichungen in Zwickau?
Als Grund für die geringe Auslastung gibt Sommer an, dass mögliche Kunden von Elektrofahrzeugen „durch die aktuellen Diskussionen um eine Abkehr vom Verbrenner-Aus, hohe Strompreise und das Vorurteil des geringen Ausbaus der Ladeinfrastruktur verunsichert“ seien. Das erschwere den Umstieg auf die Elektromobilität. „Wir brauchen für den Umstieg mehr Zuversicht und politische Entschlossenheit“, fordert der VW-Sprecher. Er versicherte jedoch, dass sich im VW-Werk in Zwickau niemand sorgen müsse, dass die Verträge weiterer Mitarbeitern beendet werden. „Die Stammbelegschaft ist sicher“, betonte Sommer.
Die Antwort von VW zeigt jedoch auch das fehlende Verantwortungsbewusstsein des Konzerns gegenüber seiner Belegschaft. Schuld sei die Bundesregierung und die öffentliche Debatte über das Verbrenner-Aus. Dass VW im letzten Jahr jedoch seinen Gewinn um 13 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro steigern und ein Umsatzplus von 15 Prozent verzeichnen konnte, passt nicht zum Bild des Sparkurses bei den eigenen Mitarbeitern.
Der Experte hält es für falsch, die aktuelle Situation nur an einer Person festzumachen. Vielmehr liege dies „an der Gesamtlage“. Zu den Unklarheiten in Sachen Verbrenner-Aus kämen die von der EU verhängten Strafzölle gegen chinesische Elektroauto-Anbieter. Diese führten zu weiterer Verunsicherung und verteuerten künstlich den Kauf günstiger Autos. „Zudem ist gerade das Angebot an kleinen, günstigen Elektroautos unbefriedigend und die Ladeinfrastruktur bei weitem noch nicht ausreichend“, kritisiert der Auto-Experte.
Schwope glaubt trotz aller Probleme daran, „dass die Verkaufszahlen für Elektroautos in Deutschland und Europa infolge verschärfter Schadstoffwerte ab 2025 sukzessive zulegen werden“. Die Hersteller würden dann ein Interesse daran haben, Elektroautos günstiger anzubieten, um Strafzahlungen für ein Überschreiten der Schadstoff-Grenzwerte für Fahrzeugflotten zu vermeiden.
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