Laut der Deutschen Umwelthilfe nutzen Dutzende Spitzenpolitiker Autos, die den CO₂-Flottengrenzwert der EU überschreiten: darunter sind mehrere Mitglieder des Bundeskabinetts. Schlusslicht im Ranking ist auch ein Landesvater.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) prangert deutsche Spitzenpolitiker für die Wahl ihrer Dienstwagen an. Laut einer DUH-Auswertung sollen 186 von 252 befragten Politikerinnen und Politikern in Fahrzeugen unterwegs sein, die im Realbetrieb den EU-Flottengrenzwert eines Ausstoßes von 95 Gramm Kohlendioxid (CO₂) je gefahrenem Kilometer überschreiten. Zu dieser Gruppe gehörten auch sieben von neun untersuchten Bundesministerinnen und -ministern. Allerdings ist das jährliche Ranking umstritten.
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Auf der Ebene der Bundesregierung halten nach Angaben der DUH nur die Familienministerin Lisa Paus (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) mit ihren Elektroautos den Grenzwert ein. Die Dienstwagen von Justizminister Marco Buschmann und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (beide FDP) hingegen sollen den Grenzwert um mehr als das Doppelte überschreiten. Die Wagen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und einigen besonders gefährdeten Ministern wurden wegen ihrer schweren Panzerung nicht gewertet.
Von den 16 Regierungschefs der Länder fahren laut DUH nur zwei mit Elektroautos: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Fünf weitere nutzen Plug-in-Hybride, also Autos mit Elektroantrieb und Verbrennermotor,
An der Spitze des Gesamtrankings stehen die sächsische Staatsministerin Katja Meier mit einem VW ID.3 Pro sowie Margit Gottstein, Staatssekretärin im Familienministerium mit einem BMW i3. Die beiden Fahrzeuge der beiden Grünenpolitikerinnen stoßen laut DUH 68 Gramm CO2 pro Kilometer aus.
Auf einen Dienstwagen verzichten nur wenige Spitzenpolitikerinnen und -politiker. Die Organisation nennt die Staatsekretäre Udo Philipp und Sven Giegold aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die Bremer Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf sowie Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (allesamt Grüne).