- VW: Die Entstehungsgeschichte des Draisinen-Bullis
- Der etwas andere VW-Bulli
- Der VW-Bulli im Verkaufsprospekt
Die Spezialisten von VW haben wieder einmal einen wahren Bulli-Schatz ans Tageslicht befördert!
Nach dem spektakulären Raupenfuchs, einem vierachsigen Geländewagen mit Halbkettenantrieb, präsentieren sie nun ihr neuestes Meisterwerk.
VW: Die Entstehungsgeschichte des Draisinen-Bullis
1954 stand die Deutsche Bundesbahn (DB) vor der Herausforderung, neue, kompakte Dienstfahrzeuge für die Schiene zu beschaffen. Statt ein völlig neues Fahrzeug zu entwickeln, kombinierte man den vielseitigen VW-Transporter mit einem Eisenbahnfahrgestell. Zwei Unternehmen wurden mit dem Bau des „Klein-Lkw mit Verbrennungsmotor“ (Klv-20) beauftragt. Martin Beilhack (Rosenheim) und die Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth bauten innerhalb eines Jahres jeweils 15 Exemplare für den Schienenverkehr um.
Der etwas andere VW-Bulli
Der Haupteinsatzzweck der „Schienen-Bullis“ waren Inspektions- und Reparaturfahrten bei Bahn- und Signalmeistereien. Erst in den 1970er-Jahren wurden die Klv-20 ausgemustert. Heute sind nur noch wenige Fahrzeuge in einem so guten Zustand wie der VW-Bulli, der im Sommer ausgestellt wird – und er ist tatsächlich noch fahrbereit!
Volkswagen Nutzfahrzeuge: VW Bus Bulli T1 als Draisine auf einer Bahnstrecke am 14.05.2024 in Lengenfeld unterm Stein. Foto: Friso Gentsch/Volkswagen
Das Modell besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: der Karosserie eines T1 Kombi, einem VW-Industriemotor sowie einem Fahrgestell mit einer hydraulischen Hebe-Drehvorrichtung. Diese ermöglicht es, das Fahrzeug von einer Person auf der Stelle anzuheben, zu drehen und wieder einzuspuren.
Der VW-Bulli im Verkaufsprospekt
„Gleiskraftwagen für Universelle Verwendung
Als kleiner Schienen-Omnibus oder Kleintransporter mit dem gefällig aussehenden, strömungstechnisch günstigen und zweckmäßig eingerichteten VW – Kombi – Aufbau. […]“
Die erste Fahrt dieses automobilen Einhorns erfolgte auf der pittoresken Draisinenstrecke in Lengenfeld unterm Stein. Diese Fahrt beschreibt Tobias Twele, Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer so: „Es war für unser Team ein bewegendes Erlebnis, den Klv-20 wieder in Betrieb zu nehmen. Es gibt nicht viele Varianten des Bulli, die wir bisher noch nicht gesehen haben oder gefahren sind – diese Draisine gehört eindeutig dazu. Darum war es für uns ein sehr emotionaler Moment, als wir mit dem Team das erste Mal über das 24 Meter hohe Viadukt gefahren sind.