- Tipp 1: Die Kunst des langsamen Reisens
- Tipp 2: Lokaler Konsum & Zeichen von Dankbarkeit
- Tipp 3: Die grüne Stellplatzwahl
- Tipp 4: Das Campingklo ohne Chemie
- Tipp 5: Natur für Haut und Haare
- Tipp 6: Ökostrom selber machen
- Tipp 7: Nachhaltiger Umgang mit Wasser
- Tipp 8: Müll ist leider überall
- Tipp 9: Ökologischer Camper-Ausbau
- Tipp 10: Minimalismus ist der neue Luxus
- Extra-Tipp: Spülmittel selbst machen
Alle wollen Vanlife. Alle wollen dieses Gefühl der Freiheit und Unbeschwertheit haben. Damit der Camping-Boom keine negativen Folgen für Umwelt und Natur hat, gibt Autorin Elsia Model 10 Tipps für eine nachhaltige Campingreise.
Camping kann eine nachhaltige Reiseform sein – und das macht es so besonders.
Tipp 1: Die Kunst des langsamen Reisens
Langsames Reisen bedeutet weniger Spritverbrauch, weniger CO₂-Emissionen, weniger Reifenabrieb, aber viel mehr Genuss. Nehmen wir mal den Reifenabrieb. Bei jeder Fahrt lösen sich winzig kleine Gummipartikel, die einen wesentlichen Teil zum Mikroplastik beitragen. Bis zu 120.000 Tonnen sind es alleine in Deutschland pro Jahr. Slow Travel hat aber nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch emotionale. Wer langsam reist, sieht und fühlt mehr. Momente werden bewusster erlebt. Und aufs Umfeld kann man sich intensiver einlassen.
Tipp 2: Lokaler Konsum & Zeichen von Dankbarkeit
Es ist nicht nur ein schönes Erlebnis, über regionale Wochenmärkte zu schlendern, es ist auch eine wunderbare Möglichkeit, Menschen vor Ort direkt zu unterstützen. Das kann das saisonale Gemüse sein, aus einem kleinen Garten. Oder aber ein Mitbringsel aus originalem Handwerk. Indem ich lokal konsumiere und nachhaltige touristische Angebote nutze, schaffe ich nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch mehr Bewusstsein für das, was diese Gegend ausmacht. Dabei schaue ich, dass der Weg zum Erzeuger möglichst kurz ist, mein Geld also direkt ankommt.
Tipp 3: Die grüne Stellplatzwahl
Fürs perfekte Naturerlebnis empfehle ich die Suche nach Natur- oder Öko-Campingplätzen. Dort wird, bestenfalls in Summe, Energie nachhaltig erzeugt und effizient eingesetzt, Müll getrennt, die lokale Wirtschaft unterstützt, Wasser gespart, Emission reduziert und die Natur geschützt. Das bedeutet, Urlaub machen und Gutes tun in Kombination. Und das meist in bester Lage.
Tipp 4: Das Campingklo ohne Chemie
Tipp 5: Natur für Haut und Haare
Sehr viele herkömmliche Kosmetikprodukte beinhalten fragwürdige Inhaltsstoffe, sorgen für jede Menge Verpackungsmüll und/oder basieren auf Raubbau und Tierversuchen. Naturprodukte sind als Alternative ein Win-win für Körper und Natur. Da gibt es zum Beispiel feste Seifen, die herrlich duften und lange halten. Plastikfreie Zahnbürsten wiederum sehen schöner aus. Natürliche Deos sind sanft zur Haut, Rasierhobel sparen Müll und Geld und mineralischer Sonnenschutz schützt Körper und Gewässer. Zertifizierte Naturkosmetiksiegel, wie das BDIH-Label, das NATRUE-Siegel oder ECOCERT, sind dabei eine gute Orientierung.
Tipp 6: Ökostrom selber machen
Aus Sonne wird Strom – und das ist, wie ich finde, eine ziemlich fantastische Angelegenheit. Alles, was es dafür braucht, sind Solarpaneele, ein Laderegler, eine Zusatzbatterie zur Stromspeicherung und, je nach Verbraucher, ein Wechselrichter. Mit dieser Kombi kann Ökostrom selbst produziert und genutzt werden, was in dem Fall unabhängig von fossilen Energieträgern und endlichen Ressourcen macht. Und das lohnt sich vor allem für Langzeitreisende.
Tipp 7: Nachhaltiger Umgang mit Wasser
Nur knapp 3% des globalen Wasservorkommens ist Süßwasser – und gerade einmal 0,3% stehen uns davon als Trinkwasserquelle zur Verfügung. Wasser ist somit kostbarstes Gut und Camping eine wunderbare Möglichkeit, sparsam damit umzugehen. Denn der geringe Platz im Camper macht, dass der Wasservorrat endlich ist. Ich filtere das Wasser beim Zapfen aus unbekannter Quelle auch noch und kann somit auf die vielen Einweg-Plastikflaschen verzichten, von denen in Deutschland rund 2 Millionen pro Stunde anfallen.
Tipp 8: Müll ist leider überall
Tipp 9: Ökologischer Camper-Ausbau
Auch ein Camper ist gebaute Umwelt. Sogar mehr denn je, wenn ich mir die Entwicklung vom Vanlife in den letzten Jahren betrachte. Sollte dieser kleine (temporäre) Lebensmittelpunkt nicht so gesund, nachhaltig und naturnah wie möglich gestaltet sein? Maßnahmen gibt es einige. Die Dämmung kann aus nachwachsenden Rohstoffen sein, die Möbel können aus zertifiziertem Holz aus nachhaltigem Anbau oder aus formaldehydfreien Holzwerkstoffen gebaut werden. Die Holzbehandlung sollte ökologisch sein, ebenso wie der Bodenbelag, die Stoffe gibt’s in Bio-Qualität und das Verbauen von gebrauchten Materialien schont Ressourcen und Portemonnaie.
Tipp 10: Minimalismus ist der neue Luxus
Konsum mal anders gedacht. Der Campingmarkt boomt und für so einige Probleme gibt es mittlerweile viele Produkte, die man kaufen kann. Die Frage ist nur: Braucht es sie auch? Sehr oft eher nicht. Minimalismus – und das Nicht-Kaufen – schafft (finanziellen) Spielraum für mehr Erlebnisse. Upcycling und Recycling wiederum macht kreativ. Und materialistische Qualität schlägt billige Quantität.
Extra-Tipp: Spülmittel selbst machen
Spülmittel kann man beim Camping ganz einfach mit nur wenigen natürlichen Zutaten selbst machen und ist dazu noch biologisch abbaubar, umweltfreundlich und günstig.
Rezeptur für 600 ml selbstgemachtes Spülmittel
- 30 g geriebene Pflanzenseife (ca. 6 EL)
- 2 TL Natron
- 600 ml Wasser
Nachdem das Wasser kocht, gibt man die geriebene Pflanzenseife (ich nutze meistens Aleppo-Seife) in den Topf und rührt so lange, bis sich die Seifenflocken aufgelöst haben. Es folgt das Natron und wenn sich die Flüssigkeit etwas abgekühlt hat, kann man das Spülmittel schon in ein schönes Gefäß abfüllen und benutzen. Et voilà!