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Auf zur Ebenalp - Kurzer Campingtrip ins Appenzellerland

Vom Bodensee aus gelangt man schnell ins Appenzellerland, das neben dem bekannten Käse auch mit einer Bilderbuchkulisse besticht. Wir fahren auf einem Teil der Grand Tour of Switzerland.

auf zur ebenalp - kurzer campingtrip ins appenzellerland

Ein besonderes Highlight der knapp 100 Kilometer langen Tour ist die Wanderung von der Ebenalp zum Seealpsee.

Nach einem Frühstück mit Seeblick an der Seepromenade in Kreuzlingen, dem schweizerischen Nachbarort von Konstanz, verlassen wir den Bodensee. Wir wollen über Bischofszell und Gossau nach Wasserauen fahren und sparen uns die Vignette für die Autobahn.

Charmante Dörfer, Wiesen mit grasenden Kühen und schmucke Bauernhöfe ziehen an den Fenstern vorbei. In Bischofszell bewundern wir die prachtvollen Gärten. Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts war es mit seinen zahlreichen barocken Gärten als Rosenstadt bekannt.

Bei der Weiterfahrt stoßen wir immer wieder auf das Schild mit der Aufschrift “Grand Tour”. Die Grand Tour of Switzerland passiert die Höhepunkte des Landes auf über 1.000 Kilometern inklusive fünf Alpenpässe, 22 Seen und elf Unesco-Weltkulturerbestätten.

Ein kurzer Stopp muss auch in Appenzell sein. Das Zentrum ist schnell erkundet und wir kaufen noch Käse – Appenzeller, versteht sich. Nach Wasserauen ist es nicht mehr weit, von dort wollen wir morgen auf die Ebenalp wandern.

Wir haben Glück und finden noch einen Platz auf dem Parkplatz gegenüber der Bergbahn. Von hier kann man den Gleitschirmfliegern beim Landen zusehen. Da es auch einen Bahnhof gibt, kommen Wanderer sogar mit dem Zug hierher.

Zu Fuß oder mit der Bahn auf die Ebenalp

Wer nicht auf über 1.600 Meter aufsteigen möchte, nimmt die Bergbahn, die fast bis zur Ebenalp, dem nördlichen Ende des Alpsteins, hinauffährt.

Rund um die Station ist an schönen Tagen einiges los: Kuhglocken läuten, Wanderer wollen nach oben oder unten, und Gleitschirmflieger bereiten sich auf den Start vor, der noch spektakulärer aussieht als die aus dem Camperfenster am Vorabend gesehenen Landungen.

Gasthof Aescher und die Bärenhöhle

Von hier oben ist es nur ein kurzer Abstieg zum Gasthof Aescher und dem Wildkirchli, die auf rund 1.500 Meter Höhe liegen. Neben der vom Felsen geschützten Kirche steht noch ein kleines Holzhaus. Die Ausstellung darin erzählt die Geschichte der Bärenhöhle und wie Mitte des 20. Jahrhunderts die dort gefundenen Tierknochen für wissenschaftliche Zwecke verwendet wurden.

So richtig nachvollziehbar wird die Geschichte von den Bären, wenn man weiter durch die kleine Höhle wandert. Die schummrige Beleuchtung wirft Schatten an die feuchten Wände. Wir können uns gut ausmalen, wie hier die Bären den Winter verbracht haben.

Dann geht es zurück ins Freie, die gegenüberliegenden Berge rücken ins Blickfeld und kurz darauf auch das Gasthaus Aescher, das bereits den Titel des National-Geographic-Magazins zierte – als schönster Ort der Welt. Die Berichte zogen Stars wie Ashton Kutcher und Roger Federer an.

Inzwischen ist es wieder ruhiger um den spektakulär gelegenen Berggasthof geworden, der auch einer der ältesten in der Schweiz ist.

Alpenkulisse wie im Bilderbuch

Steil bergab geht es weiter zum Seealpsee. Hinweisschilder empfehlen, Kinder zur Sicherheit an die Leine zu nehmen. Das Gehen wird zum Steigen – über Felsen und Steine, die den Weg nach unten teilweise beschwerlich machen.

Dann taucht der See auf, dessen Wasser türkisfarben durch die Bäume schimmert. Die Gipfel rundherum machen die besondere Kulisse aus. Auch wenn das Wasser kalt ist, muss ein Sprung in den See einfach sein. Es ist gar nicht so leicht, eine einsame Stelle zum Abtauchen zu finden.

Direkt am Ufer liegt der Berggasthof Seealpsee. Eine kleine Erfrischung mit Blick aufs Wasser verzögert den Abstieg nach unten. Hier oben ist es einfach zu schön. Auf dem Rückweg passieren wir das Kraftwerk mit dem Naturstrom aus dem Seealpsee.

Kultur und Geschichte in St. Gallen

Obwohl es in der Appenzeller Bergwelt so malerisch ist, möchten wir weiter nach St. Gallen, das eine gute halbe Stunde von hier entfernt ist. Die Olma-Messen St. Gallen bieten bis Mitte September sieben Wohnmobilplätze an. Eine Reservierung ist nicht möglich, aber mit dem Smartphone kann man vor Ort einchecken.

Von hier aus geht man eine Viertelstunde bis zur Altstadt. Der Stiftsbezirk St. Gallen wurde 1983 in die Unesco-Liste aufgenommen. Ausschlaggebend war die Verbindung der barocken Klosteranlage mit einer ins achte Jahrhundert zurückreichenden Tradition.

Der Bibliothek, eine der ältesten und reichsten der Welt, verdankt St. Gallen kunsthistorischen Weltruhm. Neben zahlreichen Geschäften gibt es Cafés und Eisdielen. Eine Kugel im Eiscafé Gekko ist gerade noch erschwinglich. Mit dem handgemachten Glacé schlendern wir genüsslich zum Camper zurück.

Tipps für einen Camping-Trip ins Appenzeller Land

  • Außerhalb von Appenzell liegt Camping Eischen inmitten der Bergwelt und am Hotel Restaurant Eischen (Kaustrasse 123, 9050 Appenzell). Die Wohnmobil-Stellplätze auf dem Parkplatz bei der Flugschule Appenzell in Wasserauen sind günstig, aber begrenzt. In der Nähe gibt es eine Gaststätte.
  • Bei St. Gallen betreibt der Camping- und Caravanning Club den Campingplatz St. Gallen-Wittenbach (Leebrücke, 9304 Bernhard).
  • Zentrumsnah bietet die Genossenschaft Olma Messen (Splügenstrasse 12, 9008 St. Gallen) bis Mitte September Wohnmobil-Stellplätze an.
  • Ein besonderes Highlight der knapp 100 Kilometer langen Tour ist die Wanderung von der Ebenalp zum Seealpsee.
  • Das vielleicht beste Eis in St. Gallen gibt es in der Eisdiele Gekko in der Augustinergasse 20.
  • Mehr über die Grand Tour of Switzerland lässt sich nachlesen unter grandtour.myswitzerland.com

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