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Sind Solarautos die Zukunft? Diese drei Modelle wird es bald geben

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Sind Solarautos die Zukunft? Diese drei Modelle wird es bald geben

Sind Solarautos die Zukunft? Wir haben die wichtigsten Infos.

In der Theorie klingt das Konzept der Sonnenstrom-Tankenden-Fahrzeuge verlockend. Bisher gibt es aber leider noch kein massentaugliches Serienfahrzeug auf dem Markt, dass als Solarauto bezeichnet werden kann. Bei den Marken Hyundai, Genesis und Toyota gibt es schon heute zumindest optionale Solardächer in Serienfahrzeugen. Allerdings leisten die häufig nur einen minimalen Beitrag zur Effizienz der Fahrzeuge. Fahren mit selbst produziertem Sonnenstrom geht damit nicht. In den letzten Jahren wurden in unterschiedlichen Ecken der Welt Start-Ups gegründet, die das ändern möchten. Diese drei Solarautos könnte es bald in Serie geben. (Kennen Sie schon? Weihnachtsgeschenke für Autoliebhaber: Die 9 besten Tipps)

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Diese 3 Solarautos sollten Sie kennen

1. Aptera – Sonnengleiter aus Kalifornien

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Ein durchgehender Lichtstreifen markiert die Front des Aptera und die beiden Vorderreifen links und rechts der Fahrgastzelle liegen unter separaten Verschalungen. Solarzellen ziehen sich von der Spitze über das Dach bis zum Heck des Fahrzeugs. Sogar die Armatur unter der Windschutzscheibe ist mit Solarzellen bestückt. Mit dem sogenannten „Never-Charge-Solar-Package“ sollen bis zu 60 Kilometer Reichweite am Tag durch die Sonne dazugewonnen werden. (Auch spannend: Sind Wasserstoffautos die Zukunft? – Diese Modelle können Sie bereits kaufen)

Je nachdem, an welchem Ort man lebt und wie viele Kilometer man täglich fährt, werden Ladestationen überflüssig. Auf der Webseite von Aptera Motors kann man sich das für den eigenen Wohnort berechnen lassen. Wer zum Beispiel in München lebt und nicht mehr als 40 Kilometer am Tag fährt, kommt ohne zusätzlichen Strom aus. Es handelt sich um Durchschnittswerte, die im Winter kaum zu erreichen sind und im Sommer womöglich übertroffen werden. Neben den vielen Solarzellen ist ein weiterer Faktor entscheidend: Die Effizienz. Ein geringes Fahrzeuggewicht, eine außergewöhnliche Aerodynamik und 700-Watt Solarpower sollen bis zu 1.600 Kilometer Reichweite ermöglichen. Mit dem größten 100-kWh-Akku wird das Fahrzeug circa eine Tonne wiegen. Ein Audi e-tron mit einem fast genauso großen Akku wiegt mehr als das Doppelte. Das Chassis ähnelt einem Jet und reduziert den Luftwiderstand des Fahrzeugs auf einen Cw-Wert von 0,13. Zum Vergleich: Ein Mercedes-Benz EQS hat einen Cw-Wert von 0,20. (Lesen Sie auch: SUV-Modelle: Das sind die 7 angesagtesten Fahrzeugdesigns)

Für 25.900 Dollar bekommt man bei Aptera einen 25-kWh-Akku mit bis zu 400 Kilometern Reichweite, ein Dach mit Solarzellen und Frontantrieb. Wer Allradantrieb, Solarzellen auf Heckklappe und Frontschürze und den größten 100-kWh-Akku wählt, zahlt 50.700 Dollar. Damit sollen dann 1.600 Kilometer Reichweite möglich sein. Man kann die Fahrzeuge des US-amerikanischen Herstellers Aptera Motors bereits vorbestellen, die Produktion soll noch dieses Jahr starten. Hoffen wir also, dass wir dieses außergewöhnliche Fahrzeug spätestens nächstes Jahr auf den US-amerikanischen Highways sehen werden. Vielleicht schafft es Aptera dann auch, die Flügel(türen) auszubreiten und zu uns nach Europa zu fliegen. (Spannend: Kleine Geländewagen: Die 5 coolsten Modelle im Test)

Technische Daten:Gewicht: 800 – 1.000 kgAerodynamik (Cw-Wert): 0,13Maximale Solarleistung: 700 WattLeistung: 100 kW (FWD) /150 kW (AWD)Maximale Reichweite: 400 – 1.600 KilometerAkkukapazität: 25 / 40 / 60 / 100 kWhEinstiegspreis: 25.900 Dollar/Euro

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2. Lightyear 0 – Solarauto Deluxe aus den Niederlanden

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Mit Deluxe ist hier nicht das Interior gemeint, auch wenn das keineswegs minderwertig ist, sondern der Fahrzeugpreis insgesamt. Denn die Kosten für die Jahre lange Entwicklung und die hochwertigen Materialien müssen irgendwie aufgefangen werden. Die gesamte stromlinienförmige Karosserie besteht aus leichten, aber teuren Kohlefasern und ist mit fünf Quadratmetern modernster Solarzellen überzogen. In jedem Reifen sitzt ein hocheffizienter Elektromotor und im Unterboden liegt ein 60-kWh-Akku. Wer das erste Solarauto der Marke Lightyear besitzen möchte, muss 297.000 Euro parat haben, dafür ist der Strom teilweise kostenlos. (Apropos: Hyundai Ioniq 6: Darum kann die die E-Limousine aus Südkorea mit Porsche und Tesla mithalten)

Bis zu 70 Kilometer pro Tag sollen allein durch die Sonne nachgeladen werden. Wer nicht jeden Tag fährt oder nur kurze Strecken, wird Monate ohne Ladestopp auskommen. Eine hohe Effizienz und ein niedriges Fahrzeuggewicht machen es möglich. Mit 1,5 Tonnen wiegt der Lightyear 0 nur etwas mehr als ein elektrischer Kleinwagen. Das liegt zum einen an der Leichtbauweise und zum anderen am verhältnismäßig kleinen Akku, der trotzdem bis zu 625 Kilometer am Stück ermöglichen soll. Kein anderer Hersteller holt bisher mehr Reichweite aus 60 Kilowattstunden heraus. (Spannend: James Bond: Das sind die Lieblingsautos der 007-Darsteller)

Noch dieses Jahr sollen die ersten Fahrzeuge von Lightyear ausgeliefert werden. Die Stückzahl ist auf 946 Fahrzeuge begrenzt. Mit der Zahl spielt das Unternehmen auf die Geschwindigkeit des Lichts an, das in einem Jahr 9,46 Billionen Kilometer zurücklegt. Außerdem möchte Mitgründer Lex Hoesfloot bis 2035 weltweit genauso viele Autokilometer mit Solarstrom möglich machen. Das entspricht der Jahresfahrleistung aller Pkw auf diesem Planeten. Um das zu erreichen, soll es deshalb nicht bei einem hochpreisigen Fahrzeug bleiben. Mit dem Erlös und den Erkenntnissen aus ihrem ersten Serienfahrzeug Lightyear 0 möchte das niederländische Unternehmen in Zukunft deutlich günstigere Solarfahrzeuge bauen und die Solarmobilität zur Massenmobilität transformieren. (Kennen Sie schon? BMW iX1: Das sind die Vorteile des kleinsten Elektro-BMW)

Technische Daten:Gewicht: 1.575 kgAerodynamik (Cw-Wert): 0,175Maximale Solarleistung: 1.050 WattLeistung: 132 kWMaximale Reichweite: 625 Kilometer (WLTP)Akkukapazität: 60 kWhEinstiegspreis: 297.500 Euro

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3. Sono Motors – Erschwinglicher Solar-Van aus Deutschland

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Kein glänzender Lack und keine Flügeltüren. Bis auf die matte Außenbeschichtung aus Polymeren, unter der die Solarzellen hindurch schimmern, wirkt der Sion wie ein gewöhnlicher Mini-Van. Innen ist er ähnlich unauffällig, mit einer Ausnahme. Teile der Armatur bestehen aus recyceltem Plastik und der 10-Zoll-Bildschirm in der Mitte lässt sich via Touch bedienen. Der Rest wirkt simpel und aufgeräumt, nur das Belüftungssystem zieht Aufmerksamkeit auf sich. Grünes Moos quillt unter der Armatur hervor und filtert die Luft, die durch das Lüftungssystem ins Fahrzeug strömt. Es kann in unterschiedlichen Farben angestrahlt werden und verleiht dem sonst eintönigen und dunklen Innenraum einen erfrischenden Farbakzent. (Lesen Sie auch: Nio: Nach dem Abo-Modell können die E-Autos nun auch gekauft werden)

Das Solarauto von Sono Motors lädt sich selbstständig auf, es lässt sich via App mit anderen Menschen teilen und es dient als mobile Stromquelle. Sobald man aus dem Schatten herausfährt, speist das Solardach Strom in den Akku. Mit allen Solarpaneelen zusammen sind bis zu 1.200 Watt möglich. Das wären umgerechnet bis zu 245 Kilometer Reichweite pro Woche nur durch die Sonne. Sono Motors hat zusätzlich eine App für privates Carsharing entwickelt. Sie soll es ermöglichen, den Sion mit der Community zu teilen. Gleichzeitig funktioniert die App auch als Mitfahrzentrale und Ladestromanbieter. Der Sion kann bidirektional laden und Strom an andere elektrische Fahrzeuge oder Geräte abgeben. Über den Haushaltsstecker oder den Stecker Typ 2 mit bis zu 11 Kilowatt. Wie viel Strom an wen gehen soll, das kann über die App festgelegt werden. Insgesamt bietet der kobaltfreie 54-kWh-Akku (Lithium-Eisen-Phosphat) bis zu 305 Kilometer Reichweite. Die Solarreichweite kommt noch obendrauf. (Interessant: Rolls-Royce Spectre: Das erste vollelektrische Fahrzeug der Marke feiert Premiere)

Über 20.000 Fahrzeuge wurden bereits vorbestellt. Vorerst wird es nur eine Variante des Sion geben und der Preis liegt bei knapp unter 30.000 Euro. Im Juli hat das Münchener Start-Up das finale Produktionsdesign vorgestellt und nächstes Jahr sollen die ersten Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden.

Technische Daten:Gewicht: 1.730 kgAerodynamik (Cw-Wert): > 0,20Maximale Solarleistung: 1.200 WattLeistung: 120 kWMaximale Reichweite: 305 Kilometer (WLTP)Akkukapazität: 54 kWh (LFP)Einstiegspreis: 29.500 Euro

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Fazit: Sind Solarautos die Zukunft?

Jedes der drei vorgestellten Fahrzeuge hat ein komplett anderes Konzept. Zwar setzen sowohl Aptera als auch Lightyear auf Aerodynamik und Leichtbau, aber sie sind in völlig unterschiedlichen Preis- und Fahrzeugklassen angesiedelt. Beim Sion von Sono Motors spielt der Luftwiderstand aus Kostengründen eine untergeordnete Rolle, Praktikabilität und Carsharing sind hier wichtiger. Preislich kann nur das Einstiegsmodell von Aptera mit dem Sion mithalten. (Lesen Sie auch: Die 7 günstigsten Elektroautos unter 30.000 Euro)

Mit den drei gezeigten Fahrzeugen könnten Solarautos in Zukunft massentauglich werden. Es könnte der Beginn einer neuen Ära sein. Die Elektrifizierung unserer Fahrzeuge ist nur der erste Schritt. Im zweiten Schritt muss der Fokus auf Aerodynamik liegen, damit endlich die Frage nach der Reichweite obsolet wird. Als dritter Schritt könnte Solarintegration zum Standard werden und uns von der Preispolitik globaler Energiekonzerne befreien. Das wären doch sonnige Aussichten!(Auch interessant: Diese 9 Modelle schaffen über 600 Kilometer)

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