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ADFC: 63 Prozent der Autofahrer überholen Radl zu eng

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ADFC: 63 Prozent der Autofahrer überholen Radl zu eng

adfc: 63 prozent der autofahrer überholen radl zu eng

In manchen Straßen hat der ADFC München keinen einzigen Überholvorgang mit regelkonformen Abstand gemessen.

Autofahrer müssen beim Überholen von Radlern innerorts einen Abstand von 1,5 Metern zu den Zweirädern einhalten. Wie eine ADFC-Studie zeigt, passiert das oft nicht…

München ‒ Seit 2020 ist es Gesetz: Mindestens 1,5 Meter Abstand müssen Autofahrer innerorts beim Überholen von Radlern einhalten – bei Kindern oder Lastenrädern sogar zwei. Die Realität in der Großstadt scheint allerdings oft eine andere zu sein.

Dass das mehr als eine gefühlte Wahrheit ist, hat der ADFC München nun nachgewiesen: 5500 Überholvorgänge hat der Club seit Februar 2021 mit 18 Fahrradsensoren aufgezeichnet. Das Ergebnis: 63 Prozent der Autos waren näher an den Rädern als gesetzlich vorgeschrieben. Etwa jeder Zehnte überholte so dicht, dass der Radler das vorbeifahrende Fahrzeug mit ausgestrecktem Arm hätte berühren können.

Der ADFC veranstaltet für Radler ein Fahrsicherheitstraining. Dies soll den hohen Unfallzahlen mit Radlern entgegenwirken.

ADFC-Studie deckt Missstände bei Überholvorgängen auf: Unwissende Autofahrer?

Johan Buchholz, Leiter des Sensorprojekts, erklärt sich die Ergebnisse so: „Viele Autofahrende kennen die gesetzliche Regelung nicht.“ Außerdem falle es vielen schwer, den vorgeschriebenen Seitenabstand korrekt einzuschätzen. „Um in zweispurigen Straßen korrekt zu überholen, müssen Autos im Normalfall vollständig auf die zweite Spur wechseln.“

Für München hat der ADFC dabei auch besondere Gefahrenstellen ausgemacht – viele davon in der ohnehin engen Innenstadt. So lag in der Georgenstraße (Abschnitt zwischen Nordend und Arcisstraße) der gemessene Durchschnittsabstand bei 86 Zentimetern. In der Schleißheimer Straße war keiner von 14 Überholvorgängen regelkonform. Auf Basis seiner Messergebnisse erstellt der ADFC München jetzt eine Liste mit knapp 70 problematischen Straßenabschnitten in der Stadt.

Für den Club ergeben sich aber auch klare Forderungen an die Polizei – etwa konsequentere Kontrollen oder Präventionskampagnen auszuweiten. Man wünsche sich aber auch mehr Sensibilität vom Mobilitätsreferat bei der Anordnung von Verkehrsmaßnahmen.

Eine Karte mit allen Ergebnissen auf Straßenbasis ist im Internet unter http://sensor.adfc-muenchen.de abrufbar.

hm

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