Diese Schilder weisen auf die seit 1. April geltende Sperrung zwischen 15 und 22 Uhr hin. Zuerst gibt es eine Verwarnung für die Biker
Motorradfahrer reagieren auf Kesselberg-Sperrung: „Wir wissen, dass der Zeitraum hart ist“
Kochel am See – Die Feiertage zogen viele Ausflügler ins Tölzer Land. Kein Wunder: Vor allem am Ostermontag gab es – wie angekündigt – Kaiserwetter im Oberland. Auch viele Motorradfahrer kurvten über die Straßen im Landkreis.
An einer der beliebtesten Bikerstrecken – dem Kesselberg – gibt es allerdings seit 1. April eine Sperre für bergauffahrende Motorradfahrer von 15 bis 22 Uhr (wir berichteten). Daher war die Kontrollgruppe Motorrad vor Ort, um zu sehen, ob die neue Regelung angenommen wird. „Bisher gab es im April noch kaum einen motorradtauglichen Tag“, meint Steffen Wiedemann, Leiter der Kochler Polizeistation. „Umso mehr war dann am Montag los. Bis zum Beginn der Sperre waren sehr viele Biker am Kesselberg“, schildert er die Eindrücke seiner Kollegen.
Nach Sperrung am Kesselberg: Brücke am Sylvenstein nachmittags voll mit Motorrädern
Kesselberg: Zuerst gibt es eine Verwarnung für die Biker
Und was passiert dann? „Erst steht eine Verwarnung im Raum. Diese kann mit 50 Euro geahndet werden“, erklärt Wiedemann. Sollte sich der Vorfall wiederholen, kommt es zu einer Bußgeldanzeige und das Verwarngeld wird auf 100 Euro verdoppelt. „Dazu kommen noch Bearbeitungsgebühren von bis zu 30 Euro“, ergänzt Wiedemann.
Erweiterung der Seperrzeit nicht ausgeschlossen – Polizei hofft auf Vernunft
„Bisher haben wir noch kein aussagekräftiges Ergebnis, wie die Sperrung tatsächlich wirkt, da es schlicht zu wenig schöne Tage gab“, bilanziert der Polizist. „Wir sehen lediglich die Tendenz, dass die Sperre bekannt ist und wirkt.“ Aber: „Wir wissen auch, dass der Zeitraum der Sperrung hart ist. Vor allem für alle Motorradfahrer, die sich benehmen.“ Jedoch müsse man auf die Unfallzahlen reagieren. „Es bleibt zu hoffen, dass die Problemklientel jetzt nicht zu den offenen Zeiten auf der Strecke rast, dann müssten wir die Sperrzeiten verlängern, was schade wäre“, sagt Wiedemann. Die Probezeit bis Oktober 2024 diene dazu auszutesten, welche Maßnahme am wirksamsten sei, um das Unfallaufkommen zu reduzieren, erinnert er. „Wir werden sehen, was die kommenden Sonn- und Feiertage für ein Bild zeigen.“
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