Motorsport

Formel 1: Japan GP Training

Großer Rückschlag für Mick Schumacher: Der Deutsche zerstört bei schwierigen nassen Bedingungen im Suzuka-Training seinen Haas.

Ganz bitterer Auftakt in den Japan GP der Formel 1 für Mick Schumacher: Der Haas-Pilot crasht im Anschluss an eine Startübung nach dem ersten Training, verliert mit niedrigen Reifentemperaturen auf der Runde zurück an die Box in Kurve acht die Kontrolle über sein Auto und landet nach einem 360-Grad-Dreher in der Bande. “Ich hatte starkes Aquaplaning. Wow, das habe ich nicht vorhergesehen, tut mir sehr leid”, funkt Schumacher an sein Team. Noch schlimmer: Am zweiten Training kann der Deutsche nicht mehr teilnehmen, weil das Team durch den Crash zu einem Chassiswechsel gezwungen ist, da beim Aufprall auch das Monocoque etwas abbekommen hat. Für Schumacher kommt der Ausrutscher an jener Stelle, die 2014 im Regen auch dem tödlich verunglückten Jules Bianchi zum Verhängnis wurde, zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Der 23-Jährige kämpft weiter um seine Formel-1-Zukunft und das Cockpit bei Haas, unter anderem gegen Landsmann Nico Hülkenberg. Nach den vielen Unfällen zu Saisonbeginn hatten sich Micks Leistungen zuletzt stark gesteigert, die Gespräche mit dem US-Team über eine Verlängerung der Zusammenarbeit wurden unlängst aufgenommen (Auto Bild Motorsport berichtete). formel 1: japan gp training

Bitterer Tag für Mick Schumacher im Regen von Suzuka


Ex-Weltmeister Jenson Button fühlt mit Schumi Jr.: “Das Frustrierende für ihn ist: Das kann wirklich jedem passieren. Er war eh langsam, aber der Fluss hat ihn überraschet, das war einfach Pech.” Button fürchtet: “Es ist schade. Das wird ihm wehtun, auch bei seinen Chancen den Sitz zu behalten.” Für den Champion von 2009 steht fest: “Zu diesem Moment seiner Karriere zählt jedes Detail und sein Hauptrivale (Hülkenberg; d. Red.) fährt nicht, der ganze Druck lastet also gerade auf ihm.” Das neuerliche Verursachen von Kleinholz stellt da einen empfindlichen Rückschlag dar. Auch der Haas-Rennstall reagiert wenig begeistert, twittert zu einem Foto vom Crash: “Das ist nicht gut.” Die Laune beim kritischen Teamchef Günther Steiner dürfte entsprechend sein – zumal der VF-22 am Freitag, wie immer bei nassen Bedingungen, eigentlich gut funktioniert: Schumacher beendet das Training vor seinem Crash als Siebter, Teamkollege Kevin Magnussen wird in beiden Sessions sogar starker Fünfter.

Pirelli-Reifentest fällt ins Wasser

Weniger zufrieden ist man mit den Wetterbedingungen bei der Suzuka-Rückkehr nach drei Jahren Corona-Pause bei Reifenhersteller Pirelli: Das zweite Training am Freitag war extra eine halbe Stunde länger angesetzt worden, um die Reifen für 2023 zu testen, der starke Regen macht das jedoch unmöglich. “Natürlich nicht ideal. Wir haben zwar in Austin und Mexiko noch weitere Chancen dazu, aber wir wollten es hier machen, weil wir hier die harten Komponenten fahren”, zeigt sich Pirelli-Chef Mario Isola enttäuscht. Sportlich präsentiert sich zum nassen Suzuka-Auftakt vor allem Alpine stark: Nach dem schmerzhaften Doppel-Aus der Franzosen zuletzt in Singapur, erzielt Altmeister Fernando Alonso im ersten Training die Bestzeit, Teamkollege Esteban Ocon wird Vierter hinter den beiden Ferrari. Während Mercedes zum Auftakt nicht über die Plätze 13 und 18 hinauskommt, haben die Silberpfeile in der zweiten Session plötzlich die Nase vorne: George Russell ist Tagesschnellster, 0,235 Sekunden vor Stallgefährte Lewis Hamilton. WM-Spitzenreiter Max Verstappen, der mit einem Sieg und der schnellsten Runde am Sonntag bereits aus eigener Kraft seinen zweiten WM-Titel klarmachen kann, sortiert sich mit acht Zehnteln Rückstand als Dritter ein und landet dadurch knapp vor Stallgefährte und Singapur-Sieger Sergio Perez. Mit 25 Runden dreht Verstappen gemeinsam mit Lokalmatador und Publikumsliebling Yuki Tsunoda außerdem die meisten des zweiten Trainings. formel 1: japan gp training

Sebastian Vettel bleibt zum Japan-Auftakt im Hinterfeld


Sebastian Vettel beendet den Tag auf der 15. Position, zum Suzuka-Auftakt hatte der Deutsche im Aston Martin nach nur fünf gedrehten Umläufen lediglich den 20. und letzten Platz belegt. Allgemein sind die Zeiten am Freitag auf Grund der wechselhaften Bedingungen aber noch mit Vorsicht zu genießen: Am Samstag zum Qualifying (8 Uhr deutscher Zeit) soll es in Suzuka trocken bleiben, für den Grand Prix am Sonntag (Startzeit: 7 Uhr deutscher Zeit) sind aber neuerlich Regenfälle angesagt.

Formel 1 Grand Prix von Japan
2. Freies Training

1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:41,935 Min.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,235 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,851
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,899
5. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,252
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,269
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,598
8. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,798
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,949
10. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +2,590
11. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +2,774
12. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +3,027
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams +3,104
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +3,322
15. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +3,326
16. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +3,950
17. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +4,094
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +4,841
19. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +5,174
20. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas –

Formel 1 Grand Prix von Japan
1. Freies Training

1. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 1:42,248 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,315 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,386
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,774
5. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,010
6. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,114
7. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,513
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,641
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,721
10. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,986
11. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +2,181
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +2,238
13. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +2,310
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,322
15. Alexander Albon (Thailand) – Williams +2,543
16. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +2,630
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +3,176
18. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +3,855
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +3,944
20. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +5,842

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