Bild: BMW
Die Stimmung in Europa tendiere zu Pessimismus und die Region brauche einen neuen Regulierungsrahmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so der deutsche Manager. „Eine Korrektur des 100-Prozent-Elektroauto-Ziels für 2035 als Teil eines umfassenden CO2-Reduktionspakets würde den europäischen Herstellern auch eine geringere Abhängigkeit von China bei Batterien ermöglichen“, erklärte Zipse auf dem Pariser Autosalon. „Um den erfolgreichen Kurs beizubehalten, ist ein strikt technologieunabhängiger Pfad innerhalb des politischen Rahmens unerlässlich.“
BMW verfolgt schon seit Längerem Technologieoffenheit. Die Bayern bieten mehrere Elektroautos an, diese basieren aber größtenteils auf geteilten Plattformen und Fertigungsbändern mit Verbrennern und Plug-in-Hybriden der gleichen Baureihen. Der Premiumhersteller treibt zudem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systeme voran. Nichtsdestotrotz bereitet der Konzern eine mögliche vollelektrische Zukunft vor, dazu startet im nächsten Jahr die reine Stromer-Plattform „Neue Klasse“.
Das Ifo Institut hat kürzlich vor einer Rücknahme der geplanten EU-Regeln gewarnt, wie es etwa die FDP und Union fordern. Der aktuelle massive Einbruch bei der Nachfrage nach Elektroautos sei nicht nur der mangelnden konjunkturbedingten Nachfrage oder dem unattraktiven Angebot geschuldet, sondern „hat auch viel mit Unsicherheit bei den Kunden zu tun, wie es mit der Elektromobilität weitergeht“, so im Oktober der Leiter des Ifo Zentrums für Industrieökonomie und neue Technologien Oliver Falck.