Bild: BMW
Bisher sei die Zeit für diese Technologie einfach noch nicht reif gewesen. Es habe zum Beispiel kaum Infrastruktur mit Wasserstofftankstellen gegeben. „Ab Ende des Jahrzehnts wird sich das unserer Meinung nach aber ändern. Außerdem wollen wir all jenen Menschen ein Angebot machen, für die ein Batteriefahrzeug nicht die optimale Lösung ist“, erklärte der Manager.
Wasserstoff-Fahrzeuge lassen sich wie Benziner oder Diesel in wenigen Minuten für die Weiterfahrt volltanken. Allerdings gibt es bisher kaum Tankstellen. Und entsprechende Fahrzeuge sind selten, teuer und im Vergleich mit reinen Stromern ineffizient.
„Ein zweites Standbein der klimaneutralen Mobilität“
Danach gefragt, ob Fahrzeuge mit Brennstoffzellen aus seiner Sicht die besseren E-Autos seien, sagte Guldner: „Nein, sie sind ein zweites Standbein der klimaneutralen Mobilität. Wenn wir das Verhalten der Menschen ändern wollen, ist es aus meiner Sicht eine kluge Strategie, Alternativen und Optionen anzubieten.“
Mit Blick auf die Wasserstoff-Tankmöglichkeiten sagte der Manager, dass man sich in Deutschland schon jetzt fast überall frei bewegen könne und sich grundsätzlich „einiges“ tue. Die USA planten zum Beispiel Wasserstoff-Zentren, die Stück für Stück verbunden werden, und die EU habe beschlossen, bis 2030 ein Basisnetz aufzubauen. Der Hochlauf werde vor allem wegen des Güterverkehrs stattfinden, davon würden auch die Autos profitieren.
Solle die Energiewende funktionieren, seien wir auf Wasserstoff angewiesen, sagte Guldner. Und mit dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft würden die Preise „drastisch sinken“. Bei Autos Autos sei das Ziel von BMW, dass Wasserstoff-Modelle ähnlich viel kosten wie jene mit Batterie. Die Brennstoffzellen könne man grundsätzlich neben Autos auch in Gabelstaplern oder Bussen und Lkw einsetzen, das senke die Kosten. Außerdem seien Brennstoffzellen weniger abhängig von anderen Rohstoffpreisen, weil man anders als bei Batterien kaum kritische Rohstoffe brauche. Und benötigte Dinge wie Sensoren, Ventile, das Kühlsystem oder den Kompressor kenne man in der Autoindustrie, dafür gebe es viele erfahrene Zulieferer.
Welches Modell der Serien-BMW mit Wasserstoff werde, habe man noch nicht entschieden. Aber es werde kein eigenes Modell sein, sondern der Kunde werde bei den Antriebsarten zukünftig zwischen Batterie, Wasserstoff, Plug-in-Hybrid und Verbrenner wählen können. „Wir bauen seit 45 Jahren Wasserstoff-Fahrzeuge und sind überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in Serie zu gehen. Alles Weitere wird die Zukunft zeigen“, so Guldner abschließend.