Wenn sich das Ergebnis von 10 Stunden Motorsport auf höchstem Niveau innerhalb der letzten Minuten mehrfach umkehrt, kann man wahrlich von einem Drama sprechen. Leidtragender war im Fall des Petit Le Mans 2024 in Road Atlanta das BMW Team Rahal Letterman Lanigan Racing, denn der von ihm eingesetzte BMW M Hybrid V8 mit der Startnummer 24 erlebte in der letzten Stunde ein wahres Wechselbad der Gefühle: Zunächst profitierten Philipp Eng, Jesse Krohn und Augusto Farfus von einer späten Safety Car-Phase, die sie in die absolute Spitzengruppe spülte, ein Podium wahrscheinlich und sogar den Sieg greifbar machte.
Schlussfahrer Philipp Eng fuhr auf dem dritten Rang und hatte die beiden Führenden direkt vor sich, doch dann zerschlugen sich wenige Minuten vor Schluss alle Hoffnungen auf ein starkes Ergebnis beim Saisonfinale der IMSA WeatherTech SportsCar Championship 2024, weil ein schleichender Plattfuß einen ungeplanten Boxenstopp erforderlich machte. So stand am Ende ein vierter Platz zu Buche, über den sich aufgrund des unglücklichen Reifenschadens kurz vor Schluss niemand richtig freuen konnte.
Wenige Wochen nach dem BMW-Doppelsieg in Indianapolis wäre ein weiteres Podium genau die richtige Motivation für die Winterpause gewesen, schließlich zeigte der BMW M Hybrid V8 in den letzten Wochen eine stark ansteigende Formkurve.
So blieb neben der generell guten Pace des Hybrid-V8 nur die GTD PRO-Klasse als positiver Aspekt für BMW Motorsport, denn hier sicherten sich Madison Snow, Bryan Sellers und Neil Verhagen im BMW M4 GT3 von Paul Miller Racing den Fahrer- und Teamtitel.
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Es ist sehr schade, dass wir mit der Nummer 24 am Ende das Podium zum Saisonabschluss knapp verpasst haben. Auch der technische Ausfall der Nummer 25 ist bitter. Unser BMW M Hybrid V8 hat wieder eine starke Pace gezeigt, aber zum Podium hat es leider nicht ganz gereicht. Man sieht, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben. Aber es gibt auch viel Positives. Mit unserem Zweifachsieg in Indianapolis und dem Auftritt hier in Road Atlanta haben wir einen starken Aufwärtstrend am Saisonende gezeigt. Dieses Momentum müssen wir jetzt in die Winterpause mitnehmen. Vielen Dank an alle, die hart gearbeitet haben, um uns nach einer schwierigen Saison an diesen Punkt zu bringen. Herzlichen Glückwunsch an Paul Miller Racing, die nach ihrem GTD-Titelgewinn im Vorjahr nun auf Anhieb auch in der höheren GTD-PRO-Kategorie den Titel im Endurance Cup gewonnen haben.“
Bobby Rahal (Teamchef BMW M Team RLL): „Natürlich ist es etwas enttäuschend, beim Petit Le Mans nicht auf dem Podium zu stehen. Aber ich bin stolz darauf, dass wir es im Laufe der Saison geschafft haben, bei der Jagd nach Siegen voll dabei zu sein. Wir hatten in diesem Jahr Höhen und Tiefen, gute und schlechte Rennen. Der Höhepunkt war natürlich der Zweifachsieg in Indianapolis. In jedem Rennen haben wir viel gelernt, und nicht alles davon konnten in dieser Saison bereits umsetzen. Von daher bin ich optimistisch und freue ich mich auf ein gutes Jahr 2025 für das BMW M Team RLL.“
Nick Yelloly (#25 BMW M Hybrid V8, Ausfall): „Das Petit Le Mans ist ein großartiges Event, und trotz des frühen Ausfalls habe ich das Wochenende wieder sehr genossen. Es ist schade, dass wir das Rennen aufgrund unserer technischen Probleme nicht beenden konnten, denn während meines langen Stints hat sich das Auto gut angefühlt. Der Verkehr auf der Strecke war verrückt, aber es hat trotzdem jede Menge Spaß gemacht. Ich bedanke mich beim BMW M Team RLL und BMW M Motorsport für ihren Einsatz an diesem Wochenende und während der gesamten Saison.“
Neil Verhagen (#1 BMW M4 GT3, Paul Miller Racing, 7. Platz GTD-PRO-Klasse): „Das war eine unglaubliche Saison im Endurance Cup. In meiner ersten IMSA-Saison den Titel zu holen, und das mit dieser großartigen Mannschaft, ist fantastisch. Vielen Dank an das Team und an BMW M Motorsport für das Vertrauen in mich. Ich freue mich schon jetzt auf alles, was mich in der neuen Saison erwarten wird.“
(Fotos & Infos: BMW Motorsport)