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Mercedes kürzt Produktion an wichtigem Standort in Baden-Württemberg

Ankündigung folgen Taten

Mercedes kürzt Produktion an wichtigem Standort in Baden-Württemberg

Mercedes-Benz kündigte bereits Konsequenzen für die rückläufige Nachfrage der Luxus-Modelle an. Nun macht der Hersteller ernst und schränkt die Produktion in einem wichtigen Werk weiter ein.

Sindelfingen – Im Jahr 2022 kündigte Mercedes-Benz an, sich noch stärker auf das Luxussegment besinnen zu wollen, doch diese Strategie macht dem Autobauer aus Baden-Württemberg schwer zu schaffen. Die Nachfrage nach den hochpreisigen Modellen hat sich im bisherigen Jahresverlauf stetig zurückentwickelt. Die daraus resultierenden Folgen machen sich nun immer mehr in der Region Stuttgart bemerkbar.

Mercedes reagierte bereits im vergangenen Jahr auf die Entwicklungen der Konsumflaute und strich im Zukunftswerk Factory 56 in Sindelfingen (Kreis Böblingen) die Nachtschicht. Im August kündigte der schwäbische Weltkonzern für sein wichtiges Produktionswerk die nächste Konsequenz an: Die Produktion der Top-Modelle S-Klasse und EQS werden noch mehr gedrosselt.

Mercedes macht ernst: Ab sofort Einschichtbetrieb bei S-Klasse- und EQS-Produktion

Der Ankündigung folgen im vierten Quartal des Jahres nun Taten bei Mercedes. Wie der Autobauer der Stuttgarter Zeitung (StZ) bestätigte, wird die Produktion in der Factory 56 jetzt strukturell gekürzt und geht in den Einschichtbetrieb über. Die Drosselung soll jedoch für die keine negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft haben, heißt es. Die Produktion von E-Klasse und GLC in Halle 46 soll darüber hinaus nicht von Einschränkungen betroffen sein und bleibt beim Dreischichtbetrieb.

mercedes kürzt produktion an wichtigem standort in baden-württemberg

Mitarbeiter des Stuttgarter Autoherstellers Mercedes-Benz arbeiten in der Factory 56 im Merecdes-Benz Werk in Sindelfingen in der Fertigung am Band von Oberklasse- und Luxusfahrzeugen.

Die Factory 56 in Sindelfingen wurde vor knapp vier Jahren gebaut. Seither seien laut StZ rund 730 Millionen Euro in das Zukunftswerk, das gleichzeitig die größte Fabrikanlage Baden-Württembergs ist, investiert worden. Während der EQS seinen Erwartungen als vollelektrisches Flaggschiff für Mercedes noch nicht gerecht werden konnte und nur schwer verkäuflich ist, sorgte die S-Klasse als Verbrenner bislang verlässlich für gute Verkaufszahlen. Seit einigen Monaten sinkt jedoch auch der Absatz dieses Luxusmodells und droht zum Unsicherheitsfaktor für den Weltkonzern zu werden.

Mercedes konnte sich den Schwierigkeiten in China nicht entziehen

Ein Grund für die Schwierigkeiten im Luxussegment bei Mercedes-Benz ist, dass der Autohersteller wichtige Anteile auf dem chinesischen Markt verliert. Daher musste das Stuttgarter Unternehmen kürzlich auch eine Gewinnwarnung ausgeben und Mercedes-Chef Ola Källenius räumte ein, dass man sich den Schwierigkeiten in China nicht entziehen konnte. Sollte der Gewinn am Jahresende tatsächlich deutlich geringer ausfallen, müssten auch die Stuttgarter Sparmaßnahmen ergreifen.

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