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"Können es nicht final sagen": DTM-Zukunft von SSR Performance in Gefahr?

Was wird aus dem Lamborghini-Topteam SSR Performance, das mit Mirko Bortolotti gerade um den DTM-Titel kämpft? Aktuell gibt es zahlreiche Gerüchte um die Zukunft der Truppe aus München-Freimann und einen möglichen DTM-Ausstieg. Wichtige Mitarbeiter haben sich laut Informationen von Motorsport-Total.com für die kommende Saison bereits zu anderen Teams abgesetzt.

Und auch das SSR-Performance-Team, das in den vergangenen Jahren in der DTM enormen Aufwand betrieben hat und zwei Boliden einsetzt, will sich nicht auf einen Verbleib festlegen. Auf die Frage, ob man 2025 in der DTM an den Start geht, antwortet das Team: “Aktuell können wir das noch nicht final sagen. Wir prüfen alle notwendigen Parameter, um wieder in der DTM an den Start zu gehen.”

Dafür stellt man klar: Sollte man 2025 in der DTM starten, dann “zu 100 Prozent” mit Werksfahrer Bortolotti und Lamborghini. Das Team schließt also trotz Abts Lamborghini-Bekanntgabe einen erneuten DTM-Markenwechsel aus, würde aber nicht antreten, wenn Bortolotti zu Abt geht.

Mitarbeiter schon im Juli über mögliche Änderungen informiert

Aber wird man SSR Performance 2025 überhaupt im DTM-Starterfeld sehen? Eine Frage, die sich aufdrängt, denn das Team dementiert die Recherche von Motorsport-Total.com nur teilweise, dass sich zahlreiche Mitarbeiter bei anderen Teams bewerben und man den Festangestellten bereits gesagt habe, sie werden für 2025 nicht mehr gebraucht.

“Das ist so nicht korrekt, wir haben lediglich unseren Mitarbeitern gesagt, dass es eventuell für 2025 Änderungen geben kann und dass der eine oder andere auch ein Kundensportprogramm betreuen muss”, relativiert das Team. “Diejenigen, die ausschließlich an Werksprogrammen interessiert sind, wurden somit bereits im Juli informiert. Wir finden es fair, rechtzeitig den Leuten alle Türen offen zu halten.”

SSR Performance

Hightech-Werkstatt: SSR stehen auf sechs Ebenen 10.000 m2 zur Verfügung

Foto: SSR Performance

Das mag stimmen, aber riskiert man damit nicht auch, dass Schlüsselmitarbeiter das Team verlassen und eine eingespielte Truppe auseinanderbröckelt? Kein günstiges Szenario, wenn man unbedingt einen möglichen DTM-Titel verteidigen will.

ADAC GT Masters für SSR-Team “sehr interessant”

Interessant ist, dass SSR Performance erst am Mittwoch vergangener Woche kommunizierte, dass man das Motorsportengagement “ausweite” und seine Motorsport-Aktivitäten breiter aufstellen wolle.

“Wir sind auf der Suche nach Piloten, die mit uns in verschiedenen Serien antreten möchten. Aktuell schauen wir, welche Möglichkeiten bestehen und was für uns und unsere Kunden am attraktivsten ist”, wurde Teameigner Stefan Schlund im Text des Teams zitiert.

Neben dem DTM-Lamborghini sind bei SSR weiterhin Porsche-Autos im Einsatz

Um welche Serien es sich handelt? “Im Rahmen der DTM-Plattform ist das ADAC GT Masters sehr interessant für uns”, ging Teamchef Mario Schuhbauer ins Detail. “Zum einen konnten wir hier 2020 bereits gewinnen, zum anderen ist das geänderte Konzept für uns und unsere Kunden sehr spannend. Gleichzeitig schauen wir uns aber natürlich auch im internationalen Motorsport um. Das Ziel ist es, unseren Kunden ein bestmögliches Umfeld zu bieten.”

Letztes Jahr von DTM-Dreijahresplan?

Wer zwischen den Zeilen liest, erkennt: Hier geht es offenbar um Kundensport mit Amateurpiloten. Auf Nachfrage bestätigt SSR Performance auch, dass es sich “um Am- oder Pro-Am-Einsätze” handle. Man schaue “überall”, aktuell sei aber “noch nichts beschlossen”.

Einiges deutet also darauf hin, dass sich SSR Performance für die Zukunft kommerzieller aufstellen wird, auch ein Abschied aus dem Profi-Motorsport scheint nicht gänzlich ausgeschlossen. Das klingt im ersten Moment überraschend, denn bislang trat man als Rennteam fast ausschließlich im Profibereich auf, obwohl man regelmäßig Trackdays für Kunden veranstaltete.

Man hört aber auch, dass das DTM-Projekt ursprünglich auf drei Jahre angelegt war. Nach dem Einstieg mit dem Porsche im Jahr 2022 und dem Wechsel zu Lamborghini im Jahr 2023 würde ein Dreijahresplan dieses Jahr auslaufen, wenn dieser nicht inzwischen überholt wurde. Ein Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen ist nicht auszuschließen.

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