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US-Automarke in Deutschland am Ende: Jetzt ist die Insolvenz amtlich

us-automarke in deutschland am ende: jetzt ist die insolvenz amtlich

Der Fisker Ocean konnte sich am Markt nicht behaupten.

Es war ein Sterben auf Raten. Schon seit Jahresbeginn kamen vom US-Start-up Fisker nur noch schlechte Nachrichten. Der Absatz des Elektro-SUV Fisker Ocean lief schleppend, Zahlungsschwierigkeiten führten Mitte März zu einem Produktionsstopp in Österreich. Auch Meldungen über erfolgreiche Verhandlungen mit einem neuen Investor bestätigten sich nicht. Die Neuausrichtung vom Direktvertrieb auf ein Händlernetz und drastische Preissenkungen brachten ebenfalls keine signifikanten Verbesserungen. Als Folge kam es zur Insolvenz in Österreich und in den USA, der jetzt das endgültige Aus für die deutsche Fisker GmbH folgt.

Es gibt nichts mehr zum Verkaufen

Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé teilte mit, es mangele an der Grundlage, um das Geschäft weiter aufrechtzuerhalten. Die Fisker GmbH habe sich voll auf den Vertrieb der Fahrzeuge des Unternehmens konzentriert, die schon seit einigen Monaten nicht mehr produziert würden. Diese Abhängigkeit führe jetzt dazu, dass die Tätigkeit eingestellt werden muss. Für die noch verbliebenen Mitarbeiter am Standort München bedeute das die Entlassung.

Wesentliche Erlöse aus dem „relativ geringfügigen Vertriebsvermögen“ sind dem Verwalter zufolge ebenfalls nicht zu erwarten. Die österreichische Fisker-Tochter habe die Lagerfahrzeuge zwar vorinsolvenzlich noch an die deutsche Schwestergesellschaft verkauft, sie seien jedoch nicht mehr geliefert worden.

Drückende Schulden auch bei deutscher GmbH

Der Insolvenzantrag der deutschen Fisker GmbH war bereits im Juli eingereicht worden, da es an der notwendigen Liquidität fehlte. Einem Erlös von 24 Millionen Euro im Jahr 2023, dem einzigen vollen Geschäftsjahr, standen nach ersten Schätzungen Verbindlichkeiten von 41 Millionen Euro gegenüber.

Neben finanziellen und strukturellen Problemen hatte Fisker bei seinem Elektro-SUV, dem Fisker Ocean, auch dauerhaft mit Qualitätsproblemen zu kämpfen. Der renommierte E-Auto-YouTuber Marques Brownlee sprach in einem millionenfach abgerufenen Video-Test vom schlechtesten Fahrzeug, das er je getestet habe.

Unter der Fisker-Pleite dürften auch die Kunden leiden, die sich in der Vergangenheit für eines der Fahrzeuge entschieden hatten. Ohne Software-Updates und Ersatzteile sind sie dauerhaft kaum betriebsfähig. Der Ocean hatte ursprünglich in den Top-Versionen mehr als 60.000 Euro gekostet.

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