Bild: Corvallis Police Department (Symbolfoto)
Den quartalsweisen „safety report“ über die Unfall-Quote seiner Elektroautos in den USA hat Tesla offenbar eingestellt, aber nach den letzten veröffentlichten Daten ist sie außergewöhnlich niedrig: Mit aktivierten Autopilot-Funktionen gab es nach Tesla-Angaben nur alle 4,85 Millionen gefahrene Meilen einen Unfall und selbst ohne diese Hilfe alle 1,4 Millionen Meilen, was immer noch nur etwa halb so häufig ist wie im Durchschnitt aller US-Autos. Ein Versicherungsportal kam jetzt allerdings zu Ergebnissen, die mit diesen Informationen schlecht vereinbar sind.
Daten-Diskrepanz bei Tesla-Unfällen
Warum Tesla diese Daten seit Ende 2022 nicht mehr aktualisiert, ist nicht bekannt – die Entscheidung wurde weder vorher angekündigt noch hinterher begründet, doch extreme Veränderungen dürfte es seitdem nicht gegeben haben. Zweifel an der Korrektheit weckte jetzt aber eine Auswertung des Finanzportals lendingtree: Auf der Grundlage von Anfragen für Auto-Versicherungen soll sich gezeigt haben, dass es pro Fahrer bei keiner Marke mehr Unfälle gab als bei Tesla.
Ohne näher zu definieren, welche Arten berücksichtigt wurde, nennt lendingtree für Tesla eine Quote von 23,54 Unfällen pro 1000 Fahrer. Das ist mehr als bei Ram und Subaru, die ebenfalls mehr als 20 Unfälle verzeichneten, und der höchste Wert überhaupt. Am unteren Ende der Liste stehen Ford, Chevrolet und GMC mit jeweils etwas mehr als 14 Unfällen pro 1000 Fahrer, die sich bei lendingtree nach Versicherungen erkundigten und dazu Angaben über ihre Crash-Historie machten.
Elektroautos fahren pro Jahr weniger
Zudem bildet Tesla seine Quoten anhand der gefahrenen Meilen, während lendingtree die Unfälle ins Verhältnis zur Zahl der anfragenden Fahrer setzt. Eine deutliche höhere Kilometer-Leistung bei Autos von Tesla wäre insofern eine mögliche Erklärung für die Daten-Diskrepanz, doch in der Praxis scheint es eher andersherum auszusehen: In diesem Mai kam ein anderes US-Portal zu dem Ergebnis, dass sie zwar pro Jahr deutlich mehr gefahren werden als andere Elektroautos, aber weniger als durchschnittliche Verbrenner.