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Vorschau: Tesla-Aktionäre entscheiden über Bonus für CEO Musk und Texas-Ummeldung

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Bild: Tesla (CEO Musk bei Hauptversammlung 2023)

Wenn am heutigen Donnerstag (13. Juni) am späten Abend deutscher Zeit die Tesla-Hauptversammlung beginnt, könnte über die Vorschläge für sie bereits entschieden sein. Zwar gibt es noch die Möglichkeit, vor Ort abzustimmen, doch die Zahl der Anwesenden in der Gigafactory in Texas ist streng begrenzt, sodass ihr Votum nicht den Ausschlag geben dürfte, nachdem am Morgen die Online-Abstimmung endete. Aber bei der Veranstaltung ab 22.30 Uhr in Deutschland werden die Ergebnisse bekannt gegeben – also unter anderem, ob die Aktionäre das Bonus-Paket für CEO Elon Musk von 2018 erneut billigen und ob sie die von ihm gewünschte Umregistrierung von Delaware nach Texas unterstützen.

Musk-Zukunft bei Tesla ungewiss

Insgesamt stehen zwölf vom Tesla-Board formulierte Vorschläge zur Abstimmung, unter anderem die Wiederberufung von Kimbal Musk und James Murdoch in das Gremium. Intensiv geworben aber wird seit Wochen nur für die Punkte Nr. 3 und Nr. 4, also die Registrierung in Texas und den „2018 CEO Performance Award“, der für Musk aktuell einen Wert von knapp 50 Milliarden Dollar hätte. Ein Gericht in Delaware hatte diesen im Januar für ungültig erklärt und so den Zorn des Tesla-Chefs und seiner Anhänger auf sich gezogen.

Was passiert, wenn die Aktionäre sich nicht erneut hinter das Musk-Paket stellen, blieb im Vorfeld weitgehend offen. Vergangene Woche ließ jedoch die Board-Chefin Robyn Denholm erkennen, dass sich der Tesla-CEO mit seinen vielen Nebeninteressen in diesem Fall abwenden könnte. Alternativ könnte er trotzdem bleiben – auch ohne die Optionen aus dem Programm von 2018 und nach Verkäufen in 2021 und 2022 gehören Musk derzeit knapp 13 Prozent von Tesla. Dennoch herrscht die Sorge, er könne seine neueren Unternehmen X und xAI bevorzugen. Das KI-Startup soll auf Betreiben von Musk Nvidia-Chips bekommen haben, die eigentlich für Tesla vorgesehen haben.

Berichte: Ärger für Musk wegen SpaceX

In 2018 hatten die Aktionäre mit großer Mehrheit für das CEO-Programm gestimmt, das Millionen von verbilligten Optionen für Musk vorsieht, wenn er eine Reihe von schwierigen Meilensteinen bei Umsatz, Gewinn und Börsenwert erreicht. Das ist längst geschehen, aber ein Gericht in Delaware befand im Januar, dass der zuständige Ausschuss bei Tesla nicht unabhängig agierte und dass Aktionäre nicht korrekt darüber informiert wurden. Wenn sie jetzt mit diesen zusätzlichen Informationen erneut zustimmen, wäre das CEO-Paket nicht gleich wieder gültig, doch die Chancen bei einer möglichen Revision in Delaware dürfen sich verbessern.

https://x.com/tomzhu_nz/status/1800731911569969543

Wie die Abstimmung ausgeht, schien bis zuletzt noch offen. Jedenfalls setzten ehemalige und aktuelle Tesla-Beschäftigte die Reihe ihrer unterstützenden Botschaften für Musk auf X fort. Am Mittwoch lobte Tom Zhu, seit Frühjahr 2023 Mitglied der weltweiten Tesla-Führung, Weisheit, Mut und Entscheidungsfreude des CEO und warb recht direkt dafür, in dessen Sinn an der Abstimmung teilzunehmen. Eher das Gegenteil von Unterstützung bekam Musk am selben Tag durch einen Bericht des Wall Street Journal, laut dem er Sex mit Mitarbeiterinnen bei SpaceX suchte und zum Teil bekam. Wie wenig später Bloomberg berichtete, sollen mehrere Ex-Beschäftigte am Mittwoch Klagen eingereicht haben.

Tesla-Aktie legt vor Entscheidung zu

Die Tesla-Aktie hatte unterdessen am Mittwoch vor der Hauptversammlung einen starken Tag und legte bis gegen 21 Uhr deutscher Zeit um rund 5 Prozent auf Kurse um 180 Dollar zu. Das bedeutete eine Marktkapitalisierung des ganzen Unternehmens etwas oberhalb von 580 Milliarden Dollar – 650 Milliarden Dollar hatte der letzte Schwellenwert betragen, den Musk für Tesla bei diesem Kriterium im Durchschnitt von 30 Tagen sowie 6 Monaten erreichen musste. Im Vorfeld der Neuabstimmung über das CEO-Paket hatten Analysten laut einem Vorbericht von Quartz unterschiedliche Einschätzungen zum Ergebnis. Relativ einig waren sie sich aber darüber, dass ein für Musk negatives Votum die Aktie belasten würde.

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