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Vor 100 Jahren: So kam Ferrari zum Cavallino Rampante

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Es ist das vielleicht berühmteste Tier im Automobilsport: Das «cavallino rampante», das sich aufbäumende Pferd von Ferrari. Der italienische Kampfflieger Francesco Baracca trug das Pferd auf seinem Flieger, als Mitglied des königlichen piemontesischen Kavallerie-Regiments, der «Piemonte Reale Cavalleria 2°».

Baracca, Sohn eines Grafen, übernahm das Pferd aus dem Wappen des Regiments (siehe unsere Fotos), allerdings veränderte er die Farbe von weiss auf schwarz.

Am 27. April 1918 schrieb Francesco an seine Mutter: «Ich sende dir bald ein Foto von meinem Flieger mit dem Pferd der königlichen Kavallerie.»

Der Brief ist Teil der stattlichen Sammlung des Museo Francesco Baracca in Lugo (bei Ravenna). Das erste Foto mit Baracca und Pferd auf seiner Nieuport 17-Maschine wurde aber schon am 20. Mai 1917 im Magazin «Il Mondo» veröffentlicht. Wieso er erst ein Jahr später davon seiner Mutter berichtete? Eines der vielen Rätsel.

Baracca war in 63 Luftkämpfe verwickelt und schoss 34 feindliche Maschinen ab, er galt als das grosse Flieger-Ass von Italien, die Zeitungen berichteten bewundernd.

Nach dem Tod des Fliegerasses (am 19. Juni 2018 abgeschossen) traf die Mutter Baraccas, die Gräfin Paolina Biancoli, den jungen Rennfahrer Enzo Ferrari. Sie schlug ihm vor, das Pferd aufs Auto zu malen.

Eine andere Legende besagt, dass Flieger Baracca das Pferd von einem deutschen Luftgegner übernommen habe, der wohl aus Stuttgart stammte – denn diese Stadt trägt im Wappen ein ähnliches Pferd. Und das tut bis heute auch Porsche im Markenemblem.

Aber diese Geschichte ist wie ein nicht fertig gestelltes Puzzle, denn in Wahrheit geht der Kontakt zwischen Ferrari und und der Familie Baracca zurück auf 1923.

Und das kam so: Am 17. Juni 1923 gewann Enzo Ferrari das erste von neun Rennen als Pilot, in Savio, am Lenkrad eines Alfa Romeo RL 3000. Im Ziel wurde er vom Grafen Enrico Baracca angesprochen. Und es war in der Folge wirklich die Frau des Grafen, welche Ferrari den Vorschlag machte, das Symbol ihres Sohnes auf die Rennwagen zu legen: «Es soll ihnen Glück bringen.»

Enzo Ferrari in seinen Memoiren: «Das Pferd blieb schwarz, aber ich habe das Gelb der Stadt Modena daruntergelegt.» Doch es dauerte merkwürdigerweise bis 1932, um das heute so bekannte Symbol auf den Rennwagen der Scuderia zu entdecken.

Selbst unter Ferrari-Kennern ist diese Verzögerung rätselhaft. Eine Erklärung besteht darin, dass Enzo Ferrari das alles mit dem italienischen Militär abstimmen wollte, und die Erlaubnis habe erst nach Jahren vorgelegen.

Dass das Pferd wirklich aus Stuttgart stammte, ist nicht abwegig. Es war bei Kampffliegern an der Tagesordnung, von einem bezwungenen Gegner eine Trophäe mitzunehmen. Baracca könnte das auf die Segeltuchverkleidung gepinselte Symbol von der Maschine eines süddeutschen Piloten gerissen haben.

Wie auch immer – das Unternehmen Ferrari feierte am 9. Juli 2022 die 90 Jahre Ferrari-Logo auf einem Rennwagen: Erstmals war es 1932 auf den Alfa Romeo 8C 2300 MM der Fahrerduos Antonio Brivio und Eugenio Siena sowie Piero Taruffi und Guido d’Ippolito zu sehen, beim Rennen in Spa-Francorchamps.

Was selbst vielen Ferrari-Fans unbekannt ist: Das Logo prangte noch vor dem Autorennen in Belgien auf einem Motorrad! Und zwar beim Zweiradrennen auf dem Circuito di Pontedera in der Provinz Pisa am 3. Juli – auf einer britischen Rudge-Maschine, die von der Scuderia von 1932 bis 1934 in der italienischen Meisterschaft eingesetzt wurde.

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