- Der neue Suzuki Swift Hybrid Allgrip auf einen Blick
- Jetzt ansehen: Das Video zum Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip
- Preis und Design: Eine Geschmackssache
- Antrieb: Reicht der 1,2-Liter-Dreizylinder-Mild-Hybrid?
- Fahreindruck: So fährt der neue Suzuki Swift
- Assistenzsysteme: Umständlicher konnte man die Handhabung nicht gestalten
- Innenraum: Solide und mit viel Platz
- Fazit
Der neue Suzuki Swift Hybrid Allgrip auf einen Blick
- 3,86 m langer Kleinwagen in 7. Generation
- Nur 1.145 kg leicht
- 3-Zylinder-12V-Sauger mit 83 PS und 112 Nm
- Solide Qualität im Innenraum
- Agiles Fahrverhalten mit Spaßfaktor
- Nervige Assistenten
- Grundpreis (Allrad) ab 21.300 Euro
Preis & Design | Antrieb | Fahreindruck | Assistenzsysteme | Innenraum & Kofferraum | Fazit
Jetzt ansehen: Das Video zum Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip
Preis und Design: Eine Geschmackssache
Sie sind eine zunehmend bedrohte Spezies: Kleinwagen. Immer weniger Hersteller investieren in das Segment – schuld sind auch wir Kunden. Aber nicht nur. Schließlich werden die Autos auch immer teurer. So kostet die siebte Generation des Suzuki Swift in der Basis mittlerweile 19.500 Euro. Gewiss kein Geschenk, und wer es so richtig bunt treiben will, mit allerhand Farben, besserer Ausstattung und Allradantrieb, liegt schnell bei über 24.000 Euro.
Antrieb: Reicht der 1,2-Liter-Dreizylinder-Mild-Hybrid?
Unter der Haube werkelt nunmehr ein neuer, 1,2 Liter großer Dreizylinder ohne Turboaufladung. 83 PS und monumentale 112 Nm Drehmoment warten auf ihren Einsatz und werden von einem 12-Volt-Mild-Hybrid-System unterstützt. Oder doch nicht? Auch nach zwei Testwochen ist uns schlicht nicht klar, was die zusätzliche Technik im Alltag bringen soll. Freilich verstehen wir den Zwang der Hersteller, allerhand Emissions- und Flottenverbrauchswerte einzuhalten – der Kunde hat davon jedoch wenig, außer ein komplizierteres Fahrzeug.
Fahreindruck: So fährt der neue Suzuki Swift
Angesprochen auf das Fahrwerk, gibt es großes Lob an die Ingenieure. Der neue Swift liegt bestens auf der Straße, lässt in Kurven gar eine sportliche Note erkennen. Ein Zugeständnis der Verantwortlichen, weil sie uns den Swift Sport aufgrund mangelnder Nachfrage zukünftig vorenthalten? Seinen Charakter als Stadtauto offenbart der Kleinwagen derweil über die sehr leichtgängige und etwas indifferente Lenkung. Während man darüber noch hinwegsehen kann, wird die Sache bei den Assistenzsystemen schon etwas schwieriger.
Assistenzsysteme: Umständlicher konnte man die Handhabung nicht gestalten
Natürlich ist auch Suzuki gezwungen, geltende EU-Vorgaben umzusetzen. Unverständlich ist allerdings, warum der Hersteller so massiv gegen seine eigenen Kunden arbeitet, wenn es um die Deaktivierung von TSR und DMS geht. Was verbirgt sich hinter diesen beiden Abkürzungen? TSR bedeutet „Traffic Sign Recognition“ und umschreibt den absolut katastrophalen EU-Tempowarner, der nicht für mehr Sicherheit sorgt, sondern für eine unnötige und massive Überbelastung des Fahrers sorgt, indem er eine akustische Warnmeldung abgibt, sobald man die zulässige Höchstgeschwindigkeit auch nur um 1 km/h überschreitet. DMS dagegen steht für „Driver Monitoring System“ und soll den Fahrer ermahnen, wenn er unaufmerksam ist.
Beide Systeme sind freilich nicht frei von Fehlern; der Tempowarner erkennt beispielsweise oft die falschen Geschwindigkeiten. Ausschalten lassen sich beide Warner nur über ein absurd kompliziertes und unnötiges Prozedere am Lenkrad und den rechten Ausleger im Kombiinstrument. Hier wurde seitens Suzuki offenbar kurz vor knapp gehandelt und die beiden Assistenten ganz zum Schluss implementiert. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich das ESP (!) und selbst der Auffahrwarner deutlich einfacher über einen längeren Druck auf die eigens dafür vorgesehenen Tasten deaktivieren lassen.
Innenraum: Solide und mit viel Platz
Mit Blick in den Innenraum erkennen wir, trotz des großzügigen Einsatzes harter Kunststoffe, eine gewisse Wertigkeit. Alle Teile sind solide verarbeitet; die Stoffsitze sind deutlich rückenfreundlicher (weil härter) gestaltet als beispielsweise in einem Dacia Sandero. Währenddessen ist das Infotainment-System des Swift eher einfach gestrickt und nicht das schnellste. Zur Not lässt sich ein Ziel auch mit dem integrierten Navi finden, vordergründig dient das 9-Zoll-Display allerdings als Projektionsfläche für das eigene Smartphone via Apple CarPlay und Android Auto – und das sogar kabellos. Endgeräte können mittels zweier USB-A- sowie eines USB-C-Anschlusses mit Strom versorgt werden. Platz ist vorne mehr als ausreichend vorhanden, aber auch hinten lässt es sich als Großgewachsener – zumindest auf Kurzstrecken – angenehm sitzen. Der Kofferraum fasst 265 bis 980 Liter Gepäck, die Anhängelast des Suzuki Swift beträgt gute 1.000 Kilogramm.
Fazit
Gegen den allgemeinen Trend hält Suzuki am Kleinwagen fest. Allein das ist schon löblich. Der neue Swift liefert dabei besonders durch das fein abgestimmte Fahrwerk einen durchaus gemütserhellenden Fahreindruck. Innen gibt es eine grundsolide Verarbeitung und erstaunlich viel Platz. Die Integration der ständig mahnenden Assistenzsysteme sowie das umständliche Abschaltprozedere bei jedem Fahrzeugneustart dürfte für viele Kunden dennoch ein Ausschlusskriterium sein. Ebenso erscheint der hohe Grundpreis, der sich seit dem Marktstart im Frühjahr bereits um 600 Euro verteuert hat, sehr ambitioniert. (Text und Bild: Thomas Vogelhuber)