Bild: Tesla
Wie von Tesla zuvor angekündigt, hat am Wochenende die Verbreitung eines so genannten Holiday Update mit neuen Funktionen für schon verkaufte Elektroautos begonnen. Wie erste Meldungen von Kunden zeigen, ist eine der interessanteren davon aber einstweilen auf Fahrzeuge begrenzt, die nicht mit Ultraschall-Sensoren ausgestattet sind. Ebenso fehlt dem Tesla-Update zu Weihnachten in Deutschland die anderswo eingeführte Warnung vor Tempo- und Rotlicht-Kontrollen. Und überraschend bringt es auch in Europa Autopilot-Aussetzungen bei mehrfacher „unsachgemäßer Nutzung“.
Teslas ohne Ultraschall bevorzugt
Auf diese Technologie begann Tesla im Oktober 2022 zu verzichten, nachdem zuvor schon die Radar-Sensoren abgeschafft worden waren. Ohne Ultraschall fehlte den eigenen Fahrzeugen zunächst jede Unterstützung beim Parken, bis ein Update in diesem März zumindest ungefähre Distanz-Angaben auf der Grundlage von Kamera-Bildern brachte. Bislang funktioniert dieses System weniger zuverlässig als die frühere Ultraschall-Lösung. Die Bevorzugung beim Holiday Update könnte also eine Art Wiedergutmachung sein.
Yes, it should eventually go to cars that have ultrasonic sensors as well.
— Ashok Elluswamy (@aelluswamy) December 17, 2023
Dieser Teil des Holiday Update 2023 wird den größten Teil der weltweiten Tesla-Flotte also vorerst nicht erreichen. In Deutschland fehlt nach Angaben von Tracker-Diensten zusätzlich die neue Funktion, die auf Englisch als „Speed Cameras on Your Route“ bezeichnet wird. In der Tesla-Navigation werden also Symbole für Kontrollen der Geschwindigkeit (sowie von Rotlicht-Verstößen) angezeigt. In vielen Ländern Europas ist das allerdings verboten oder zumindest heikel, und tatsächlich scheint diese neue Funktion unter anderem in Deutschland ebenfalls zu fehlen.
Das war wegen der unterschiedlichen Rechtslagen zum Teil schon erwartet worden. Für Europa überraschend aber bringt das Update auch strengere Autopilot-Kontrollen. Diese dürften mit dem Rückruf für das System zusammenhängen, den die US-Verkehrsbehörde NHTSA vergangene Woche veröffentlichte: Weil Tesla Autopilot-Missbrauch nicht konsequent genug verhindert, sollen alle rund 2 Millionen Elektroautos der Marke seit dem Model S in Nordamerika neue Software bekommen.
Strengere Autopilot-Kontrolle Europa
Für Europa wurde eigentlich mit keiner derartigen Autopilot-Sperrandrohung gerechnet, weil die niederländische Behörde RDW nach dem US-Rückruf erklärt hatte, wegen unterschiedlicher Funktionsweisen werde er in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht nötig sein. Doch auch die deutschen Hinweise zu der neuen Tesla-Software enthalten laut Nutzer-Meldungen den Punkt „Aussetzung des Autopiloten“ (s. Bildschirm-Foto oben). In Europa scheint sich das Unternehmen also ganz ohne behördliches Drängen entschieden zu haben, konsequenter gegen Missbrauch seines Assistenz-Systems vorzugehen.