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Tesla erklärt Autopilot-Rückruf: Fahrzeuge mit Innenkamera zuerst, Suspendierung möglich

tesla erklärt autopilot-rückruf: fahrzeuge mit innenkamera zuerst, suspendierung möglich

Bild: Tesla (Innenkamera in Model 3)

Wie in den Vorjahren sollen Tesla-Besitzer weltweit auch 2023 vor Weihnachten ein „Holiday Update“ bekommen, das die Software ihrer Elektroautos um interessante neue Funktionen bereichert. In den USA könnten damit allerdings Einschränkungen des Autopilot-Systems einhergehen: In dieser Woche verkündete die Behörde NHTSA einen Rückruf für praktisch alle in Nordamerika verkauften Teslas, der wie in den meisten Fällen bei dieser Marke per Software-Update erledigt werden kann. In den USA kommen die verlangten Autopilot-Veränderungen offenbar zusammen mit dem Weihnachtsupdate – und sehen je nach Hardware-Ausstattung unterschiedlich aus.

Software-Update zuerst bei neuen Teslas

Mit dem Rückruf endete vorläufig eine gut zweijährige Untersuchung durch die NHTSA. Nach ihren Angaben stimmte Tesla den Erkenntnissen daraus nicht zu, entschloss sich aber freiwillig zu der Aktion. Die Umsetzung soll mit der neuen Software-Version 2023.44.30 erfolgen, die bei neu produzierten Elektroautos bereits aufgespielt wird. Wie Tesla auf einer neuen Website für den Rückruf informiert, beginnen in diesen Tagen außerdem die Updates bei Fahrzeugen, die schon bei Kunden sind.

Dabei ist allerdings ein stufenweise Vorgehen vorgehen geplant. Zuerst bekommen laut Tesla nur solche Elektroautos das Update, die mit einer Innenkamera und Autopilot-Hardware der dritten oder vierten Generation ausgestattet sind. Das dürften praktisch alle Model 3 sein, sämtliche Model Y sowie Model S und Model X erst seit der Auffrischung Anfang 2021. Bei Fahrzeugen ohne Kamera im Innenspiegel oder mit älterer Hardware soll der Software-Rückruf zu einem nicht näher eingegrenzten späteren Zeitpunkt erfolgen.

Autopilot-Suspendierung nach 5 Verstößen

Welche Änderungen er bringt, wird in dem Text etwas konkreter beschrieben als bei der NHTSA. Allgemein geht es um zusätzliche Kontrolle und Warnmeldungen, damit Tesla-Fahrer bei der Nutzung der Autopilot-Funktion Autosteer aufmerksam bleiben und die Hände am Steuer behalten. Darüber hinaus erklärt Tesla, dass es neue Überprüfungen bei der Autosteer-Aktivierung und -Nutzung außerhalb von Highways geben soll. Zudem soll das Rückruf-Update eine Autopilot-Suspendierung bei wiederholten Verstößen gegen die Nutzungsregeln bringen.

Noch etwas konkretere Informationen dazu hatte am späten Donnerstag der X-Beobachter @WholeMarsBlog, der Auszüge aus den Versionshinweisen für 2023.44.30 veröffentlichte. Demnach kommt diese Software zusammen mit den Veränderungen in dem Holiday Update 2023.44.25, die Tesla zuvor beschrieben hatte – für US-Kunden könnte es dieses Jahr also ein gemischtes Paket werden. Allerdings klingen die Regeln zur Suspendierung milde: Dazu soll es erst kommen, wenn sich das Autopilot-System fünfmal selbst deaktiviert hat, weil es die Person am Steuer für nicht aufmerksam hielt, aber jeder dieser Deaktivierungen gehen mehrere Warnungen voraus.

Ungefähr eine Woche lang soll man von der Autopilot-Nutzung ausgeschlossen bleiben, wenn es trotzdem fünfmal dazu gekommen ist, geht aus den Angaben von @WholeMarsBlg weiter hervor. Auch er zitiert außerdem, dass die Fahrer-Aufmerksamkeit durch den Software-Rückruf strenger kontrolliert werden solle. Das könnte erklären, warum zunächst nur Teslas mit Kamera im Innenraum ihn bekommen sollen – wirft aber die Frage auf, wie er bei solchen ohne aussieht.

Kein Rückruf bei Tesla in Europa

Europäische Kunden jedenfalls können dem kommenden Holliday Update weiterhin ausschließlich freudig entgegensehen. Denn wie Automotive News am Freitag berichtete, plant die niederländische Behörde RDW, von der Tesla seine Typ-Genehmigungen für die ganze EU bezieht, trotz des amerikanischen Autopilot-Rückrufs keinen eigenen. Zur Begründung sagte ein Sprecher, dass es Unterschiede in der Funktionsweise des Systems in den USA und Europa gebe. Tatsächlich wurden Autopilot-Funktionen für die EU schon vorher mindestens zweimal durch Tesla-Updates eingeschränkt.

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