Wie viel Sprit verbraucht die stärkere der beiden Plug-in-Hybrid-Versionen im realen Verkehr?
- Nicht schlecht in Sachen Effizienz
- Reisen wie in der First Class
- Mindestens 50 km im Elektromodus
- Verbrauch bei entleerter Batterie
- Aus dem offiziellen Datenblatt
- Daten des Testfahrzeugs
- Verbrauch und Kosten
- Und so ermitteln wir den Verbrauch
Zu den größten, technisch modernsten, leistungsstärksten und luxuriösesten Plug-in-Hybrid-Kombis auf dem Markt gehört der Audi A6 Avant, der in der Version 55 TFSI e quattro satte 367 PS leistet.
Der Audi A6 Avant 55 TFSI e quattro des Modelljahres 2024 kam in unserem wöchentlichen Verbrauchstest auf 4,50 Liter/100 km. Mit deutschen Durchschnitts-Benzinpreisen kosten 100 Kilometer 7,97 Euro. Dazu kommen noch die Stromkosten, denn wie immer fuhr ich in Rom mit vollem Akku los. Die ersten 70 km schafften wir im reinen Elektromodus; den Rest unserer 360 km langen Standardstrecke fuhren wir dann mit entleerter Batterie.
Audi A6 Avant: Wir testeten den Kombi in der stärkeren der beiden PHEV-Varianten
Nicht schlecht in Sachen Effizienz
Sparsamer waren dagegen der Skoda Superb iV Combi (4,20 Liter), das Diesel-PHEV Mercedes E 300 d e (3,45 Liter) und das Mercedes C300 e T-Modell (2,80 Liter).
Reisen wie in der First Class
Bei dem von mir getesteten Auto handelt es sich um einen Audi A6 Avant 55 TFSI e quattro S tronic S line edition, die Topversion des Kombis, bei dem ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit einem Elektromotor, einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und dem Allradantrieb quattro mit ultra-Technologie kombiniert wird.
Audi A6 Avant: Das Cockpit
In Deutschland gibt es die genannte Motorisierung ab 75.640 Euro, allerdings ohne den Zusatz “edition”. In Italien werden 82.450 Euro verlangt. Mit den Extras meines Testmodells wie der Metallic-Lackierung in Blu Ascari, 21-Zoll-Leichtmetallrädern, einem Panoramaglasdach und diversen anderen Elementen steigt der italienische Listenpreis auf 99.000 Euro.
Mindestens 50 km im Elektromodus
In unseren Tests mit entladener Batterie steigt der Benzinverbrauch des Audi A6 Avant PHEV an, ohne jedoch bedenkliche Werte zu erreichen. Nur auf der (italienischen) Autobahn ist der Benzindurst überdurchschnittlich stark. Doch der 52-Liter-Tank sorgt für eine Reichweite von über 550 km, bei sparsamer Fahrweise sogar über 1.000 km.
Bei geladener Batterie liegt die elektrische Reichweite nach meinen Feststellungen bei durchschnittlich 50 km, unter idealen Bedingungen sind bis zu 85 km möglich, allerdings nur bei einer Fahrweise wie in einem Spritspar-Wettbewerb.
Audi A6 Avant: Das Heck des großen Kombis
Verbrauch bei entleerter Batterie
- Stadt-Umland-Mix: 8,6 Liter/100 km, 603 km Reichweite (errechnet)
- Landstraße: 9,0 Liter/100 km, 577 km Reichweite (errechnet)
- Spritspartest: 4,8 Liter/100 km, 1.081 km Reichweite (errechnet)
Aus dem offiziellen Datenblatt
Modell | Kraftstoff | Systemleistung | Abgasnorm | Reichweite (WLTP) |
CO2-Emissionen (WLTP) |
Audi A6 Avant 55 TFSI e quattro S tronic | Benzin | 367 PS | Euro 6d-ISC-FCM | 63-68 km | 27-35 g/km |
Daten des Testfahrzeugs
Fahrzeug: Audi A6 Avant 55 TFSI e quattro S tronic S line editionGrundpreis: 75.640 Euro (in Italien 82.450 Euro)Testdatum: 8. Februar 2024Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 20 Grad / heiter, 10 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 861 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 74 km/h
Reifen: Bridgestone Turanza T005 – HL 255/35 R21
Verbrauch und Kosten
Unsere italienischen Kollegen erstellen ein stets aktualisiertes Ranking der Verbrauchstest-Ergebnisse. Das Ganze ist in italienischer Sprache, aber wir denken, Sie finden sich zurecht.
Und so ermitteln wir den Verbrauch
Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.