In Russland hat ein neuer Prozess gegen den Menschenrechtsaktivisten und Kreml-Kritiker Oleg Orlow begonnen. Orlow verweigerte bei der ersten Anhörung die Aussage und beklagte einen “ungerechten” Prozess.
Vor dem Moskauer Gericht versammelten sich rund 50 Unterstützer des Oppositionellen. Orlow hatte einen Artikel in französischen Medien veröffentlicht, in dem er das “massenhafte” Töten von Zivilisten in der Ukraine anprangert. Im vergangenen Jahr wurde er deshalb wegen “Diskreditierung” der russischen Armee mit einer Geldstrafe belegt.
Im Dezember annullierte ein Gericht das Urteil und verwies den Fall zurück an die Staatsanwaltschaft – so machte es den Weg frei für den neuen Prozess, in dem Orlow nun eine fünfjährige Haftstrafe droht.
Orlow hatte vor kurzem in einem Interview mit AFP erklärt, er werde den Kampf weiterführen. “Ich möchte nicht im Gefängnis enden – aber habe ich eine andere Wahl?” sagte er.
Die russischen Behörden hatten Memorial im Dezember 2021 aufgelöst. Die 1989 gegründete Organisation dokumentierte mehr als 30 Jahre lang die Verbrechen der ehemaligen Sowjetunion in der Zeit des Kommunismus.
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