Anhaltend schwache Nachfrage
Porsche-Manager: EU könnte Verbrennerverbot verschieben
Bei Porsche glaubt man, dass das Aus für Verbrennungsmotoren in der EU verschoben werden könnte. Auch eine Rückkehr staatlicher Subventionen für den Kauf von Elektroautos sei möglich.
Porsche glaubt an eine Verschiebung des EU-Verbrennerverbots: Grund ist anhaltend schwache Nachfrage nach Elektroautos
Auch Porsche hält eine Verschiebung des Verbrennerverbots für möglich. Das geht aus einem Interview von Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe hervor. „Im Moment gibt es viele Diskussionen über das Ende des Verbrennungsmotors. Ich denke, es könnte sich verzögern“, sagte Meschke bei der Vorstellung des neuen Elektro-Geländewagens Porsche Macan in Singapur.
Als Grund für eine Verschiebung nannte Meschke die sinkende Nachfrage nach Elektroautos in Europa. Dies habe die EU-Behörden dazu veranlasst, über eine Beibehaltung oder Verschiebung des Zieldatums 2035 nachzudenken. Der Finanzvorstand rechnet damit, dass bei anhaltend schwacher Nachfrage nach Elektroautos auch die staatliche Förderung wieder aufleben könnte. Für Luxusautohersteller wie Porsche sei der Wegfall der Subventionen aber kein Problem, da wohlhabende Käufer diese nicht benötigten, um Elektroautos zu kaufen.
Porsche glaubt an eine Verschiebung des EU-Verbrennerverbots: Porsche will an Elektro-Offensive festhalten
Für eine Verschiebung des Verbrennerverbots hätte die EU bereits ein Vorbild. Der britische Premierminister Rishi Sunak kündigte im vergangenen September an, das Aus für Verbrennungsmotoren in Großbritannien um fünf Jahre zu verschieben. Statt 2030 soll das Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselneuwagen erst 2035 in Kraft treten. Als Grund nannte er allerdings die derzeit noch hohen Kosten für Familien und kleine Unternehmen.
Porsche selbst will aktuell aber an seinen Elektroautoplänen festhalten. Im Jahr 2025 soll die Hälfte aller verkauften Neufahrzeuge elektrifiziert sein, also rein elektrisch fahren oder ein Plug-in-Hybrid sein. Bis 2030 soll der Anteil aller Neufahrzeuge mit reinem Elektroantrieb auf über 80 Prozent steigen.