Porsche macht den Elfer zum Offroader: Als 911 Dakar geht der Sportwagen mit Höherlegung, grobstolligen Reifen und Allradantrieb ins Gelände. Alle Infos und der Preis!
- 911 Dakar ist streng limitiert und teuer
- Dakar-Design mit GT3-Anleihen und Edelstahlblechen
- Spezielles Fahrwerk und grobstollige Reifen für den Offroad-Einsatz
- Reduzierter Innenraum und neue Fahrmodi für den 911 Dakar
- Turbo-Boxer mit 480 PS sorgt für supersportliche Beschleunigung
Jetzt wird der Porsche 911 geländetauglich. Der Porsche 911 GT3 RS ist gerade präsentiert, da legen die Zuffenhäuser am anderen Ende der Elfer-Spanne nach. Die neueste – und vielleicht extremste – Abwandlung des 911 ist der 911 Dakar. Benannt nach der Rallye Paris-Dakar, die Porsche 1984 mit einem modifizierten Elfer gewonnen hat.
911 Dakar ist streng limitiert und teuer
Die offroadtaugliche Version des 911 wird jedoch etwas ganz Besonderes bleiben. Bei 2500 Exemplaren ist die Dakar-Produktion gedeckelt. Eine weitere Hürde für potenzielle Dakar-Interessenten ist der Preis. Denn mit 222.020 Euro ist der Gelände-Porsche ganz nah dran am Downforce-Elfer GT3 RS (ab 230.000 Euro).
Dakar-Design mit GT3-Anleihen und Edelstahlblechen
Natürlich sieht ein geländetauglicher 911 anders aus als ein normaler Straßen-Elfer. Zu den technischen Besonderheiten wie Fahrwerk und Reifen kommen wir später und beginnen mit der Optik des Dakar, die in großen Teilen aber auch funktional ist. Die Schürzen vorne und hinten sind mit Unterfahrschutzplatten aus Edelstahl verstärkt, zudem haben die Entwickler die Lufteinlässe in der Frontschürze mit speziellen Metall-Schutzgittern versehen, sodass die dahinterliegenden Kühler besser vor Steinschlag geschützt sind. Aktive Aero-Teile wurden entfernt. Und Porsche-Fans werden die Fronthaube des Dakar gleich als GT3-Teil erkannt haben – die beiden Luftauslässe verraten das in Carbon gefertigte Leichtbauteil.
Dazu gibt es rundum Verbreiterungen aus robustem Plastik, die Schwellerverkleidungen sind ebenfalls durch Edelstahlplatten geschützt. Am Heck fallen vor allem die vom Unterfahrschutz eingerahmte Sportabgasanlage und der Dakar-spezifische Spoiler aus Carbon auf. Besondere Hingucker sind auch die roten, aus geschmiedetem Aluminium gefertigten Bergeösen. Auch die Felgen trägt bislang nur der Dakar. Mit ihrem Fünfspeichen-Design schlagen sie optisch einen Bogen zu den klassischen Fuchs-Felgen vergangener 911-Generationen.
Spezielles Fahrwerk und grobstollige Reifen für den Offroad-Einsatz
Der Rampenwinkel des Dakar beträgt vorne 16,1 Grad, hinten 18,2 Grad. Der im Gelände relevante Rampenwinkel für Offroader liegt bei 19 Grad. Wer hätte gedacht, dass diese Werte bei einem 911 mal Erwähnung finden würden?
Die Pirelli-Reifen mit Offroadprofil bremsen den Dakar auf Asphalt ein
Einen entscheidenden Anteil für die Offroadtauglichkeit ist neben dem Fahrwerk auch der Bereifung zuzuschreiben. Serienmäßig sind beim Dakar speziell entwickelte Pirelli Scorpion Allterrain Plus Reifen verbaut (245/45 R19 an der Vorderachse, 295/40 R20 an der Hinterachse). Mit einer Profiltiefe von neun Millimetern und doppellagigen Seitenwänden sollen die Pirellis besonders schnittfest und traktionsstark auf losem Untergrund sein. Übrigens auch auf asphaltierten Straßen, denn Porsche sagt, dass die grobstolligen Reifen auch auf der Straße sportliche Fahreigenschaften haben sollen. Ganz ohne Einbußen bei der Sportlichkeit geht es aber nicht: Die Höchstgeschwindigkeit der offroadtauglichen Reifen ist auf 240 km/h limitiert – motorisch könnte der Dakar mit seinen 480 PS sicherlich wesentlich schneller sein. Wem die serienmäßigen Pirelli-Stollenreifen zu hardcore sind, kann alternativ auf spezielle Pirelli P Zero mit zwei Karkassenlagen zurückgreifen. Es gibt sie als Sommer- und Winterreifen.
Leichtbau und Hinterachslenkung aus dem 911 GT3
Reduzierter Innenraum und neue Fahrmodi für den 911 Dakar
Auch im Innenraum des Dakar herrscht GT-Atmosphäre. Die hervorragenden Carbon-Schalensitze gehören ebenso zum Dakar wie die nicht vorhandenen Rücksitze. Dazu kombiniert Porsche viel Racetex mit serienmäßigen Nähten in Shadegreen – oder im Falle des Rallye-Design-Pakets zur Außenlackierung passende Applikationen und den bereits oben erwähnten Überrollbügel.
Neu im halbdigitalen Kombiinstrument sind der Rallye-Fahrmodus, der den Allradantrieb des Dakar hecklastig auslegt, und der Offroad-Modus mit maximaler Bodenfreiheit. Außerdem kann man eine Rallye-Launch-Control anwählen, die den 911 Dakar auf losem Untergrund mit mehr Radschlupf maximal beschleunigen lässt.
Turbo-Boxer mit 480 PS sorgt für supersportliche Beschleunigung
Im Heck des 911 Dakar arbeitet der aus dem 911 GTS bekannte 3,0-Liter-Sechszylinder-Turboboxer mit 480 PS und 570 Nm Drehmoment. Per Achtgang-PDK geht die Kraft an alle vier Räder, sodass der 911 Dakar in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen soll. Die Höchstgeschwindigkeit ist wie bereits erwähnt durch die Reifen limitiert. Schluss ist im Dakar bei 240 km/h.