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Opel Astra Electric (2024) im Dauertest: Erster Eindruck

Wie schlägt sich der elekrische Kompakte aus Rüsselsheim im Alltag?

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VW hat im klassischen Sinne keinen Elektro-Golf, dieser Job wurde an den ID.3 ausgelagert. Nicht so Opel: Dort gibt es den Astra mit Benziner, Plug-in-Hybrid, Diesel und ebenn auch als reines Elektroauto. Der Opel Astra Electric GS ist da, und wir haben die Chance, ihn über die nächsten Monate ausgiebig zu testen.

Als erstes Elektroauto in der Kompaktklasse von Opel tritt der Astra Electric gegen etablierte Konkurrenz an. Wird er sich behaupten können? Unser erster Eindruck ist vielversprechend.

Bildergalerie: Opel Astra Electric (2024) im Dauertest, Teil 1

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Optik: Dezent elektrisch

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Astra Electric kaum von seinen Verbrenner-Brüdern. Das ist durchaus positiv, denn das aktuelle Astra-Design kann sich sehen lassen. Die markante Vizor-Front zieht sich über die gesamte Fahrzeugbreite und integriert elegant die LED-Matrix-Scheinwerfer. Nur dezente “e”-Embleme verraten die elektrische Antriebsart.

Unser Testwagen in der GS-Ausstattung rollt auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern und trägt eine zweifarbige Lackierung in Kobalt-Blau mit schwarzem Dach. Die niedrige Dachlinie und der angedeutete Dachspoiler tragen zur guten Aerodynamik bei.

Insgesamt weiß der Astra Electric als moderner Kompaktwagen zu gefallen und übertreibt es nicht mit unnötigen Futurismus-Elementen. Am Heck setzt Opel auf eine klare Linie mit markanten LED-Rückleuchten, die zusammen mit der im Dachspoiler integrierten dritten Rückleuchte einfach nur gut aussieht.

Antrieb: Effizient, aber nicht aufregend

Unter der Haube arbeitet ein Elektromotor mit 115 kW (156 PS) und einem maximalen Drehmoment von 270 Nm. In 9,2 Sekunden beschleunigt der Astra Electric auf 100 km/h, bei 170 km/h ist elektronisch Schluss. Diese Werte klingen jetzt nicht aufregend, vor allem wenn man zuletzt noch im Hyundai Ioniq 5 N saß, erweisen sich im Alltag aber als völlig ausreichend – und genau das ist auch das Ziel des Astra.

Die 54-kWh-Batterie soll laut WLTP bis zu 418 Kilometer Reichweite ermöglichen. Realistisch sind bei gemischter Fahrweise eher um die 350 Kilometer, wobei uns der Astra in den ersten Wochen auch schon mal eine errechnete Reichweite von 422 Kilometer anzeigte.

Laden lässt sich die 54-kWh-starke-Batterie an der Schnellladestation “nur” mit bis zu 100 kW, somit dauert es knapp über 30 Minuten, um den Akku auf 80 Prozent zu laden. Hier ist die Konkurrenz eines VW ID.3 Pro oder MG4 Electric ein wenig schneller, aber immerhin sind an unserer heimischen Wallbox serienmäßig 11 kW möglich.

In den ersten Wochen zeigt sich unser Dauertester als angenehmer Alltagsbegleiter. Die Beschleunigung ist gleichmäßig und ohne Verzögerung, wie man es eben von Elektroautos kennt. Auf der Autobahn merkt man allerdings ab knapp 130 km/h einen leichten Leistungsabfall, wobei mit Blick auf die schwindende Reichweite auf der Autobahn eh lieber selten schneller fahren.

Das Fahrverhalten des Astra ist dabei ausgewogen und komfortabel, wobei auch die Lenkung präzise reagiert und ein gutes Gefühl für die Straße wiedergibt. Und dank des niedrigen Schwerpunkts durch die im Fahrzeugboden verbaute Batterie liegt der Astra selbst beim Kurvenräubern auf der Landstraße stabil und sicher auf der Straße – ganz anders als vor einem Jahr noch der Mokka Electric, der aufgrund seiner höher bauenden Karosserie doch wackeliger war.

Innenraum: Modern und funktional

Es gibt Kunststoff, Aluminium, einige Akzente in Karbon-Optik und ergonomische Ledersitze mit gutem Seitenhalt. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein gut ablesbares 10-Zoll-Fahrerinfodisplay sowie ein leicht zum Fahrer geneigtes 10-Zoll-Multimediadisplay, die zusammen das “Pure Panel” bilden. Ergänzt wird das Cockpit durch ein in die Scheibe integriertes Head-up-Display, das nützliche Abbiegehinweise, Verkehrsschilder und die aktuelle Geschwindigkeit anzeigt.

Wie bereits erwähnt, ist die Batterie des Astra Electric platzsparend im Unterboden verstaut, sodass nur wenig Platz für Passagiere und Gepäck im Innenraum verloren geht. Mit einem Kofferraumvolumen von 352 bis 1.268 Litern bietet er für den wöchentlichen Einkauf ausreichend Platz, jedoch schneidet er im Vergleich zu Modellen wie dem VW ID.3 oder dem MG4 Electric schlechter ab. Auch im Vergleich zum Verbrenner-Astra verringert sich das Gepäckraumvolumen um 70 Liter, was allerdings kein kaufentscheidender Nachteil ist.

Für diejenigen, die mehr Stauraum benötigen, bietet der Astra Sports Tourer Electric eine praktischere Alternative mit 164 bis 285 Litern mehr Stauvolumen. Bei voller Nutzung des Raums hinter den Vordersitzen sind bis zu 1.268 Liter verfügbar, wobei die erlaubte Zuladung bei unserem Testwagen nur 444 Kilogramm beträgt. Die schweren Akkus tragen dazu bei, dass der Astra Electric im leeren Zustand schon 1.736 Kilogramm wiegt – ein wenig mehr als unser privat-gefahrener Opel Insignia Sports Tourer von 2017.

In Bezug auf den Geräuschkomfort ist der nahezu lautlose Stromer überzeugend. Er lässt sich entspannt wie ein Automatikfahrzeug fahren und entlastet den Fahrer mit seinen Assistenzsystemen. Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die komfortablen AGR-Sitze, die sich besonders für längere Fahrten eignen.

Verbrauch und Kosten: Effizient, aber nicht günstig

In den ersten Wochen zeigt sich der Astra Electric als sehr sparsamer Stromer. Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt bei etwa 15,5 kWh/100 km, wobei bei zurückhaltender Fahrweise sogar Werte unter 15 kWh/100 km möglich sind. Damit gehört der Astra Electric zu den effizientesten Elektroautos seiner Klasse.

Mit einem Einstiegspreis von 41.990 Euro für die Basisversion ist der Astra Electric allerdings kein Schnäppchen. Unsere GS-Ausstattung beginnt bei 45.060 Euro, ist dann aber bereits ab Werk umfangreich ausgestattet, inklusive schicker Zweifarblackierung, AGR-Sitzen und dem gut funktionierenden Multimedia-Infotainment-System Pro. Einzig, dass selbst in der GS-Ausstattung das Navigationssystem 800 Euro extra kostet stößt etwas säuerlich auf, aber dafür ist die Zweizonen-Klimaautomatik mit Sitz- und Lenkradheizung serienmäßig.

Erstes Fazit nach wenigen Wochen

Unser erster Eindruck vom Opel Astra Electric GS ist insgesamt positiv. Er bietet eine gute Mischung aus ansprechendem Design, effizienter E-Technik und modernem Interieur. Die Reichweite ist im Alltag ausreichend, und der niedrige Verbrauch hält die Stromkosten gering.

Aber es gibt auch Kritik: Der Preis ist im Vergleich zur Konkurrenz zu hoch und das Platzangebot im Fond könnte größer sein. Dennoch hat der Astra Electric das Potenzial, sich in der hart umkämpften Kompaktklasse zu behaupten. Wie sich der elektrische Astra nun bei uns im Alltag schlägt, wie es mit dem Laden des kompakten Rüsselsheimers aussieht und mehr gibt es im zweiten Teil unseres Dauertests.

Opel Astra Electric GS

Motor 1 Hybrid-Synchronmotor vorne

Leistung 115 kW

Max. Drehmoment 270 Nm

Beschleunigung 0-100 km/h 9,2 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 170 km/h

Verbrauch 15,5 kWh/100 km

Batterie 51 kWh netto, 54 kWh brutto (102 prismatische Zellen von CATL, NMC811, in 17 Modulen)

Elektrische Reichweite 418 km

Ladeanschluss CCS2 (bis 11 kW AC, bis 100 KW DC)

Aufladezeit ca. 5h34 min mit AC, ca. 30 min mit DC (auf 80%)

Länge 4.374 mm

Breite 1.860 mm

Höhe 1.488 mm

Kofferraumvolumen 352-1.268 Liter

Leergewicht 1.736 kg

Basispreis 41.990 Euro

Preis der Testversion 45.060 Euro

Opel Astra Electric GS

  • Motor: 1 Hybrid-Synchronmotor vorne
  • Leistung: 115 kW
  • Max. Drehmoment: 270 Nm
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 9,2 Sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Verbrauch: 15,5 kWh/100 km
  • Batterie: 51 kWh netto, 54 kWh brutto (102 prismatische Zellen von CATL, NMC811, in 17 Modulen)
  • Elektrische Reichweite: 418 km
  • Ladeanschluss: CCS2 (bis 11 kW AC, bis 100 KW DC)
  • Aufladezeit: ca. 5h34 min mit AC, ca. 30 min mit DC (auf 80%)
  • Länge: 4.374 mm
  • Breite: 1.860 mm
  • Höhe: 1.488 mm
  • Kofferraumvolumen: 352-1.268 Liter
  • Leergewicht: 1.736 kg
  • Basispreis: 41.990 Euro
  • Preis der Testversion: 45.060 Euro

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