Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, spricht während eines Gottesdienstes im Dom.
Zu Karfreitag werben die geistlichen Oberhäupter der katholischen und evangelischen Kirchen in Hessen trotz vieler gegenwärtiger Krisen für Zuversicht.
Angesichts „grauenhafter Bilder der Verzweiflung und Zerstörung in der Ukraine, in Gaza, in Israel„, erinnerte Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, an den Tod Christi am Kreuz: „Christus läuft nicht weg, er bleibt, harrt aus, teilt Leid und Schmerz, geht mit in den Tod. Und das ist nicht das Ende des Weges.“ Dieses „Zeichen der Hoffnung“ sei die Botschaft von Karfreitag, auch mit Blick auf persönliche Krisen und Lebenserfahrungen, wie etwa von Menschen, „die von sexualisierter Gewalt betroffen sind“.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf formulierte in seiner Karfreitagsliturgie einen nachdrücklichen Appell für mehr Menschlichkeit. „Die Würde des Menschen zeigt sich darin, dass sie den anderen nicht zur Nummer werden lässt, sondern in ihm einen Bruder oder eine Schwester sieht“, sagte Kohlgraf im Dom in Mainz. „Daher werden menschenverachtende Diktaturen am Ende nie das letzte Wort haben, wie auch Gewalt und Tod nicht.“ Das Bistum Mainz erstreckt sich auch auf hessisches Gebiet.
An Karfreitag gedenken Christen Jesus Christus, der der Bibelgeschichte nach an diesem Tag auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems gekreuzigt wurde. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen Wort „kara“ für Klage oder Trauer ab.