Oldtimer

Mysteriöse Schrottplatz-Sammlung wird versteigert

Rudi Klein sammelte in Los Angeles über Jahrzehnte Hunderte Oldtimer europäischer Marken. Einige der Autos sind in gutem Zustand Millionen wert. RM Sotheby's versteigert die Sammlung am 26. Oktober 2024.

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© Kegun Morkin/RM Sotheby’s

Der Schrottplatz von Rudi Klein war ein Mythos.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Staatskarosse im Staub: Mehrere Mercedes 600 lagerte Rudi Klein auf seinem Schrottplatz.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Einer von mehreren Lamborghini Miura aus der Sammlung von Rudi Klein.

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Auf 16.000 Quadratmetern sammelte der gelernte Metzger Hunderte Oldtimer und unzählige Autoteile.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Über 40 Jahre hatte er in einem Stadtteil von Los Angeles Sportwagen, Limousinen und Autoteile zusammengetragen.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Halb unter eine Plane verborgen: Mercedes-Benz 500K.

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© Kegun Morkin/RM Sotheby’s

Dieser Mercedes 500K Special Coupé mit einer Karosserie aus Sindelfingen wurde als Neuwagen an den Rennfahrer Rudolf Carraciola ausgeliefert.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

In einer Ecke lagern drei Lamborghini Miura.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

In gutem Zustand ist ein Miura rund zwei Millionen Euro wert.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Etwa 200 bis 300 Porsche 356 soll Rudi Klein besessen haben.

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In langen Regalen lagern Räder und Motoren aus diversen Jahrzehnten.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Außen stehen zwei Mercedes 600, im Regal mehrere Porsche 911. Klein ließ nur selten Besucher auf seinen Schrottplatz.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Porsche 911 gibt es in diversen Erhaltungszuständen und aus mehreren Baujahren. Das hier ist ein 911 S Coupé von 1971.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Ein Maserati Bora 4.9 von 1977 mit Grafitti auf dem Heck und Loch in der Windschutzscheibe.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Rarität der 80er: Treser Largo auf Basis eines Audi 200.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Ein Mercedes Mannheim Sport Cabriolet von 1931.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Dieser Maybach SW 38 von 1938 hat eine Karosserie von Spohn aus Ravensburg und Rechtslenkung.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Was in Hollywood verunfallt ist, kam zu Rudi Klein auf den Schrottplatz. So wie dieser Porsche 356 B 1600 S Roadster mit Drauz-Karosserie aus dem Baujahr 1960.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

RM Sotheby’s schätzt den Wert dieses Alu-Flügeltürers auf 4,5 bis 6,0 Millionen US-Dollar, umgerechnet 4,1 bis 5,5 Millionen Euro.

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© Robin Adams/RM Sotheby’s

Mercedes gibt es jede Menge. So wie dieses W 111 Cabrio, das in beklagenswertem Zustand 2.000 bis 5.000 US-Dollar (1.800 bis 4.550 Euro) einbringen soll

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Dieses Blechknäuel ist ein Ferrari 330 GTC von 1960. Rudi Klein sammelte fast ausschließlich Autos europäischer Hersteller.

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Der Schrottplatz von Rudi Klein war ein Mythos. Auf 16.000 Quadratmetern sammelte der gelernte Metzger Hunderte Oldtimer und unzählige Autoteile. Über 40 Jahre hatte er in einem Stadtteil von Los Angeles teils unbezahlbare Unikate gehortet, darunter den Mercedes-Benz 500 K des Rennfahrers Rudolf Carraciola. Unter den zahlreichen 300 SL “Flügeltürer” befindet sich einer von 29 mit Alu-Karosserie – laut RM Sotheby’s der einzige in Schwarz.

Rudi Kleins seltsame Autosammlung

RM Sotheby’s versteigert die Sammlung von Rudi Klein am 26. Oktober 2024. Der Sammler verstarb 2001, ein Buch zeigt sein Lebenswerk: Die Fotos in “Junk Yard” hat der Fotograf Dieter Rebmann noch zu Lebzeiten Kleins gemacht. Die Bilder der teils schmutzigen, staubigen oder verbeulten Sportwagen und Limousinen haben eine eigene Ästhetik. Klein schien die Pflege seiner Autosammlung nicht wichtig zu sein; er kaufte Unfallautos auf Auktionen, hortete die Autos, schickte Souvenirjäger vom Hof.

Dieter Rebmann, der im Jahr 2000 mit einem Journalisten Rudi Klein besuchte, war gewarnt worden: “Rechne damit, dass er dich rausschmeißt.” Der Schrottplatz war in der Szene ein Begriff, gekauft oder fotografiert hatte dort kaum jemand. Rebmann darf fotografieren: “Ich wollte von ihm nichts, hatte gleich einen Draht zu ihm”, berichtet der Fotograf von seiner Begegnung mit Rudi Klein. “Er war wider Erwarten sehr freundlich, hat viel erzählt”, erzählt Rebmann heute. Auch seine Schatzkammer zeigt Klein dem Besuch aus Deutschland: “Eine Riesen-Scheune aus Wellblech, darin nochmal 60 Autos”, so Rebmann.

Über 1.000 Fotos in 2 Tagen

Zwei Tage fotografiert er, dann muss er weiter. Er möchte wiederkommen, doch der gebuchte Flug wird wegen 9/11 abgesagt, im Oktober 2001 stirbt Klein. Aus einem weiteren Besuch wird nichts. Was bleibt, sind über 1.000 analoge Fotos auf Mittelformat und Kleinbild. Einen Teil davon veröffentlicht Rebmann gemeinsam mit dem Journalisten Roland Löwisch 2017 in einem Buch. “Junk Yard” ist inzwischen vergriffen.

Klein hatte fast ausschließlich Autos europäischer Hersteller gehortet und kaum je etwas verkauft. Das Geld habe er nicht benötigt. Oft blieben sogar persönliche Gegenstände im Handschuhfach oder der Schlüssel im Zündschloss stecken. Zwei Horch stellte Klein Audi für ein Museum zur Verfügung – unter der Bedingung, dass sie restauriert würden. So war es dann: Die Autos blieben 20 Jahre bei Audi. Einen weiteren Oldtimer wollte Klein für sich selbst restaurieren und damit eine Rallye in Europa fahren. Dazu kam es nicht mehr.

Auswanderer aus Deutschland

Klein war in den 1950er-Jahren aus Deutschland ausgewandert und begann in den USA mit seiner Firma “Porche Foreign Auto” einen Handel mit europäischen Autos. In 40 Jahren sammelte er auf seinem Schrottplatz eine Menge Preziosen an; allein 200 Porsche 356 soll er besessen haben. Viele Besucher ließ er nicht aufs Gelände, weshalb der Platz ein Mythos blieb. Nach seinem Tod erhielt zunächst seine Familie das Gelände und die Autos. “Was Klein hier angesammelt hat, ist einmalig”, sagt Cary Ahl von RM Sotheby’s.

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