- Porsche als Ikone der deutschen Automobilindustrie
- Der Macan „Elektro“
- Der Wettbewerb ist stark
- Schwerer Wagen
- Interieur
- Es geht um die Porsche DNA
Elektroautos haben in der Regel ab einer gewissen Preisklasse viele hundert PS, ein gigantisches Drehmoment und vor allem Infotainment-Systeme, für die man bei manchen Modellen erst einmal Informationstechnologie studieren sollte. Vor allem chinesische Elektrofahrzeuge sind bereits ab der günstigsten Klasse mit viel Computerpower und unzähligen Features ausgerüstet.
Porsche als Ikone der deutschen Automobilindustrie
Porsche, das ist unbestritten, ist die Ikone der deutschen Automobilindustrie. Der 911er hat zurecht einen Nimbus erlangt, der seinesgleichen weltweit sucht. Und gleichzeitig hat Porsche damit einen Ruf zu verlieren. Der Taycan sollte die Qualitäten der Zuffenhausener direkt in das Zeitalter der Elektromobilität transferieren.
Das ist größtenteils formidabel gelungen. Der Taycan darf mit Fug und Recht als typische „Fahrmaschine“ bezeichnet werden, die vor allem für den harten Einsatz auf dem Nürburgring bestens vorbereitet war und ist. Mit Tesla „duellierte“ man sich regelmäßig um die schnellste Runde durch die „Grüne Hölle“. Derzeit hat Zuffenhausen mal wieder die Nase vorne.
Der Macan
Der Porsche Macan ist nach dem 911 das erfolgreichste Modell des Herstellers. Allein 2023 wurden 7.275 Fahrzeuge des sportlichen SUVs verkauft. Der Taycan wurde übrigens in Deutschland 5.245 Mal geordert – für ein Auto, das bis zu 198.000 Euro (Taycan Turbo S) in der „Topmotorisierung“ kostet, ein echter Erfolg.
Der Einstieg in die exklusive elektrische Community aus Zuffenhausen kostete bislang mindestens 93.000 Euro für den Taycan mit kleiner Batterie (71 kWh) und 408 PS. Logisch, dass man nun auch einen Elektro-Macan mit auf der Agenda hat, denn die SUV-Begeisterung der Konsumenten ist ungebrochen.
Der Macan „Elektro“
Zehn Jahre nach der Markteinführung des „kleinen“ Porsche SUV wird der Macan nun in der zweiten Modellgeneration vollelektrisch. Und natürlich soll der Neue die Porsche-Tugenden komplett reflektieren. Man habe den Anspruch, so Jörg Kerner, Leiter der Baureihe, „(…) mit dem vollelektrischen Macan das sportlichste Modell in seinem Segment anzubieten“.
Der Wettbewerb ist stark
Mit anderen Worten: der Wettbewerb ist stark, wenngleich die Markenstrahlkraft Porsches hier für wohlhabende Käufer den Ausschlag geben wird. Der Einstieg in die sportliche SUV-Klasse kostet bei Porsche mindestens 84.100 Euro, bei einer Aufpreisliste, die die 100.000-Euro-Marke sehr schnell überspringen lässt. Wer gegen ein schnödes Model Y Performance an der Ampel jedoch ein Zeichen setzen möchte, der muss bereits mindestens 114.600 Euro investieren, für den Porsche Macan Turbo Electric.
Der verfügt über eine nutzbare Batteriekapazität von 96 kWh, eine Leistung von 639 PS bei 1.001 Nm Drehmoment. Damit katapultiert sich der „Turbo“-Macan in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und der Vortrieb wird erst bei 260 km/h elektronisch begrenzt. Ideal, um der oder die Erste bei der Kita oder Grundschule zu sein, um einen der wenigen Halteverbots-Plätze zu ergattern, damit die Kleinen schneller gut aufgehoben sind.
Die DC-Ladeleistung liegt bei 270 kW, was bei einer 800-Volt-Plattform fast schon wenig erscheint. Der Ladestand der Batterie, die übrigens von CATL stammt, soll aber in nur 21 Minuten von 10 auf 80% gebracht werden können. Im Übrigen ist der Macan das erste Modell, das auf der neu entwickelten PPE (Premium Platform Electric) -Architektur basiert. Die ermöglicht es auch, dass beim Fahren bis zu 240 kW Energie rekupiert werden können. Die PPE-Plattform baut endlich so kompakt, dass auch ein großer Frunk (84 Liter) möglich wurde. Porsche gibt die WLTP-Reichtweite des Macan 4 mit bis zu 613 und des Turbo mit bis zu 591 Kilometern an.
Schwerer Wagen
Interieur
Der alte Macan war eine Ausgeburt von Schaltern – vor allem auf der Mittelkonsole. Für viele – und das ist ebenfalls Geschmacksache – ein absoluter Overkill. Mit der elektrischen Variante hat man sich am Taycan orientiert. Was früher viele Schalterchen waren, sind heute die Bildschirme. Mindestens 3 Displays sind es diesmal, von den vielen gebliebenen physikalischen Schaltern ganz zu schweigen. Im Gegensatz zum alten Macan sieht das immerhin aufgeräumter aus, auch wenn es für Minimalisten weiter als absoluter visueller Alptraum erscheint.
Es geht um die Porsche DNA
Und die manifestiert sich in der Sportlichkeit. Da muss der Zuffenhausener aber eine ganze Menge zu bieten haben, denn der Wettbewerb hat hier – vor allem aus China und den USA – bereits ziemlich Boden gut gemacht, von Korea ganz zu schweigen. Immerhin bietet die scharf gemachte IONIQ 5 N-Version mit 650 PS ab 74.900 Euro bereits überragende Sportqualitäten, die von vielen Seiten bereits bestätigt wurden. Porsche bietet den Macan auf Wunsch auch mit zusätzlicher Hinterachslenkung für mehr Wendigkeit an.
e-engine meint: Porsche muss auf die Marke vertrauen. War beim Erscheinen des Taycan die Konkurrenz eigentlich nur in Form des Model S Plaid vorhanden, ist der Markt heute für potente, sportliche und rundum bestens ausgestattete sportliche SUVs schon weit anspruchsvoller und dichter gedrängt. Sicher: das Design des Macan ist atemberaubend für ein SUV, die Fahrwerksqualitäten kaum unterdurchschnittlich.
Bei Preis-/Leistung jedoch ist das Top-Modell aber auch äußerst sportlich (sic!) positioniert. Das könnte sich hierzulande und in den USA noch ausgehen. In China jedoch ist der Wettbewerb mit XPeng & Co noch stärker. Wir sind gespannt auf die ersten Vergleichstests.
Text: Bernd Maier-Leppla
Fotos: Porsche, Tesla, NIO, XPENG, Polestar