- Neta GT: China-Elektro-Coupé für unter 25.000 Euro?
- Inside China Auto | Elektro-Coupé für unter 23.000 Euro – der Neta GT ist schnell, macht Spaß und unglaublich günstig
- Apple & Segway: Segway-Ninebot kündigt integration mit Apples „Find my“-Netzwerk an
- Center of Automotive Management: 15 Mio. Stromer bis 2030 völlig illusorisch
Neta GT: China-Elektro-Coupé für unter 25.000 Euro?
Alle Welt redet von eSUVs. Zwar sind die riesigen und schweren Elektroschrankwände kaum förderlich für einen fliessenden Verkehr in urbanen Umgebungen, aber der Mensch kauft nicht immer rational. Limousinen sind schon seltener. Das mag daran liegen, dass die Batterien in dieser Bauart noch schwieriger so unterzubringen sind, dass der Fahrzeugboden nicht zu hoch wird und das Sitzen unbequemer wird.
Aber wo bleiben die Sportwagen?
Natürlich gibts Elektrosportwagen. Die sind aber meistens in der oberen Preisklasse verortet. Einen Sportwagen für Ottonormalverbraucher à la VW Scirocco oder Opel GT sucht man vergebens. Es sei denn der MG Cyberster kommt in einer supergünstigen Version, was mehr als unwahrscheinlich ist. In China sieht die Sache jedoch anders aus. Schon mal was von Neta gehört? Die Automarke vom chinesischen Autohersteller Hozon Auto gibt es seit 2017, als das erste Concept-Car vorgestellt wurde. Das erste Serienauto war natürlich ein kompaktes SUV mit Namen Neta 01. Der 01 lief bereits 2018 vom Band. Hozon, bzw. Neta hat derzeit zwei Plattformen im Portfolio. 2022 verkaufte man insgesamt 152.073 Fahrzeuge. Nun hat das Unternehmen den „Neta GT“ vorgestellt.
Neta GT – zu schön um wahr zu sein
e-engine berichtet in letzter Zeit viel vom chinesischen Markt. Das hat einen Grund, denn dort scheint sich die Zukunft schneller zu manifestieren und allen weltwirtschaftlichen Schwierigkeiten zum Trotz machen die Chinesen unglaublich Druck. Das gilt auch für den Neta GT. Das Top-Modell des 2+2sitzigen Coupés wartet mit echten Sportwagen-Fähigkeiten auf. Dual Motor, 456 PS, 620 Nm Drehmoment, was zu einem Spurt von 0 auf 100 km/h von nur 3,7 Sekunden führt. Die AWD-Version des Stromers verfügt über eine 78 kWh-Batterie, die eine CLTC-Reichweite von 580 Kilometern ermöglichen soll. Das könnte auch am cw von nur 0,21 liegen. Soweit die schnöden Zahlen.
Formensprache und Interieur
Der kleinste GT kostet nur umgerechnet 22.749 Euro
Das kleinste Modell verfügt über einen Heckantrieb, 228 PS bei 310 Nm Drehmoment. Die Batterie hat eine Kapazität von 64,2 kWh. Damit soll der sportliche Stromer immerhin laut CLTC noch 560 Kilometer weit kommen. Der Tester von „Inside China Auto“ fuhr das Auto in urbaner Umgebung mit 13,7 kWh/100 km – über 400 Kilometer sind in der Realität also schon mal möglich.
Für Reichweitenfetischisten gibts auch noch eine RWD-Variante mit 75,5 kWh. Trotzdem. Selbst wenn für den deutschen Markt nochmal 8.000 Euro auf den kleinsten GT draufgesattelt werden würde – der Preis des China-Sportys ist heiss. Zum Vergleich: für 30.000 Euro (vor Subventionen) bekommt man nicht einmal einen MG4, sondern gerade einen gut ausgestatteten VW e-up! Die 30.000-Euro-Klasse ist derzeit bis auf Ausnahmen völlig verwaist.
e-engine meint: Wer den Youtube-Bericht von „Inside China Auto“ ansieht, der fällt buchstäblich vom Glauben an die Leistungsfähigkeit der deutschen OEMs ab, und fragt sich, warum dieses Auto nicht schon längst in Europa vorgestellt wurde. Die Eckdaten sind grandios, die Formensprache ebenfalls und die Ausstattungsmerkmale stellen selbst Autos der 40.000-Euro-Klasse in den Schatten. Der grosse AWD kostet übrigens in China umgerechnet 28.700 Euro. Der würde selbst Teslas Model 3 Standard Range Konkurrenz machen, aber zumindest den Schönheitswettbewerb gewinnen. Geschmacksache, freilich, aber uns gefällt der Neta GT unglaublich gut.
Inside China Auto | Elektro-Coupé für unter 23.000 Euro – der Neta GT ist schnell, macht Spaß und unglaublich günstig
Apple & Segway: Segway-Ninebot kündigt integration mit Apples „Find my“-Netzwerk an
Neben Fahrrädern nun Scooter
Bei Scootern funktioniert das Anbringen naturgemäß nicht so gut, wie bei Fahrrädern. Aber gerade die kann man recht leicht an Langfinger verlieren, weil sie so kompakt sind. Mit der kürzlichen Einführung des MAX G2, dem Nachfolger des beliebten MAX G30D II, und der F2-Serie bestehend aus den KickScootern F2, F2 Plus und F2 Pro im Mai 2023 legt Segway-Ninebot weiterhin großen Wert auf Innovation, um seinen Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit und ein verbessertes Fahrerlebnis bieten zu können. Die Integration selbstdichtender schlauchloser 10-Zoll-Reifen, ein breiterer Lenker mit integrierten Blinkern und die Implementierung eines Traktionskontrollsystems (TCS) tragen erheblich zum Fahrspaß und Komfort der Fahrer bei und sorgen gleichzeitig für sicherere Fahrten.
Maximale Sicherheit durch Innovation
Mit ausgefuchster Technik werden die Scooter natürlich auch für andere „Zielgruppen“ interessanter. Neben einer KickScooter-Sperre über einen personalisierten Code sind die Modelle MAX G2 und F2 Pro mit einem integrierten akustischen Diebstahlwarnsystem ausgestattet, das optisch-akustische Warnungen und eine Radblockierfunktion umfasst. Nun sind alle diese KickScooter-Modelle erstmals vollständig mit der „Find My“-App von Apple kompatibel. Die Integration dieser neuen Funktion vereinfacht das Auffinden des KickScooters.
Das Apple Find My-Netzwerk bietet eine einfache und sichere Möglichkeit, kompatible persönliche Gegenstände auf einer Karte zu finden, indem Sie die Find My-App auf Ihrem iPhone, iPad, Mac oder die Find Items-App auf der Apple Watch verwenden. Find My erfordert iOS 14.5, iPad OS 14.5, Mac OS Big Sur 11.1 und watchOS 8.0 oder höher.
Center of Automotive Management: 15 Mio. Stromer bis 2030 völlig illusorisch
Deutschland ist in Europa inzwischen der wichtigste Markt für Elektrofahrzeuge geworden. Nach einem vergleichsweise verhaltenen Start, beschleunigte sich der Hochlauf nach Einführung der Umweltboni durch die Merkel-Administration und die Fortführung durch die Ampel spürbar. So ist der PKW-Bestand an reinen Elektrofahrzeugen hierzulande innerhalb eines Jahres um 54,7% gestiegen. Auf Basis aktueller amtlicher Zahlen sind zum 1. Juli 2023 auf deutschen Straßen 1.170.632 Elektrofahrzeuge (BEV) zugelassen. Der Gesamtbestand von Pkw aller Antriebsarten ist im gleichen Zeitraum um 0,7% auf jetzt erstmals über 49 Mio. gestiegen (49.038.145 Pkw). Damit steigt der Anteil von Elektro-Pkw (BEV) im Gesamtbestand von 1,6% auf 2,4%.
Top-10 Marken – VW führt noch souverän
MG als stärkste chinesische Marke
Als stärkste chinesische Marke springt MG mit fast 17.000 BEV-Zulassungen (+404%) auf Rang 18 vor Polestar (+133%) auf Rang 19. Volvo, wie Polestar im Besitz der chinesischen Geely-Gruppe, kann auf Rang 22 seine BEV-Zulassungen auf rund 9.500 Pkw ebenfalls fast vervierfachen. Bei den weiteren chinesischen Marken BYD (1.448), Nio (844) und Great Wall Motor (640) ist der BEV-Bestand in Deutschland noch sehr gering.
Renault ZOE immer noch zulassungsstärkstes Modell
Zulassungsstärkstes BEV-Modell in Deutschland ist trotz geringer Zuwächse immer noch der Renault Zoe mit rund 84.000 Pkw gefolgt vom Tesla Model 3 (76.000) und dem VW ID.3 mit 69.000 Fahrzeugen. Ein starkes Wachstum erzielt das Tesla Model Y mit fast 58.000 Pkw-Zulassungen auf Rang 4 sowie die VW Modelle ID.4/ID.5 mit einem derzeitigen Bestand von 53.000. Auf einen vergleichsweise hohen Bestand kommen ferner die Modelle VW Up, Smart Fortwo auf Rang 5 und 6.
SUVs immer noch am beliebtesten
SUVs machen einen immer höheren Anteil im Elektrobestand in Deutschland aus. Am 1.7.2023 sind bereits 35,2% der Elektrofahrzeuge entweder SUV oder Geländewagen, ein Jahr zuvor entfielen nur 25,8% auf dieses Fahrzeugsegment. Der BEV-Bestand der Kompaktklasse liegt bei 13,6%, während 19,1 bzw. 18,1 auf Kleinwagen bzw. Minis entfallen. Die Mittelklasse kommt auf 8,5% und die Obere Mittelkasse auf 0,5% und die Oberklasse auf 2,4% bei den Elektrofahrzeugen (Rest 2,6%)
Ziel von 15 Mio. Elektrofahrzeugen bis 2030 nicht erreichbar
Trotz des Wachstums Elektrofahrzeugbestandes ist das Ziel der Bundesregierung von 15 Mio. reinen Elektrofahrzeugen im Jahr 2030 in Deutschland mit dem derzeitigen Markthochlauf nicht erreichbar, so das CAM. Die Rechnung, die e-engine bereits im letzten Jahr aufgestellt hatte, wurde faktisch bestätigt. Denn für einen schnellen Elektromarkthochlauf wären nach aktuellen Szenarien des Center of Automotive Management (CAM) bereits ein Anstieg der Pkw-Neuzulassungen auf 750.000 BEV im Gesamtjahr 2023 bzw. auf 1,3 Mio. bis 2025 notwendig. Realistisch ist derzeit jedoch lediglich ein Wachstum der BEV- Neuzulassungen auf 450.000 Pkw im Gesamtjahr 2023 bzw. 650.000 Pkw für das Jahr 2025. Danach bewegt sich der Elektromarkthochlauf in Deutschland derzeit auf einem eher langsamen Szenariopfad, bei dem im Jahr 2030 lediglich zwischen 7 bis 8 Mio. reine Elektrofahrzeuge im Pkw-Bestand gerechnet werden. Sollte sich an den Rahmenbedingungen nichts ändern werden im Jahr 20230 damit nur rund halb so viele Elektrofahrzeuge im Zulassungsbestand sein als ursprünglich geplant.
Studienleiter Stefan Bratzel: „Es zeigt sich, dass Deutschland mit den derzeitigen Programmen und Förderkulissen das Ziel der Bundesregierung von 15 Mio. Elektrofahrzeugen bei weitem verfehlen wird. Es ist ein Realitätscheck notwendig, der vor dem Hintergrund des Status quo die politischen Ziele des Markthochlaufs mit den dafür erforderlichen Maßnahmenprogrammen in Einklang bringt. Selbst für das klimapolitisch wichtige Ziel von mehr als 10 Mio. Elektrofahrzeugen im Jahr 2030 in Deutschland sind herkulesische Anstrengungen notwendig. Dafür braucht es statt der Kakophonie eine konzertierte Aktion der relevanten Akteure wie Automobilherstellern, Ladeinfrastruktur- und Energiedienstleistern sowie der Politik.“
Fotos: Inside China Auto (Youtube Stills), Neta/Hozon Auto, Renault, Segway Ninebot