Wem der Mini Cooper zu klein und der Countryman zu groß ist, der soll sich künftig für den Aceman entscheiden. Den gibt es nur als Stromer.
- Strom zieht er nur mit maximal 95 kW
- Preise beginnen bei 34.500 Euro – vor EU-Strafsteuer
- Lichtspieltheater auf dem Armaturenbrett
Der nächste SUV, der nächste schmucke Crossover im BMW-Portfolio – diesmal mit dem trendigen Mini-Label und Abmessungen auf Höhe der ersten Countryman-Generation. Die Proportionen gefallen, das Design ohnehin und mit seinem Elektroantrieb passt er noch mehr in die Zeit als seine Brüder: Mini Cooper und Mini Countryman sind weiterhin auch noch als Verbrenner erhältlich.
Die Lenkung ist herrlich direkt, der niedrige Schwerpunkt sorgt für gute Laune auf jeder Piste und das Platzangebot macht ebenfalls gute Laune. In der heutigen Zeit sind 160 kW Leistung und 330 Nm Drehmoment nicht viel für ein Elektroauto, dass nicht allein in der City glänzen will. Doch mehr Leistung vermisst der Fahrer allenfalls, wenn es wirklich schnell gehen soll.
Strom zieht er nur mit maximal 95 kW
Citymobil im Landhausstil Mit einer Länge von 4,08 Meter ist der Mini Aceman SE 35 Zentimeter kürzer als der Countryman und 20 Zentimeter länger als ein Cooper SE. Im Unterschied zu den beiden anderen Modellen gibt es ihn nur mit Elektroantrieb. Fotos: Mini
Preise beginnen bei 34.500 Euro – vor EU-Strafsteuer
Für mehr Freude sorgt hingegen das Fahrwerk des knapp 1,8 Tonnen schweren Fronttrieblers, dass sich straff, komfortabel genug und eben typisch Mini präsentiert. Gemessen am Anspruch eines Premium-Crossovers bleibt der mindestens 34.500 Euro teure Mini Aceman ansonsten ohne große Schwächen. Aber auch mit dem Verzicht auf echte Glanzpunkte und einige Schwächen bei der Materialauswahl dürfte das bei Great Wall Motors produzierte Elektroauto die Erwartungen so mancher Kunden enttäuschen. Und die EU-Strafsteuer in Höhe von 20,8 Prozent für den aus China importierten Stromer dürfte das Interesse an dem Modell auch nicht gerade steigern.
Nach wie vor ist beispielsweise unverständlich, wieso Mini seine Kunden bevormundet und ihnen edle wie langlebige Ledersitze als Wahloption vorenthält. Oder warum eine Sitzheizung für die Plätze im Fond fehlt oder es ausschließlich das mit Funktionen überfrachtete und riesige (Durchmesser 24 Zentimeter) Runddisplay in der Mitte der textilen Armaturentafel gibt.
Lichtspieltheater auf dem Armaturenbrett
Ein echtes Head-Up-Display fehlt ebenso wie ein zusätzliches Display, das im Sichtfeld des Fahrers beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit anzeigt. Statt dessen blickt der auf eine Art Kunstlederriemen. Zum Trost lassen Projektoren des nachts im Mini Aceman SE spezielle Leuchtgrafiken in Form von verschiedenfarbigen Mustern auf dem textilen Armaturenbrett erstrahlen. Je nach gewähltem Fahrmodus verändern sich dabei Farbgebung und Ambientebeleuchtung.
Rotlichtviertel Nachts sorgen kleine Projektoren für allerlei Lichtspiele auf dem Armaturenträger. Je nach Fahrmodus und Laune des Fahrers.
Vorne wie hinten ist das Platzangebot in Ordnung, wenngleich in der urbanen Kundenrealität nur selten jemand in der zweiten Reihe Platz nehmen dürfte. So lässt sich auch der Laderaum mit den überschaubaren 300 Litern an Volumen verschmerzen, der sich durch Umklappen der Rückbank auf knapp über 1.000 Liter erweitern lässt.