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Anders als in den USA hat es in Europa vergangene Woche keinen Rückruf des Autopilot-Systems von Tesla gegeben, aber eine mit dem nötigen Software-Update eingeführte Neuerung betrifft auch europäische Kunden. Denn Teil davon ist offenbar weltweit eine strengere Kontrolle, ob die Person am Steuer während der Autopilot-Nutzung aufmerksam bleibt – wenn das mehrmals nicht der Fall ist, wird das System für eine Woche gesperrt. Wie genau die Bedingungen dafür sind, testeten Tesla-Fahrer in Deutschland und anderswo diese Woche noch. Manche zeigten sich auch empört, weil sie die Autopilot-Sperre als Bestrafung ohne Möglichkeit der Verteidigung verstehen.
Frühere Sperre ohne Kamera im Tesla
Denn in den Software-Hinweisen auf manchen Tesla-Bildschirmen steht laut ihren Besitzern, dass die Sperre für „etwa eine Woche“ nach drei erzwungenen Autopilot-Deaktivierungen eintritt (denen jeweils mehrere Warnhinweise vorangehen). Bei anderen dagegen ist als Zahl der Deaktivierungen bis zur Aussetzung fünf angegeben. Wie viele es sind, scheint vom jeweiligen Tesla abzuhängen: Wenn eine Innenkamera eingebaut ist, kann man sich vier Zwangsabschaltungen erlauben, bevor es zur Sperre kommt, ohne Kamera nur zwei.
😱 hoppala….my first 'strike' 🤣🤘#tesla #autopilot pic.twitter.com/FGAnaSfpaL
— Patrick aka “Tesla Kägi” ⚡️💚✌️ (@zfescht) December 20, 2023
Die Innenkamera bei Tesla wurde mit dem Model 3 eingeführt und ist damit auch in Model Y sowie mittlerweile in Model S und Model X eingebaut. Wer sie hat, wird bei Autopilot-Nutzung jetzt offenbar weltweit mit ihrer Hilfe kontrolliert. Wie Tests ebenfalls zeigten, ist es derzeit aber noch möglich, der Kamera mit schlichtem Abdecken die Sicht zu nehmen, ohne dass das als Autopilot-Verstoß registriert wird. In Nordamerika könnte das bald den nächsten großen Tesla-Rückruf per Update bringen, denn die Verkehrsbehörde NHTSA wies bei der Autopilot-Maßnahme darauf hin, dass sie beobachten will, wie gut die Abhilfe funktioniert.
Autopilot-Kontrolle teils zu empfindlich
Bei den Elektroautos ohne Kamera fällt dieser Teil natürlich weg. Bei diesen registrieren weiterhin nur Sensoren, ob Kraft auf das Lenkrad ausgeübt wird, was zeigen soll, dass die Hände am Steuer sind. Wenn das nicht der Fall war, kassierte man schon bisher Warnungen und nach mehreren davon eine Autopilot-Abschaltung. Neuerdings zählt Tesla dabei aber mit – und schon drei zwangsweise Deaktivierungen bedeuten die Woche Pause.
Solche Fehler des Systems waren bislang nur lästig, jetzt können sie zur Autopilot-Sperre führen. Ob Tesla den Deaktivierungszähler nach einer gewissen Zeit wieder auf Null stellt und ob es eine Möglichkeit gibt, die Abschaltung rückgängig zu machen, wurde zunächst nicht bekannt.