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Kati Witt: „Ich dachte, ehe ich in den Westen komme, bin ich Rentner!“

kati witt: „ich dachte, ehe ich in den westen komme, bin ich rentner!“

Künstler und Autor Christoph Niemann (v.l.), Moderatorin Inga Griese, Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt und Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, in Berlin.

Der Volkswagen-Konzern würdigt in einer Ausstellung Ikonen der Moderne. Da darf sie nicht fehlen: Katarina Witt. Die 58-jährige DDR-Eiskunstlauf-Legende plauderte zur Eröffnung in Berlin mit Volkswagen-Chef Oliver Blume und überraschte mit intimen Aussagen über ihre großartige Karriere.

Im „Drive. Volkswagen Group Forum“ an der Berliner Friedrichstraße läuft gerade eine sehenswerte Ausstellung mit mehr als 70 Design-, Musik- und Kunst-Exponaten, die allesamt die vergangenen Jahrzehnte geprägt haben – von den 1950er-Jahren bis heute. Nicht nur in Deutschland, weltweit. Neben einem echten Anselm-Kiefer-Gemälde stehen museale Volkswagen-Automobile im Forum herum, von Golf GTI bis hin zum Samba-Bus Renate. Hinter Plexiglaskästen starren einen Mobiltelefone von Motorola und das IBM ThinkPad 701 an. Und in der immersiven „Icon’s World“ können Interessierte der nahen und entfernten Zukunft einen Besuch abstatten.

Mitten drin in diesem Farben- und Formen-Meer: Katarina Witt, die heute Sportstudio-Unternehmerin ist. Gefragt nach ihrem Erfolgsgeheimnis, das sie schließlich zur Ikone machte, sagte Witt: „Es war das Glück, dass ich das Eiskunstlaufen für mich entdeckt habe und mir dadurch das Reisen erarbeiten konnte. Das war meine eigentliche Motivation, um gut zu werden. Ich wusste, in der DDR kannst du nur in paar Länder reisen – in die Tschechei, Polen, Bulgarien, Rumänen, Ungarn, und durch den Sport hattest du einfach die Möglichkeit, mal etwas anderes zu sehen. Man wusste ja auch nicht, dass die Mauer 1989 fällt, also hatte ich auch mit meinen 13, 14, 15 Jahren noch gedacht, eh du in den Westen kommst, bist du Rentner. Also wenn du dich als Sportler jetzt anstrengst, siehst du den Eiffelturm doch ein bisschen eher. Und das war immer meine große Motivation und Leidenschaft.“

Und diese Leidenschaft hat Katarina Witt bis heute behalten. Auch als Sportunternehmerin. „Ich mache all das gern, was ich mache, und ich glaube, das ist es eigentlich.“ Gefragt, ob es selbstverständlich sei, dass sie immer weiter Vollgas gibt, sagte Witt nachdenklich: „Man hat auch seine Momente, wo man keinen Bock hat. Aber man merkt schon, dass dieser Leistungssport einen prägt. Diese Disziplin, die man hat. Man geht immer die Extrameile, obwohl man es nicht nötig hätte, und man gibt immer 100 Prozent. Und manchmal denke ich schon auch, dass das wie eine Bürde ist –, dass man einfach alles wie Leitungssport betrachtet.“

So könne sie nichts auf die leichte Schulter nehmen und wäre immer getrieben. Nun, ihre Fans sind nicht gerade unglücklich darüber, und mal ehrlich: Katarina Witt selbst machte im „Drive. Volkswagen Group Forum“ einen Eindruck, der tiefenentspannter kaum hätte sein können.

Die neue Ausstellung „ICONIC – A Timeless Journey of Culture, Society and Mobility“ ist im „Drive. Volkswagen Group Forum“, Friedrichstraße 84/Ecke Unter den Linden in Berlin zu sehen und täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Information finden sich HIER. ■

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