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Toyota Prius

Jetzt macht der Sparer auch Freude - neuer Toyota Prius

jetzt macht der sparer auch freude - neuer toyota prius

mid Hamburg – mid-Autor Thomas Rönnberg testet den Toyota Prius. Dieser ist 50 mm flacher geworden, somit ist der Einstieg weniger bequem und man sitzt tiefer. Toyota

Hybrid-Pionier Toyota präsentiert den kultigen Prius in fünfter Generation. Er wird nur noch als Plug-in-Hybrid angeboten und bietet mit komplett neuem Antriebsstrang und neuem Fahrwerk nicht nur viel mehr Fahrspaß und Komfort, sondern sieht auch erstmals richtig gut aus. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat in Hamburg eine erste Runde mit dem Sparer gedreht.

Nur wenige Autos schaffen es schon zu Lebzeiten, eine Art Kultstatus zu erreichen und von ihren – häufig auch prominenten – Fahrern fast zu einer Lebenseinstellung erhoben zu werden. Der Toyota Prius ist so ein Fall: Denn er war, als er 1997 in erster Generation an den Start ging, nicht nur das erste in Großserie produzierte elektrifizierte Auto der Welt, sondern hat sich mit seiner außergewöhnlich hohen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit nicht nur die Herzen von Zigtausenden Taxifahrern in aller Welt erobert.

Fahrspaß und elegantes Design waren aber, Hand aufs Herz, nie so wirklich Stärken des Hybriden aus Japan. Das Karosseriedesign war stets in erster Linie eigenwillig, wurde kaum als klassisch schön empfunden, und auch der 2012 bei der dritten Generation zusätzlich zum Steckerlosen Vollhybrid eingeführte Plug-in-Hybrid machte klar, dass vor allem Effizienz im Vordergrund stand. Fahrkultur und Fahrfreude waren dem typischen Prius-Käufer eher nicht so wichtig. Hauptsache sparsam, Hauptsache Hybrid.

Das hat sich inzwischen gewandelt – der Prius ist als Hybrid auch mit Stecker längst nicht mehr allein auf weiter Flur. Schon innerhalb des Toyota-Angebots gibt es mit C-HR und Corolla Cross zwei annähernd Klassengleiche Konkurrenten: der Prius muss also nachlegen. Das tut er auf allen Gebieten – schon auf den ersten Blick beim Design: Zwar führt er die seit Generation 2 Prius-typische Keilform mit stark ansteigender Gürtellinie fort. Aber die Linien sind fließender geworden, wirken weniger bizarr, und der deutlich längere Radstand und das fünf Zentimeter niedrigere Dach lässt ihn gestreckter dastehen, obwohl die Gesamtlänge sogar geringer geworden ist.

Das hat dem neuen Prius sogar den begehrten Desing-Preis “Red Dot Ward” eingebracht. Innen ist das kuriose, auf die Fahrzeugmitte konzentrierte Armaturenbrett einem modernen Cockpit mit großen Zentralbildschirm gewichen, über die wichtigsten Fahrfunktionen informiert ein zweiter kleiner Bildschirm oberhalb des Lenkrads. Wir kennen das von anderen neuen Autos, etwa aus Frankreich. Der Vorteil, dass der Blick weniger weit von der Fahrbahn abgewendet werden muss, wird erkauft durch die Eigenheit, dass man das kleine Lenkrad weit nach unten, den Sitz nach oben verstellen muss, damit der Lenkradkranz die Anzeigen nicht verdeckt. Das bedarf der Umgewöhnung, zumal die Sitzposition im sportlich geduckten neuen Prius eigentlich tief ist.

Die niedrigere Dachline macht auch den Einstieg weniger bequem, man setzt sich weit nach unten und muss den Kopf beim Einsteigen einziehen. Obwohl der höchste Punkt der Dachwölbung nach hinten gewandert ist, wirkt auch der Fond weniger geräumig. Effektiv reichen Kopf- und Kniefreiheit zwar auch für größer Gewachsene – wirken aber nicht wirklich weitläufig.

Die Bedienung gelingt überwiegend auf Anhieb, zum Glück ist nicht alles in Touchscreen-Menüs versteckt. Dass man sich aber zum Einstellen der unterschiedlichen Rekuperationsstufen beim Gaswegnehmen per Lenkradtasten durch verschachtelte Menüs im kleinen Fahrbildschirm quälen muss und dies nur bei stehendem Fahrzeug machen kann, will gar nicht einleuchten. Andere Elektrifizierte haben dafür sogar handliche Lenkrad-Paddels, mit denen man die Motorbremswirkung bequem der Situation anpassen kann. Der Prius wirkt da etwas altertümlich, manuell eingreifen kann man nur per B-Modus im Gangwählhebel – und auch der schafft keine One-Pedal-Fahrt.

Schade, denn ansonsten ist die E-Fahrt geradezu ein Genuss. Durch den kompletten Umbau der E-Architektur und einen erheblich stärkeren E-Motor macht das elektrische Gleiten nicht nur Freude, weil es so schön lautlos vor sich geht – viel leiser als beim Vorgänger. Mit nun 163 Elektro-PS steht auch reichlich Kraft zur Verfügung, um etwa zügig in den fließenden Verkehr einzufädeln oder auf der Landstraße einen Lkw zu überholen. Erst bei weitem Durchtreten des Fahrpedals muss der 152-PS-Verbrenner – deutlich hörbar – eingreifen, um noch mehr Vortrieb zu mobilisieren. So lässt sich, halbwegs umsichtige und gleichmäßige Fahrweise vorausgesetzt, die elektrische WLTP-Normreichweite von 86 Kilometer durchaus gut erreichen – selbst wenn man sich nicht nur in der Stadt von Ampel zu Ampel hangelt, sondern auch mal halbwegs angemessen ein Stück Autobahn fährt oder über die Landstraßen schnürt.

Erheblich verbessert haben sich auch Fahrdynamik und Lenkgefühl. Wirkte der Prius der vierten Generation immer recht schwerfällig mit seinen starken Karosseriebewegungen und seiner gefühlsarmen, nur träge in Geradeausstellung zurücklaufenden Lenkung, fährt sich der Neue bedeutend direkter, straffer und handlicher.

Freilich, er ist kein Sportwagen – das will er auch gar nicht sein, trotz seines sportlich eleganten Designs. Aber er lässt sich auf angenehm unaufgeregte Art durchaus zügig fahren – und gibt immer das Gefühl, mehr als genug Reserven für den Fall erhöhten Leistungsbedarfs in der Hinterhand zu haben. So macht Plug-in-Hybrid nicht nur Spaß, sondern auch Sinn. Der neue Lithium-Ionen-Akku speichert nun 13,6 kWh statt vorher 7,7 kWh und wegen der erstaunlich hohen Praxis-Effizienz dank viel Feinarbeit an Antriebsstrang und Aerodynamik kann man den E-Modus auch wirklich häufig nutzen.

Entsprechend dem aktuellen Trend und der künftigen Gesetzgebung wurde das Sortiment an Assistenz- und Warnsystemen erweitert. Wer sich am – dank verbesserter Kameras und Sensoren – im wesentlich fehlerfreien Lenkeingriff des Spurhalteassistenten stört, kann ihn akzeptabel einfach deaktivieren, muss das aber nach jedem Neustart wieder tun. Als lästig werden manche das häufige Bimmeln des Geschwindigkeitswarners empfinden, der schon beim kurzfristigen Überschreiten des von der Verkehrsschilderkennung gelesenen Tempolimits um zwei km/h drei Gong-Töne abgibt: so will es die künftige Gesetzgebung.

Man kann das zwar abschalten – aber dann wird auch die bei unseren ersten Testfahrten fast fehlerfrei funktionierende und insofern nützliche Verkehrszeichenerkennung mit Einblendung aktueller Streckenverbote deaktiviert. Ergänzend beobachtet auch eine Fahrerüberwachungskamera ständig den Menschen am Lenkrad und gibt ebenfalls Warntöne und Bildschirmmeldungen aus, wenn sie keinen streng nach vorn durch die Windschutzscheibe gerichteten Blick erkennt.

Diese Inflation an Warnungen führt dazu, dass gefühlt ständig irgendetwas gongt, piept oder bimmelt – und man sich über kurz oder lang angewöhnt, derlei Hinweise gänzlich zu ignorieren – auch wenn sie einmal wirklich nützlich wären. Aber das ist nicht nur ein Problem des neuen Toyota Prius – sondern eher ein generelles. Ebenfalls ein generelles Problem aller Plug-in-Hybride: Es gibt seit Anfang 2023 keine Kaufprämie mehr. Lohnen kann sich der Kauf dennoch: Bei beruflicher Nutzung muss der geldwerte Dienstwagenvorteil weiterhin nur noch halb besteuert werden. Und je nach Einsatzprofil kann natürlich auch die erhebliche Kraftstoffeinsparung ein Kaufargument sein.

Thomas Rönnberg / mid

Technische Daten Toyota Prius PHEV:

Länge/Breite/Höhe: 4,60 x 1,78 x 1,42-1,43 m
Türen/Sitzplätze: 5/5
Kofferraum: 284 Liter (als 5-Sitzer)
Zuladung/Anhängelast: 390 – 450 kg/0 kg
Antrieb: Front
Systemleistung: 164 kW/223 PS
Drehmoment: 190 Nm (Benzin), 208 Nm (Elektro)
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 6,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h
Verbrauch WLTP: 0,5 – 0,7 l Super/100 km; 11,4 – 12,5 kWh/100 km
CO2-Ausstoß WLTP: 11 – 16 g/km
Elektrische Reichweite: 72-87 km
Batteriekapazität (brutto): 13,6 kWh
Ladeleistung: 3,3 kW AC
Preise: 45.290 Euro (Basis) / 47.190 Euro (Executive) / 52.690 Euro (Advanced)

Der Artikel “Jetzt macht der Sparer auch Freude – neuer Toyota Prius” wurde am 25.06.2023 in der Kategorie Fahrbericht von Thomas Rönnberg mit den Stichwörtern Präsentation, Praxistest, Hybrid-Antrieb, Hybrid-Fahrzeug, Neuheit, Automobil, Importeur, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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mid Hamburg – Elektrisch kann der Toyota Prius bis zu 130 km/h schnell fahren, die Maximal 86 Kilometer elektrische Reichweite sind realistisch erreichbar. Toyota

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mid Hamburg – Das schräg auslaufende Heck des neuen Toyota Prius betont den sportlichen Design-Eindruck, reduziert aber die nutzbare Laderaumhöhe und die Sicht nach hinten. Toyota

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mid Hamburg – In der Stadt wirkt der neue Toyota deutlich handlicher als zuvor – Abrollkomfort und Geräuschdämmung sind viel besser geworden. Toyota

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mid Hamburg – Die fließenden Linien und die Coupehafte Dachlinie lassen den neuen Toyota Prius beinahe sportlich wirken – er sieht besser aus als jeder Prius zuvor. Toyota

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mid Hamburg – Das Cockpit ist weniger eigenwillig gestaltet als bisher, es entspricht mit großem Touchscreen und kleinerem Infodisplay modernen Design-Trends. Toyota

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mid Hamburg – Das Lenkrad ist klein und muss weit nach unten gestellt werden, damit das oberhalb angeordnete Tacho Kombidisplay nicht verdeckt wird. Toyota

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mid Hamburg – Die Top-Ausstattung Advanced bietet eine elektrische Fahrersitzverstellung. Die Sitze sind hier mit “veganem Leder”, also Kunstleder überzogen. Toyota

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mid Hamburg – Der Kofferraum fasst nach VDA-Norm 284 Liter bei aufgebauten Rücksitzen. Die Rückbanklehnen klappen asymmetrisch und ergeben eine ebene Ladefläche. Toyota

jetzt macht der sparer auch freude - neuer toyota prius

mid Hamburg – Die Spitzenversion Advanced (ab 52.690 Euro) des neuen Toyota Prius verfügt über ein Solardach, das bei idealer Sonneneinstrahlung bis zu 8,7 Kilometer Reichweite pro Tag direkt in die Fahrbatterie lädt. Toyota

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