- Woher kommt der Feinstaub wirklich?
- Was sagen andere Studien?
- Industrie und Innovation: Lösungsansätze sind da
- Die Zukunft sieht rosiger aus
Sind Elektroautos wirklich die sauberen Flitzer, die uns versprochen werden? Laut einer Studie sollen sie sogar mehr Feinstaub verursachen als Verbrenner. Was steckt dahinter und wie schlimm ist es wirklich? Die Website Futurezone hat sich damit beschäftigt.
E-Autos gelten als die Zukunft – umweltfreundlich, emissionsfrei und eine vielversprechende Alternative zum klassischen Verbrenner. Aber eine neue Studie sorgt für Furore.
Woher kommt der Feinstaub wirklich?
Reifenabrieb, Bremsenverschleiß und andere Reibungsquellen tragen deutlich zur Feinstaubbelastung bei. Besonders E-Autos sind in dem Bereich anfällig, da sie aufgrund ihrer schweren Akkus meist ein höheres Gewicht mit sich bringen. Mehr Gewicht bedeutet mehr Abrieb – und das führt wiederum zu mehr Feinstaub. Doch ist der Abrieb tatsächlich so viel schlimmer als die Emissionen des Verbrenners?
Was sagen andere Studien?
Es gibt durchaus auch andere Meinungen. Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2020 kommt zu ganz anderen Ergebnissen. Leichte E-Autos mit einer Reichweite um die 150 Kilometer würden bis zu 13 Prozent weniger Feinstaub erzeugen als Verbrenner. Bei den schwereren Autos sieht es hingegen nicht so rosig aus. Hier zeigen sich nur geringe Vorteile oder sogar leicht erhöhte Werte bei den Feinstaubemissionen.
Es ist generell nicht so einfach, die Umweltauswirkungen von E-Autos mit einem klaren „besser“ oder „schlechter“ zu bewerten. Es hängt viel von der Art des Fahrzeugs, seiner Reichweite und seinem Gewicht ab. Doch die Diskussion zeigt, dass E-Autos keineswegs das alleinige Heilmittel für die Umweltprobleme sind. Und wenn wir an die ganzen „fetten“ SUV-Stromer oder +800 PS „Familienautos“ denken, dann kann das durchaus möglich sein, dass im Großen und Ganzen das E-Auto die „dreckigere Wahl“ ist.
Industrie und Innovation: Lösungsansätze sind da
Statt den Reifen selbst zu ändern, arbeitet das Unternehmen an einem System, das den Reifenabrieb elektrostatisch auffängt. Die kleinen Gummipartikel könnten dann recycelt und in anderen Produkten wiederverwendet werden. Das klingt nicht nur clever, sondern könnte tatsächlich eine nachhaltige Lösung für die Zukunft sein. Denn wie der Gründer des Start-ups sagt: „Man kann nicht wirklich den Titel eines emissionsfreien Fahrzeugs beanspruchen, wenn es all diese Nicht-Abgasemissionen gibt.“
Die Zukunft sieht rosiger aus
Trotz der Debatten und widersprüchlicher Studien gibt es Hoffnung. Die Technik entwickelt sich rasant weiter, und nicht nur die Reifen, sondern auch die Akkus der E-Autos werden stetig verbessert. Leichtere und effizientere Batterien könnten in Zukunft dafür sorgen, dass die Nicht-Abgasemissionen weiter sinken. In den nächsten Jahren werden wir sicher weitere Fortschritte sehen, die dazu beitragen, die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr zu reduzieren.
Elektroautos sind also kein Allheilmittel, aber sie haben Potenzial. Mit den richtigen Innovationen und einer gezielten Weiterentwicklung könnten sie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Feinstaub und CO₂-Emissionen leisten. Doch bis dahin gilt: Augen auf bei der Fahrzeugwahl. Quelle: futurezone.de, Emissions Analytics, Michelin, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, The Tyre Collective