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Hickhack um E-Autos: Autoboss warnt vor der „größten Falle“

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Der Citroën ë-C3 soll Europas E-Auto-Markt revolutionieren. (Bildquelle: IMAGO / MAXPPP)

Für europäische Hersteller steht mit den neuen E-Autos aus China harte Konkurrenz bereit. EU und USA bringen daher hohe Zölle ins Gespräch, um den günstigen China-Modellen etwas entgegenzusetzen. Für Stellantis-Chef Carlos Tavares ist das der vollkommen falsche Weg – daher greift der Manager jetzt zu drastischen Worten.

Stellantis-Chef knallhart: Europa und USA tappen bei E-Autos in die Falle

Die USA hat es vorgemacht: Ab dem 1. August sollen auf E-Autos und E-Auto-Komponenten aus China bis zu 100 Prozent Zoll erhoben werden, bevor diese zwischen New York und Los Angeles verkauft werden dürfen. Schlimmstenfalls wird also allein über diesen Zollaufschlag ein chinesisches E-Auto dann das Doppelte kosten.

Mit dem Schritt soll die US-Autoindustrie vor deutlich niedrigeren Preisen der China-Modelle geschützt werden – ähnlich wie es auch das Ziel der Untersuchung ist, die gerade die EU durchführt. Der Vorwurf: China subventioniere seine E-Autos massiv und verzerre mit Dumping-Preisen international die Märkte.

Für Carlos Tavares, Chef von Europas zweigrößtem Autokonzern Stellantis, ist Abschottung durch hohe Zölle „die größte Falle für Länder, die sich auf diesen Pfad begeben“ (Quelle: Reuters via Automotive News Europe). Ihm zufolge können Zölle nicht verhindern, dass die Autokonzerne sich der neuen Realität anpassen müssen, dass China heute konkurrenzfähige Autos bauen kann – und das nicht selten zu günstigeren Preisen.

Stellantis’ Citroën ë-C3 ist das erste E-Auto, das mit dem chinesischen Preis-Leistungs-Verhältnis mithalten kann:

» Video ansehen:Citroën zeigt den ë-C3 – Europas erster echter Volksstromer

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Wenn man gegen die günstige Konkurrenz ankämpfen wolle, habe das „soziale Konsequenzen. Aber die Regierungen, die Regierungen in Europa, sie wollen sich dieser Realität jetzt gerade nicht stellen.“ Tavares rechnet damit, dass Zollanhebungen eher noch die Inflation dort in die Höhe treiben würden, wo die Zölle erhoben werden. Demnach würde Europa sich nicht vor vermeintlichen China-Preisen schützen, sondern nur die Kosten für Kunden hierzulande weiter steigen lassen.

Der Anteil chinesischer Marken ist in Europa bisher gering, doch er nimmt zu. 2023 kamen einer Untersuchung von Dataforce zufolge immerhin8,7 Prozent der Elektroautos aus China. 2019 waren es gerade einmal 0,5 Prozent.

Hin und Her um E-Autos: Experte rechnet knallhart ab

Stellantis macht gemeinsame Sache mit China-Hersteller: „Wollen Teil der Offensive sein“

Für den Stellantis-Chef befindet sich die europäische Autoindustrie bereits in einem Darwin’schen Überlebenskampf. Auf Zulieferer, Händler und Autobauer kommen demnach schwere Zeiten zu. Tavares kritisiert: „Wie wir in Europa wissen: Jeder spricht über Wandel, solange der Wandel für jemand anderen ist.“

Stellantis belässt es übrigens nicht bei Worten: Gemeinsam mit der chinesischen E-Auto-Marke Leapmotor hat der Konzern ein Joint Venture gegründet, das China-Stromer in Europa verkaufen soll. „Wir wollen Teil der chinesischen Offensive sein“, erklärt Tavares.

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