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Ora 07 aus China im ersten Test: Edel-Limousine im frechen Porsche-Look

Lassen Sie sich nicht verwirren, der Ora 07 ist nach der Ora Funky Cat (sie heißt jetzt Ora 03), dem Wey 03 und 05 nun das vierte Auto von Great Wall Motors (GWM), das auf deutschen Straßen fahren wird. Die Preise starten bei 41.990 Euro (Pure) und klettern über 44.990 Euro (Pro) bis auf 53.490 Euro für die GT-Variante mit doppelt so viel PS und größerem Akku. Unser Auto, das uns GWM für die Probefahrt gab, entsprach ebenjener GT-Version.

Fazit: Außergewöhnliche Fließhecklimousine mit großem Akku, aber mauer Ladeleistung

Ärgerten wir uns bei der Ora Funky Cat noch sehr über viele unreife Funktionen, sind wir beim ersten Ausprobieren des Ora 07 schon zuversichtlicher – alles wirkt “fertiger”. Bleibt zu hoffen, dass sich dies auch beim Volltest mit einem serienreifen 07 bewahrheitet.

Die Fließhecklimousine zieht Blicke auf sich – während wir für das Video am Rhein parkten, sprachen Passanten uns mehrfach an. Da fielen Äußerungen wie “Der sieht ja wie ein Porsche aus”. Auch das Interieur ist edel gelungen, selbst das Kunstleder wirkt an keiner Stelle plastikhaft. Well done!

Reichweite und Verbrauch lässt sich schwer bei einem dreistündigen Test mit 20 Grad Außentemperatur bei niedrigem Tempo prognostizieren. Die angegebenen 500 WLTP-Kilometer könnten mit der größeren Akku-Version mit 83 kWh im Optimalfall drin sein, aber wie das Ganze dann auf der Autobahn aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlich wird’s im Mix um die 350 bis 400 Kilometer sein, was durchaus ansehnlich ist.

Ein echter Minuspunkt ist die Ladeleistung. Gerade mal 88 kW sollen es maximal sein – zu wenig für diese Klasse. Bleibt zu hoffen, dass GWM softwareseitig die Leistung bald nach oben pumpen kann – sofern das der Hersteller überhaupt vorgesehen hat.

Der Ora 07 macht dem Hyundai Ioniq 6 große Konkurrenz: Er sieht ähnlich schnittig aus und bringt einen größeren Akku und damit vielleicht sogar mehr Reichweite, lässt sich aber beim Laden deutlich mehr Zeit. Sein großer Pluspunkt: Die Allradversion aus China ist über 7.000 Euro günstiger als der Koreaner.

Für wen ist der Ora 07?

Sie mögen es optisch etwas außergewöhnlicher, fast schon luxuriös? Und meist laden Sie eher gemütlich nachts oder während der Arbeit? Große Gepäckstücke kommen eher selten vor, viel lieber ist Ihnen ein üppiger Innenraum? Dann könnte der Chinese gut zu Ihnen passen. Wer dann noch preisbewusst ist, freut sich über die günstigen Einstiegspreise ab 43.000 Euro. Im Leasing prognostizieren wir, dass er unter 300 Euro monatlich bleibt. Ob es dann das günstigste Modell “Pure” oder doch die Pro- oder gar die GT-Version wird, hängt davon ab, ob Ihnen eine maximale Reichweite von 400 Kilometern und nur ein Frontantrieb reicht.

ora 07 aus china im ersten test: edel-limousine im frechen porsche-look

EFAHRER.com

Ora 07: Technische Daten, Reichweite, Preise, Marktstart

Antrieb Front (Pure und Pro)/Allrad (GT)
Leistung in PS (kW) 204 (Pure und Pro) / 408 (GT)
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1 340 (Pure und Pro) / 680 (GT)
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 170 (Pure und Pro) / 180 (GT)
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.) 8,2 (Pure und Pro) / 4,5 (GT)
Akkukapazität 67 kWh (Pure) und Pro) / 86 kWh (GT)
max. Ladeleistung (AC/DC) in kW 11/88
Reichweite nach WLTP 440 km (Pure und Pro) / 520 Kilometer (GT)
Verbrauch EU-Drittelmix WLTP 16,5 bis 17,5 kWh/100 km
Kofferraumvolumen in Liter (regulär/umgeklappt) 333 / 1.045 Liter
Gewicht, Herstellerangabe (kg) 2.065 kg (Pure und Pro) / 2.210 kg (GT)
max. Zuladung (kg) 350 kg
Abmessungen (L/B/H) 4.871 / 1.862 /1.500 Millimeter
Preis ab 41.990 Euro (Pure) / ab 44.990 Euro (Pro) / ab 53.490 Euro (GT)
Auslieferung ab Mitte Juni 2024

Ora 07: Verbrauch, Reichweite, Laden

Unsere Testfahrt mit dem GT beschränkte sich rein auf das Stadt und Umland von Mainz, sodass wir keinen repräsentativen Wert hier messen konnten. Ob hier 17,5 kWh/100 km tatsächlich zutreffen, wie es GWM angibt, kann erst ein Volltest zeigen.

Die Batterie der GT-Version hat eine Kapazität von 86 Kilowattstunden, was angeblich für 520 Kilometer WLTP-Reichweite genügt. Bei uns zeigte das Display bei der Abfahrt 500 Kilometer an. Die Pure- und Pro-Version mit Fronantrieb statt Allrad muss sich mit 67 kWh begnügen und kommt laut GWM 440 Kilometer weit.

Die maximale Ladegeschwindigkeit von 88 kW per DC sorgt bei uns Testern für lange Gesichter. Angeblich dauert es 43 Minuten, bis das Auto von 10 auf 80 Prozent aufgeladen ist – zu lange! Die Konkurrenz bleibt hier unter 30 Minuten.

All diese Angaben und ersten Testdaten sind mit Vorsicht zu genießen. Erst ein Volltest mit einem serienreifen Ora 07 3 wird zeigen, was Phase ist. Einen Testwagen erwarten wir im Sommer 2024.

Ora 07: Endlich kein Schwamm mehr in der Hand

Federung, Dämmung und natürlich die Dynamik machen in unserer GT-Version einen guten bis sehr guten Eindruck. Doch am meisten freuen wir uns über die Lenkung: Sie gibt ein direkteres Feedback, als wir von anderen China-Autos kennen und immer wieder monieren. Trotzdem: Für ein Allradler mit 408 PS dürfte sie noch einen Tick straffer sein.

An Fahrassistenten ist jede Menge geboten: Intelligenter Tempomat, Geschwindigkeitswarner, Spurverlassenswarner, Rückfahrkamera, Parkassistent, Verkehrszeichenerkennung um nur einige zu nennen.

So richtig ausprobieren konnten wir diese Helfer noch nicht, allerdings nervten uns schon bald die übereifrigen Helferlein, die uns dauernd ermahnten, “nicht geistesabwesend zu sein”, wenn man mal zur Seite blickte oder nicht das Tempolimit zu überschreiten. Bleibt zu hoffen, dass im serienfertigen Ora 07 diese Dinge sich – im Idealfall über eine Taste am Lenkrad – ausschalten lassen.

ora 07 aus china im ersten test: edel-limousine im frechen porsche-look

Ora 07: Vorne Porsche, hinten Bentley

Die Ora-Designer bedienten sich nach unseren Augen viel an Porsche mit einem Schuss Tesla, wohingegen das Heck an Bentley erinnert. Von der Seite betrachtet ruft man sich beim Ora-Anblick auch schnell die Silhouette des Hyundai Ioniq 6 ins Gedächtnis – für uns der unmittelbare Konkurrent zum Ora 07. Schließlich sind die Abmessungen fast identisch, nur der Radstand ist 8 Zentimeter kürzer. Der GT fährt auf 19-Zoll-Rädern, die günstigeren Versionen Pure und Pro rollen auf 18-Zoll-Felgen.

Ora 07 Innenraum: Luxus und viel Beinfreiheit

Ein echtes Highlight, wie wir finden! Wenn Ihnen das Kognacbraun zu aufdringlich ist, können Sie stattdessen auch Schwarz als Innenraumfarbe wählen. Die Qualität unseres Testwagens war top – selbst das vegane Leder roch fast wie echtes Leder. Nähte, Übergänge – alles wirkt sehr sauber verarbeitet. Ganz klar, das gebürstete Edelstahl ist Plastik, aber das tut dem Look&Feel keinen Abbruch. Warum wir ausgerechnet vom Becherhalter so begeistert waren, erfahren Sie übrigens im Video. Dort sehen Sie auch, welche Rolle ein Koi-Karpfen im Ora 07 spielt.

Das Raumgefühl ist enorm, insbesondere die Beinfreiheit im Fond. Wer jedoch größer als 1,80 Meter ist, wird hinten auf Kopfhöhe in Platznöte kommen – das tiefgezogene Dach zollt hier seinen Tribut. Die Sitze gefallen mit schönen, nicht allzu übertriebenen Ziernähten, könnten aber gerade in der GT-Version etwas mehr Seitenhalt bieten.

Beim Kofferraum heißt es: sparsam in puncto Gepäck sein. 333 Liter sind drin – nicht viel und typisch für Autos aus dem Reich der Mitte: hier ist meist der Innenraum üppiger und der Kofferraum knapper bemessen. Einen Funk gibt es leider nicht, sodass Sie auch das Ladekabel im Kofferraum verstauen müssen.

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