Automobilausstellung
Große Vielfalt war Trumpf: Baunataler Autoausstellung litt unter wechselhaftem Wetter
Wohl selten hat man bei der Baunataler Automobilausstellung so viel Vielfalt gesehen wie an diesem Wochenende.
Baunatal – Wohl selten hat man bei der Baunataler Automobilausstellung so viel Vielfalt gesehen wie an diesem Wochenende: Das betrifft die Antriebslösungen der Hersteller genauso wie das Design der Modelle und den Fahrkomfort – zu sehen während der moderierten Car-Walks vor dem Rathaus.
Zuverlässigeres Wetter am Sonntag entschädigte dann die zahlreichen Aussteller von Autos, Pedelecs, Wohnmobilen und schweren Motorrädern. Dirk Wuschko, Geschäftsführer des Stadtmarketing, war am – verkaufsoffenen – Sonntag dann noch ganz zufrieden. „Heute ist es, wie es sein soll“, sagte er. Ohne Schauer ging es dennoch nicht ab.
Von einem regelrechten Boom der E-Autos war bei der Automobilausstellung wenig zu spüren. Rein elektrisch fahrende Autos seien bei seinen Besuchern nicht die Favoriten, sagte Marco Wicke vom Autohaus Hansmann. Die abgeschmolzene öffentliche Förderung für E-Autos mache sich schon bemerkbar. Eher würden die Leute nach Hybrid-Fahrzeugen fragen. „Die suchen den Kompromiss“, meint er. Auch der Diesel feiert bei Hansmann eine Wiedergeburt. Das Autohaus präsentierte an seinem Stand ein leistungsstarkes, luxuriöses Diesel-Modell von Mazda.
Tanzgruppe „Milky Ways“ des KSV Baunatal: Klara Heß (von links), Enisa Ben Taieb, Aurelia Ombrello, Emira Ben Taieb, Emilia Ombrello und Melia Kohler.
„Effiziente Verbrenner wird es weiterhin geben“, meinte Marco Behrendt, Geschäftsführer vom Opel-Autohaus Fritzlar. Generell sei eine Zurückhaltung auf dem Automarkt zu spüren, meinte Daniel Goyn von Auto Schubert. Das liege wohl auch an der Unsicherheit der Leute, was mit der Klimawende finanziell auf sie zukomme. Sein Team präsentierte mit dem Toyota Mirai das einzige Wasserstoff betriebene Auto in der Schau.
Auch Dominik Müller von VW Zentrum beobachtete, dass die Nachfrage nach Verbrennern bislang ungebrochen ist. Die Kunden hätten immer noch „Reichweiten-Angst“ bei den E-Autos, die gestiegenen Preise und die Inflation würden sich indessen auch auf das Käuferverhalten auswirken. Dennoch präsentierte Glinicke in Baunatal auch rein elektrische Autos, wie unter anderem den neuen ID4 von VW und einen Elektro-MG.
Ein attraktives Rahmenprogramm sorgte für die Unterhaltung der Besucher. Am Sonntag konnte man beim ersten Rotary Oldtimer Mitfahrtag gegen eine Spende als Beifahrer eine Spritztour mit alten „Schätzchen“ unternehmen. Die Einnahmen gehen an das „Kids Camp“, das Kindern aus sozial schwachen Familien ein Zeltlager bietet. (Peter Dilling)
