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Gensunger entsetzt über Straßen und Wege – Baufirma reagiert auf Kritik

Beschwerden zum Glasfaserausbau in Gensungen

Gensunger entsetzt über Straßen und Wege – Baufirma reagiert auf Kritik

gensunger entsetzt über straßen und wege – baufirma reagiert auf kritik

Der Glasfaserausbau in Gensungen ist in vollem Gange. Unser Bild zeigt die Arbeiten an der Heßlarer Straße im vergangenen Monat.

Die Arbeiten an den Straßen und Wegen in Gensungen stoßen auf viel Kritik. Es geht darum, wie der Asphalt aussieht, nachdem die Glasfaserleerrohre verlegt wurden.

Gensungen/Felsberg – Es ist ein holpriger Start für den Glasfaserausbau in Gensungen. Und holprig trifft dabei den Nagel auf den Kopf. Denn die Bauarbeiten an den Straßen und Gehwegen stoßen auf viel Kritik bei den Anwohnern. Die Beschwerden beziehen sich darauf, wie der Asphalt aussieht, nachdem die orangefarbenen Leerrohre für die Glasfaser verlegt wurden.

Beschwerden

„Wir sind alle sauer“, sagt Gensungens Ortsvorsteherin Heidi Folwerk. „Die Arbeiter der Subunternehmen wirken nicht eingewiesen und unvorbereitet.“ Die Subunternehmen werden von der Baufirma Phoenix beauftragt. Die wiederum führt den Glasfaserausbau im Auftrag von Unsere Grüne Glasfaser (UGG) aus. „Bei älteren Straßen funktioniert es meist ganz gut, aber bei neueren Straßen sieht das ganz anders aus.“

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So sieht der Asphalt-Einbau nach dem Verlegen der Glasfaser-Kabel an Friedensstraße in Gensungen.

Der Asphalt sei an einigen Stellen nicht fachgerecht eingebaut oder nicht ordentlich gewalzt. An anderen Straßen stehe er an Bordsteinen über oder unter der Betonkante. „Schneeschieben wird an vielen Ecken unmöglich sein“, sagt Folwerk. Bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung am Donnerstag seien viele Schauergeschichten zusammengetragen worden.

Die Ortsvorsteherin sieht die Stadt als Unterstützerin in der Pflicht, diese sei aber „komplett abgetaucht“. „Es handelt sich bei den Straßen und Wegen um städtisches Eigentum. Das muss doch im Interesse der Stadt liegen, es zu schützen.“

Als ein Beispiel nennt sie die Berliner Straße, die vor vier Jahren erst generalsaniert wurde und für die Ortsvorsteherin nun kaum noch wieder zu erkennen ist. Dort kam es vor rund zwei Wochen während der Asphaltschneidearbeiten zu einem Gasleck.

Anwohner Bernd Henneberg sagt, dass nach dem Gasleck an er Berliner Straße nicht weiter gearbeitet wurde: „Die angefangenen Arbeiten wurde abgebrochen und nur notdürftig zu gemacht. Es sieht wild aus.“

Er selbst habe 40 Jahre am Bau gearbeitet. „Den Arbeitern fehlt eine anständige Bauleitung.“ Das die Stadt wohl nur bei der Abnahme der Straßen dabei ist, kommt für Henneberg zu spät. Es müsse schon im Prozess eingewirkt werden.

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Dieser Anblick verärgert die Gensunger: Der neue Asphalt ist nicht eben mit den restlichen Wegen und Straßen.

Den Anwohner müssten mehr Möglichkeiten geboten werden, sich mit ihren Anliegen melden zu können, fordert Folwerk. Der Ortsbeirat ruft dazu auf, den Mängelmelder der Stadt Felsberg zu nutzen und Bilder der Schäden an die Stadt zu schicken.

„In meiner 40-jährigen Magistratsarbeit habe so etwas noch nicht erlebt“, sagt Dr. Jörg-Michael Grönig, der auch in Gensungen wohnt. Auch sein Eindruck ist, dass die Anwohner gerade allein gelassen werden. Das Bauamt der Stadt müsse präsent sein, herumfahren und sich die Mängel anschauen.

Begründungen

Die Baufirma Phoenix Engeneering hat sich auf Anfrage zu den Vorwürfen der Gensunger geäußert. Christos Kallis teilt auf Anfrage mit, dass Phoenix über diverse Mängel Bescheid wisse. Bei einigen Gehwegen handelt es sich um Provisorien, sagt Kallis.

Das sei auch so mit der Stadt vereinbart, weil diese künftig wohl erneut aufgerissen werden sollen. Was die bemängelten Schäden angeht, versuche die Firma Phoenix „immer aller Kollegen zu sensibilisieren“, und gebe regelmäßig Einweisungen. Alle Mitarbeiter würden sich mit Glasfaserausbau auskennen.

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Durcheinander: Basalt-, Sand- und Betonsteine, wo sie nicht hingehören.

„Grundsätzlich findet nach dem Abschluss der Tiefbauarbeiten eine offizielle Abnahme mit Phoenix, UGG und der Stadt statt“, sagt Kallis. Nach dieser Abnahme gilt laut Vertragswerk für Bauaufträge eine fünfjährige Gewährleistung.

„Es gibt mehr Probleme als Erklärungen“, sagt Bürgermeister Volker Steinmetz dazu. Der Glasfaserausbau sei mit einem hohen Kontrollaufwand verbunden. Aber die Stadt könne nicht über die Mängel und Beschwerden hinwegsehen, auch wenn sie nicht Auftraggeberin ist.

Service: Mängel können bei Phoenix unter Tel. 0 22 1/6  50 80 41 86 und per E-Mail an [email protected] sowie beim Mängelmelder der Stadt Felsberg unter zu.hna.de/maengel gemeldet werden. (William Abu El-Qumssan)

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