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Fiat 600e: Jetzt kommt der zweite Elektro-Fiat

Seicento ist das italienische Wort für 600, und es hat Tradition bei Fiat. Jetzt wird das gleichnamige Modell wiederbelebt: Mit dem neuen 600e bekommt der Fiat 500 einen großen Bruder, der ihm unverkennbar ähnlich sieht und ebenfalls vollelektrisch fährt – zumindest auf den meisten Märkten. Die wichtigsten Infos und Daten:

fiat 600e: jetzt kommt der zweite elektro-fiat

Neuer Fiat 600e: Dürfte über kurz oder lang den 500X ablösen. Hersteller

Dass Fiat nach rund 15 Jahren den Seicento zurückholt und ihn mit Elektroantrieb ausstattet, ist keine ganz neue Nachricht mehr. Von der Sache weiß man spätestens, seit sich Fiat-Chef Olivier Francois unlängst am Steuer eines 600ers höchst publikumswirksam abtauchte – in einen Eimer voller orangener Farbe.

Design-Anleihe beim kleinen Bruder

Die spektakuläre Aktion sollte nur als Appetizer dienen. Inzwischen haben die Italiener ihren neuen elektrischen Crossover auch ganz offiziell vorgestellt – und dazu das entsprechende Bildmaterial mitgeliefert. Nach dem 500e (Cinquecento) ist der 600e (Seicento) der zweite vollelektrische Fiat. Und weil sich das charmante Retro-Kleid des kleinen Bruders als hochgradig anziehend bewährt hat, greift es auch der 600er auf: Die freundlichen Kulleraugen mit dem kleidsamen Lidstrich, die geschlossene Front mit der Chromsignatur, die statt “500” jetzt eben die Zahl “600” kommuniziert, und überhaupt die knuffigen Formen. Am hinteren Stoßfänger weist eine kleine grün-weiß-rote Trikolore auf die italienische Heimat des Seicento hin. Im Vergleich zum 3,63 Meter kurzen 500e bläst sich der 600e allerdings auf eine Länge von 4,17 Metern auf.

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Auch die Plattform ist eine andere. Der Fiat 600e wird die modifizierte e-CMP-Plattform (Common Modular Platform) des Stellantis-Konzerns nutzen, damit befindet er sich beispielsweise in Gesellschaft des Jeep Avenger. Gemeinsam mit ihm – und dem kommenden kleinen Alfa-SUV – wird der Seicento auch vom Band laufen, als Produktionsort ist das Werk im polnischen Tychy vorgesehen.

156 PS und 54-kWh-Batterie

Auch den Elektroantrieb kennt man schon von anderen Stellantis-Modellen, eben vom Avenger, aber auch vom Opel Astra Electric. Das bedeutet, dass der Seicento Frontantrieb bekommt, außerdem einen 115 kW/156 PS starken E-Motor sowie eine 54-kWh-Batterie für mehr als 400 Kilometer Reichweite. In neun Sekunden soll es von 0 auf 100 km/h gehen, die Höchstgeschwindigkeit wird auf 150 km/h limtiert. Eine Allradvariante wie vom Jeep Avenger ist nicht vorgesehen.

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An der Schnellladesäule “tankt” der 600e mit bis zu 100 kW, damit soll er in weniger als einer halben Stunde auf 80 Prozent aufzuladen sein. An der konventionellen Wallbox bedient sich der Italiener mit 11 kW und befüllt seine Batterie binnen einer Stunde komplett.

Mildhybrid für manche Märkte

Weil sich manche Märkte mit der Elektromobilität noch schwer tun, wird es den Seicento beispielsweise in Italien und in Spanien auch als Verbrenner geben. So läuft das schon beim Avenger. Den Antrieb übernimmt dann ein per 48-Volt-System mildhybridisierter 1,2-l-Dreizylinder-Benziner mit 74 PS/100 kW.

Serienmäßig fährt der Seicento als Fünftürer und mit fünf Sitzplätzen vor, sein Gepäckabteil packt bis zu 385 Liter weg. Zum Marktstart haben die Kunden die Wahl zwischen zwei Ausstattungsvarianten, die 600e Red und 600e La Prima heißen. Beiden gemeinsam sind Stoff-Kunstledersitzbezüge, die – eingestickt – die Schriftzüge “Fiat” und “600” tragen. Für den Fahrersitz lässt sich eine Massagefunktion ordern.

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Das (vorläufige) Einstiegsmodell “Red” wird ab 36.490 Euro angeboten, der “La Prima” kostet schon 42.490 Euro. Zu den serienmäßigen Mitbringseln des La Prima zählen unter anderem Audiosystem, Rückfahrkamera, Navi, elektrische Heckklappe, Klimaanlage sowie Licht- und Regensensoren. Das Lenkrad ist unten abgeflacht, als zentrale Schaltstelle dient ein 10,25-Zoll-Touchscreen, begleitet von einem sieben Zoll großen zentralen Kombiinstrument. Die vier angebotenen Farben hören sich an wie die Namen von Kreuzfahrtschiffen: Sun of Italy, Sea of Italy, Earth of Italy, Sky of Italy.

Bestellbar ist der Seicento bereits, erste Auslieferungen dürften um den Jahreswechsel 2023/2024 herum erfolgen.

Comeback auch für den Topolino

Neben dem 600er wird auch der Fiat Topolino wird ein Comeback feiern, dies in Gestalt eines elektrischen Leichtfahrzeugs, das schon von 15-jährigen Jugendlichen mit AM-Führerschein gefahren werden darf. Außerdem plant Fiat eine elektrische Neuauflage des Panda.

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Rückblick: Der allererste Fiat 600 wurde im Zeitraum 1955 bis 1969 produziert, anfangs schöpfte der 3,29 Meter kurze Hecktriebler aus einem wassergekühlten 633-ccm-Vierzylinder-Reihenmotor bescheidene 17 kW/23 PS. Eine nächste Seicento-Generation lief von 1998 bis 2009 vom Band, wiederum als Kleinstwagen von gerade einmal 3,34 Metern Länge, aber mit Frontantrieb ausgestattet.

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Parallel zu den Seicentos mit 0,9- und 1,2-Liter-Ottomotor gab es zwischen 1999 und 2002 sogar eine heckgetriebene Elektroversion namens “Elettra”. Den E-Motor steuerte damals Siemens bei, die Reichweite beschränkte sich auf 90 Kilometer. Großen Zuspruch fand das nicht: Der 600 Elettra brachte es nur auf 294 verkaufte Einheiten. Das sollte beim neuen 600e deutlich besser laufen.

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