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Volvo XC40

Fahrbericht Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Android auf Rädern

Beim XC40 Recharge Pure Electric setzt Volvo auf das Betriebssystem Android Automotive. Was es kann und wie es mit dem Datenschutz steht – der Test.

fahrbericht volvo xc40 recharge pure electric: android auf rädern Die Bedienung des Volvo XC40 Recharge Pure Electric erfolgt über Android Automotive.

Volvo – das stand bislang vor allem für Vernunft und skandinavisches Understatement. Dass die Schweden, die heute mehrheitlich zur chinesischen Geely-Gruppe gehören, aber auch ganz anders können, wollen sie mit dem vollelektrischen Volvo XC40 Recharge Pure Electric beweisen. COMPUTER BILD durfte den Stromer aus dem Norden 14 Tage lang Probe fahren.

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Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Wolf im Schafspelz

fahrbericht volvo xc40 recharge pure electric: android auf rädern

News-Ressortleiter Rainer Schuldt fuhr den Volvo XC40 mit “voller Hütte”, also nahezu Komplettausstattung. Preis: rund 71.000 Euro.

Eine Sache vorweg: Ein klassischer Fahrbericht ist das hier nicht. Wer ganz genau wissen möchte, wie sich der Wagen fährt, schaut bei unseren Kollegen vorbei. Der AUTO BILD-Test des Volvo XC 40 Recharge Pure Electric gibt Aufschluss über Fahrleistungen, Verarbeitung und den Fahrspaß. Nur so viel in Kürze: Der XC40 ist sehr gut verarbeitet, hochwertig ausgestattet (COMPUTER BILD fuhr allerdings auch eine aufgemotzte Version für rund 71.000 Euro; der Basispreis beträgt 62.000 Euro). Und: Dank Allrad-Antrieb wird man förmlich in den Sitz gedrückt, wenn man das Strompedal etwas forscher „kitzelt“. Die Beschleunigung ist sagenhaft, nach 4,9 Sekunden ist man bei 100 km/h. Und das bei einem Gewicht von 2,2 Tonnen!

Android Automotive: Volvo setzt auf Google

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Sachlich, nüchtern und aufgeräumt präsentiert sich das Cockpit des Volvo XC40 Recharge Pure Electric.

Damit aber wieder zurück zum eigentlichen Thema dieses Fahrberichts: COMPUTER BILD hat sich bei den Probefahrten vor allem auf das installierte Betriebssystem fokussiert. Grund: Anstatt das Rad neu zu erfinden, setzt Volvo beim vollelektrischen XC40 auf Android Automotive, das Auto-System von Google. – Android Automotive ist nicht Dasselbe wie Android Auto: Während Android Auto „lediglich“ wesentliche Apps des Android-Smartphones auf dem Display im Fahrzeug spiegelt, handelt es sich bei Android Automotive um ein natives Betriebssystem für Autos. Und das wusste im Rahmen der Probefahrten zu gefallen. Die Bedienung geht einfach von der Hand: Android Automotive bietet die wesentlichen Funktionen aufgeräumt auf dem Home-Display an. Hierzu gehören unter anderem die Navigation (Google Maps) sowie Entertainment-Apps wie DAB- und Webradio sowie Apps für Streamingdienste wie Spotify oder YouTube Music. Koppelt man sein Smartphone, werden unter anderem die Kontakte automatisch synchronisiert, was das Telefonieren während der Fahrt sehr erleichtert.

Android Automotive: Google Maps steht unter Strom

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Der Google Assistant gehorchte während der Probefahrten aufs Wort.

Besonders viel Spaß macht das Navigieren mit Google Maps. Denn die kann vollständig per Sprachbefehl erfolgen – dank des Google Assistant. Befehle wie „Ok Google, fahre mich zum Hauptbahnhof“ oder „Ok Google, navigiere mich auf dem schnellsten Weg nach Berlin“ werden sofort umgesetzt und die Route auf dem Display angezeigt. Damit nicht genug: Da es sich beim Volvo XC 40 Recharge Pure Electric um ein E-Auto handelt, berechnet Maps auch, wie weit man mit einer Akkuladung kommt und empfiehlt Ladestopps, die man in seine Route integrieren kann. Der Assistant kann noch mehr. „Ok Google, erhöhe die Temperatur für den Beifahrer auf 22 Grad“ stellt die Heizung auf dem rechten Vordersitz ein. „Ok Google, spiele Jazz über Spotify“ startet eine passende Playlist. Natürlich beantwortet der Assistant auch Fragen zum Wetter, zu den aktuellen Fußballergebnissen und erzählt auf Wunsch auch Witze. Auffallend, wie gut der Assistant die Befehle versteht und umsetzt – gut gemacht.

Volvo XC40 Recharge Pure Electric: Übersichtlich und intuitiv

fahrbericht volvo xc40 recharge pure electric: android auf rädern

Prima: Google Maps berechnet Routen unter Berücksichtigung von Ladestopps.

Was auch gefällt: Android Automotive ist nicht überladen, sondern bietet genau die Funktionen an, die man zum Autofahren benötigt. Verschachtelte Untermenüs oder kryptische Bedienelemente sucht man vergebens. Was man allerdings auch vergebens sucht, sind Möglichkeiten zur Unterhaltung während der Pausen auf der Raststätte. Apps für Dienste wie YouTube (Video) oder Netflix fehlen, könnten aber in einer der nächsten Updates dabei sein. Apropos Updates: Der Volvo XC40 erhält neue Softwareversionen „over the air“ per Mobilfunk oder WLAN, muss dafür also nicht in die Werkstatt.

Android Automotive und der Datenschutz

fahrbericht volvo xc40 recharge pure electric: android auf rädern

Wer eine exakte Navigation und Fahrzeugsteuerung will, muss Daten zur Verfügung stellen.

Unterm Strich macht Android Automotive im Volvo XC40 Recharge Pure Electric wirklich Spaß: Alles ist am richtigen Platz, die Bedienung hat man nach wenigen Fahrten raus und mit dem Google Assistant ist ein wirklich hilfreicher „Beifahrer“ an Bord. Bleibt die Frage nach dem Datenschutz. Das Auto erzeugt jede Menge Fahrdaten, die nach Aussage von Volvo-Pressesprecher Michael Schweitzer allerdings beim Fahrer verbleiben und nicht zu Google geschickt werden. Aber: Um etwa eine optimale Navigation von Ladesäule zu Ladesäule zu ermöglichen, muss Google Zugriff auf die Akkukapazität des Fahrzeugs erhalten und laufend die Fahrweise ermitteln, um die Restreichweite ermitteln zu können. Das lässt sich in den Datenschutzbestimmungen festlegen.

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