Mitsubishi

Fahrbericht Mitsubishi Colt: Japanischer Doppelgänger

fahrbericht mitsubishi colt: japanischer doppelgänger

Der Mitsubishi Colt ist 4,05 Meter lang. © Foto: Mitsubishi

Der neue Mitsubishi Colt kommt einem bekannt vor. Kein Wunder, ist er doch ein ziemlich naher Verwandter des Renault Clio. Die technische Leihgabe im Rahmen der Allianz ist für den Colt kein Nachteil.

Der neue Mitsubishi Colt ist in Wirklichkeit ein alter Bekannter: Die Japaner nehmen den Clio aus der Konzernallianz als Basis, um die Traditionsbezeichnung Colt wieder aufleben zu lassen. Ganz unangetastet gelassen hat Mitsubishi den Clio natürlich nicht. Ein paar markante optische Modifikationen wurden schon vorgenommen. Neben dem prägnant-großen Markenlogo haben die Designer am Kühlergrill gearbeitet, ihm individuelle Chrom-Applikationen verpasst. Auf dem Kofferraumdeckel prangt der Markenschriftzug in großen Lettern – ein optischer Kniff, der dafür sorgt, dass das Fahrzeug stylisch herüberkommt.

Mit 17.590 Euro steigt der Mitsubishi in die Kleinwagenklasse ein – dafür gibt es den einen Liter großen Dreizylinder-Saugbenziner mit 49 KW / 67 PS. Für erste Testfahrten standen allerdings der stärkere Turbobenziner mit 67 KW / 91 PS (ab 20.990 Euro) sowie die ungleich kräftigere Hybridversion mit insgesamt 105 kW / 143 PS zum Preis ab 25.990 Euro zur Verfügung.

Hybrid: Benziner mit Automatikgetriebe

Für den Verbraucher ist der Hybrid oberflächlich betrachtet einfach nur ein Benziner mit Automatikgetriebe, denn so fühlt er sich weitgehend an. Dabei steckt unter dem Blech ein komplexes System, das jedoch reibungslos funktioniert. Es gibt keine Zugkraftunterbrechungen, und die Gangwechsel erfolgen deutlich geschmeidiger als bei den meisten Doppelkupplern. Angefahren wird stets elektrisch, bis der Otto übernimmt. Der Vierzylinder-Benziner hält den 1,2 kWh großen Strompuffer immer auf einem Mindeststand und ist mit 69 kW / 94 PS die Hauptantriebsquelle.

Indes fährt der Colt zwischendurch auch immer mal elektrisch mit dem 36 kW / 49 PS starken Stromer. Ein weiteres, kleineres E-Triebwerk sorgt innersystemisch für glatte Prozesse. Der Elektromotor durchläuft zwei Übersetzungsstufen, während dem Benziner vier Gänge zur Verfügung stehen. Allerdings merkt der Fahrer kaum etwas von der Getriebetätigkeit, es gibt demnach auch keine Schaltrucke. Und der Japaner schiebt beflissen an, hängt gut am Gas – macht demnach einen souveränen Eindruck.

Mitsubishi Colt

fahrbericht mitsubishi colt: japanischer doppelgänger

Erfrischend konventionell dagegen kommt der Turbo daher mit manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe. Und falls man denkt, 91 Pferdchen reichten nicht für den täglichen Bedarf – sie genügen doch. Schließlich wiegt der Kleinwagen gerade einmal etwas mehr als eine Tonne und bewegt sich demnach flink von der Stelle. Seine leichtgängige Lenkung und die ebenso widerstandsarm schaltbare Box helfen, den etwas mehr als vier Meter messenden Kleinwagen entspannt im engen urbanen Raum zu bewegen. Andererseits verlangen die Abmessungen den Passagieren Zugeständnisse beim Platzangebot ab. So stößt man vorn schnell mit den Knien an die Mittelkonsole. Dafür geht die Kniefreiheit im Fond wiederum in Ordnung.

Der Mitsubishi Colt besticht durch ein betont komfortables Fahrwerk. Ob Kopfsteinpflaster oder hartnäckige Querfugen – alles steckt der Wahljapaner gelassen weg. Dieser Einschlag erweitertet das Nutzungsspektrum ungemein, der Colt ist also nicht nur die kleine Einkaufstasche für um die Ecke.

Touchscreen: Knapp zehn Zoll

Ebenfalls nicht klein ist der bis zu knapp zehn Zoll messende zentrale Hochformat-Touchscreen, auf dem sich sämtliche Fahrzeugfunktionen recht intuitiv abhandeln lassen. Doch auch für Touch-Skeptiker ist etwas dabei. Nämlich die Reihe mit den fein klickenden physischen Tasten unterhalb des Monitors. Und natürlich klassische Drehregler zur Steuerung von Lüftung und Temperatur.

Selbstverständlich ist das digitale Zeitalter auch im Colt angekommen. Ein Kombiinstrument ohne mechanische Anzeigen, induktive Ladefunktion sowie zwei USB-Slots weisen darauf dezent hin. Freilich lässt sich auch die Oberfläche des eigenen Smartphones per Apple CarPlay oder Android Auto auf den Screen zaubern.

Mit der Basisausstattung kommt man bereits gut zurecht. Klimaanlage, LED-Scheinwerfer, Tempomat und Verkehrszeichen-Erkennung sind unter anderem serienmäßig. Mehr braucht man eigentlich nicht. Als kleines Bonbon gibt Mitsubishi übrigens stets fünf Jahre Garantie und setzt sich damit von vielen anderen Wettbewerbern ab. Immerhin 3.000 Colt möchte Mitsubishi noch dieses Jahr auf die Straße bringen und 2024 dann 10.000 Stück.

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