Bild: EnBW | Endre Dulic
Der Anteil der Erneuerbaren Energien betrug demnach in jedem Monat dieses Jahres mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs und lag jeweils zwischen 53 und 59 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere der Beitrag der Solarenergie deutlich gestiegen. Mit rund 65 Milliarden Kilowattstunden (kWh) wurde in den ersten drei Quartalen 2024 15 Prozent mehr Photovoltaik-Strom erzeugt als im Vorjahreszeitraum. Im Juni erzeugten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland mit 10,1 Milliarden kWh erstmals mehr als 10 Milliarden kWh Strom innerhalb eines Monats. Im Juli wurde dieser Rekord mit 10,6 Milliarden kWh noch einmal getoppt. Im August war die Photovoltaik-Erzeugung mit wiederum 10,1 Milliarden kWh den dritten Monat in Folge zweistellig. Grund hierfür ist der hohe Zubau von Photovoltaik-Anlagen im vergangenen und laufenden Jahr.
„Dass mittlerweile konstant mehr als jede zweite Kilowattstunde Strom, die in Deutschland verbraucht wird, erneuerbar ist, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Damit wir den grünen Strom auch vollständig nutzen können, ist es neben der Entwicklung von Speichern zentral, dass der Netzausbau mit dem der Erneuerbaren Schritt hält. Hier muss die Bundesregierung noch bestehende Hemmnisse aus dem Weg räumen. Als Partner der Erneuerbaren Energien braucht es zudem wasserstofffähige Gaskraftwerke. Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne ist nicht konstant. Wir brauchen gesicherte Leistung für Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Es ist daher gut, dass die Bundesregierung kürzlich den Entwurf für das Kraftwerkssicherheitsgesetz vorgelegt hat. Der Gesetzgebungsprozess sollte nun zügig vorangehen, damit die Ausschreibungen für die wasserstofffähigen Gaskraftwerke so zeitnah wie möglich beginnen können.“
Die Erzeugungszahlen im Einzelnen
In den ersten drei Quartalen 2024 lag die Bruttostromerzeugung nach vorläufigen Berechnungen bei 366 Milliarden kWh und war damit gut zwei Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum (Quartal 1-3 2023: 374 Mrd. kWh).
Insgesamt wurden gut 217 Milliarden kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2023: 201 Mrd. kWh). Davon stammten rund 80 Milliarden kWh aus Wind an Land, knapp 65 Milliarden kWh aus Photovoltaik, rund 33 Milliarden kWh aus Biomasse (einschließlich biogenen Siedlungsabfällen), knapp 19 Milliarden kWh aus Wind auf See und gut 17 Milliarden kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden rund 149 Milliarden kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch gut 166 Milliarden kWh.
Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten
Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge. Der Anteil Erneuerbarer Energien in den ersten drei Quartalen auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt knapp gut 59 Prozent (Quartal 1-3 2023: knapp 54 %).