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Elektroautos: Ein voller Gewinn – für China

elektroautos: ein voller gewinn – für china

Elektroautos: Ein voller Gewinn – für China

Fast egal, welches Markenemblem das Fahrzeug schmückt – das Elektroauto ist „Made in China“. Das liegt zum einen am wertbestimmenden Bauteil des Fahrzeugs, der Traktionsbatterie. Sechs der zehn größten Batteriehersteller der Welt sind in China beheimatet, wobei allein die Nummern eins und zwei, CATL und BYD, in Gigawattstunden mehr Kapazität aufweisen als alle anderen Player zusammengerechnet. Die vier nichtchinesischen Player sind aus Südkorea und Japan, aus Europa: kein einziger. Was in Europa derzeit an Zellproduktion hochgezogen wird, geschieht durch asiatische Firmen oder in Form von Joint Ventures.

Damit sind die Weichen für eine Antriebstechnologie gestellt, für die Europa keine eigenen Produktionskapazitäten hat, wobei man gleichzeitig ver­absäumt hat, sich auf den Weltmärkten die erforderlichen Rohstoffe zu sichern. Auch diesen Markt kontrolliert China, wie im Fall von Lithium und Graphit, nahezu monopolartig,

Das ist einerseits bequem, wenn es um die eigenen Klimaziele geht: Fürs Klima zwar unerheblich, fallen die bei der Batterieproduktion entstehenden CO2-Emissionen eben in China und nicht in Europa an. Als weltgrößter CO2-Emittent befeuert China seine Kraftwerke hauptsächlich mit Kohle, dem global bedeutendsten und auch am stärksten wachsenden Primärenergieträger, vor Erdöl und Erdgas.

Das resultierende Minusgeschäft hat konkrete Zahlen – etwa bei Europas Handelsdefizit mit China, das sich innerhalb der letzten zwei Jahre auf 390 Mrd. Euro verdoppelt hat.

Was auch an der Autobilanz liegt. Autos, die nach China exportiert werden, sind je nach Bauart mit 15 bis 25 Prozent Zoll belegt. Umgekehrt, von China nach Europa, sind es zehn Prozent. Und grundsätzlich sind E-Autos aus Europa auf dem chinesischen Markt nicht gefragt. Nur Tesla hat in dem Geschäft ein Wörtchen mitzureden, freilich mit im Land produzierten Autos.

Umgekehrt führt beim sogenannten leistbaren Elektroauto, das in Europa den Durchbruch am Massenmarkt bringen soll, kein Weg an China vorbei. Europas größte Autokonzerne, VW und Stellantis, haben sich zu dem Zweck jüngst um Milliardenbeträge bei chinesischen Herstellern eingekauft, um deren Kostenvorteile bei Technologie und Produktion nutzen zu können; konkret seien diese „um 30 Prozent günstiger als alles, was im Westen denkbar ist“, so Stellantis-CEO Carlos Tavares.

Chinas Plan, zur weltweiten Automacht aufzusteigen, wurde vor 20 Jahren mit strategischer Weitsicht entwickelt und geht nun doppelt auf: Durch die Transformation konnten chinesische Hersteller wie Geely günstig ins Verbrenner-Business einsteigen. Davon berichten China-Lobbyisten, zu denen auch einflussreiche Beratungsunternehmen zählen, freilich weniger. Wie auch vom Narrativ „Wandel durch Handel“: Zu demonstrativ der „brüderliche“ Schulterschluss Chinas nicht etwa mit Europa oder der überfallenen Ukraine, sondern mit Diktatoren wie Russlands Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko aus Weißrussland.

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