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Elektroauto: BMW baut große E-Antriebs-Testkapazitäten für "Neue Klasse" auf

BMW baut in Wackersdorf eine Testanlage für elektrische Antriebe. Grund ist der besonders hohe Testbedarf für BMWs kommende E-Auto-Palette der "Neuen Klasse".

BMW stellte auf der IAA Mobility in München eine Studie zur “Neuen Klasse” vor, deren erste Ableger ab 2025 gebaut werden soll. Teile des elektrischen Antriebsstrangs dürften auch in Wackersdorf getestet werden.

(Bild: BMW)

BMW baut an seinem oberpfälzischen Standort Wackersdorf eine Testanlage für Batterien und elektrische Antriebskomponenten. Der Autohersteller wird dort ab 2024 auf einer Fläche von mehr als 8000 Quadratmetern Hochvoltbatterien und weitere Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs wie etwa Wechselrichter für kommende Elektroautos prüfen und testen. Das soll bereits den Beginn ihrer Entwicklung umfassen und bis hin zu den ersten Vorserienexemplaren reichen.

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Bedarf am Markt nicht zu decken

Der Grund für die Erweiterung ist ein vorhersehbar hoher Testbedarf für eine ganze Elektroauto-Palette mit dem Arbeitstitel “Neue Klasse”, den BMW auf dem freien Markt nicht decken kann. Der große Testaufwand entsteht einerseits durch die geplante Modellvielfalt und andererseits, weil einige der Testabläufe für die Zulassung von Elektrofahrzeugen vorgeschrieben und teils länderspezifisch unterschiedlich sind. Die Batteriezellen sollen im niederbayrischen Straßkirchen gefertigt werden.

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Zum Ausbau des Standorts nimmt BMW rund 100 Millionen Euro in die Hand und rechnet mit einer Fertigstellung bis 2026. Das meiste Geld fließt dabei in die teure Prüfstandtechnik. Ein Gebäude, die Halle 80 auf dem Werksgelände, steht bereits seit den 1980er-Jahren. Sie war ursprünglich für die damals geplante Wiederaufbereitungsanlage (WAA) errichtet worden, deren Fertigstellung im Taxölderner Forst von einem breiten Bündnis von Kernkraftgegnern bis hin zu lokalen CSU-Politikern mit aufsehenerregenden Demos und Prozessen verhindert worden war.

Simulation von Realbedingungen

Ab Mitte 2024 will BMW Batterie-Tester in Betrieb nehmen, welche die elektrische Leistungsfähigkeit der einzelnen Batteriezellen beim Laden und Entladen unter unterschiedlichen Bedingungen ermitteln sollen. Damit können Realbedingungen wie im späteren Fahr- und Ladebetrieb simuliert werden, bevor eine Batterie in einem Auto auf die Straße kommt. Zunächst wird das parallele Testen mehrerer hundert Batteriezellen möglich sein. Die geplante Testkapazität umfasst mehrere tausend Zellen, schreibt BMW.

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Ein Jahr später sollen komplett fertig entwickelte batterieelektrische BMWs vor ihrem Serienanlauf beispielsweise Vibrations- und Schocktests unterzogen werden. Dazu wird BMW elektrohydraulische Vibrationsprüfstände aufbauen, auf denen komplette Autos eingespannt werden können. Alterungstests sollen ein gesamtes Fahrzeugleben in kurzer Zeit simulieren inklusive beliebiger Fahrprofile, Be- und Entladezyklen.

“Der Standort Wackersdorf wird damit zu einem wichtigen Unterstützer der Transformation hin zur Elektromobilität”, zitiert BMW den Standortleiter Christoph Peters. Bisher betrieb BMW in Wackersdorf die Versorgung für die Überseewerke und die Cockpitfertigung, ab 2024 soll die Türenfertigung für Rolls-Royce dazukommen.

(fpi)

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