Die E-Autos von Mercedes sind beliebt – aber auch teuer.
Wenn Ola Källenius über Elektroautos spricht, wenn er mit dem Finger über die breiten Displays seiner Fahrzeuge fährt oder berichtet, wie er mit seiner Ehefrau die Reichweite neuer Modelle testet, spürt man, dass der Mercedes-Benz-Chef ein Automann ist, den die neue Welt der Elektromobilität begeistert. Und im Gespräch gibt sich Källenius auch überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Elektroboom kommt und sein Autokonzern ihn zumindest bei den Luxusautos anführen wird.
Und beim Anspruch, von 2030 an ein reiner Elektroanbieter zu sein, hebt der Autobauer zurzeit vor allem den Zusatz hervor „wo es die Marktbedingungen zulassen“. Sprich: in Märkten, in denen die Kunden wirklich an die Elektromobilität glauben.
Rahmenbedingungen haben sich verändert
Aktuell kommt der Traditionskonzern aus Baden-Württemberg beim Gesamtabsatz auf eine Elektroquote (rein elektrisch und Kombination aus Verbrenner und Elektromotor) von 19,9 Prozent, steigen wird sie in diesem Jahr aller Voraussicht nach nicht. Natürlich haben sich viele Rahmenbedingungen verändert: Die staatliche Förderung für den Kauf von Elektroautos fällt weg, der Aufbau einer funktionierenden und umfassenden Ladeinfrastruktur stockt.
Hoffnungen setzt der Konzern auf die nächste Generation von Elektrofahrzeugen, die in den nächsten beiden Jahren auf den Markt kommen wird. Diese Volumenmodelle sollen den Absatz der Elektroautos endlich näher an die ehrgeizigen Ziele bringen.
Doch eines ist klar: Bis Elektroautos etwa zum gleichen Preis wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu haben sind, wird es noch lange dauern. Noch ist nicht absehbar, wann das sein wird. Und genau wegen dieses Punkts entscheiden sich noch immer viele Kunden – neben anderen offenen Fragen – gegen den Kauf eines Elektroautos.