Das Autohaus Kühne spendiert der Berufsschule einen BMW. Künftige Kfz-Mechatroniker werden aber nicht mehr lange in Döbeln ausgebildet.
Der Geschäftsführer des BMW-Autohauses Lutz Kühne (rechts) übergibt der Schulleiterin des BSZ Katrin Neumann die Schlüssel für einen BMW 330 i für die Ausbildung der Kfz-Mechatroniker. © Lutz Weidler
Das Rad gehört zu einem BMW 330 i Limousine und steht im Döbelner Autohaus Kühne. Aber nicht mehr lange.
Siebtes Fahrzeug für Ausbildung spendiert
Es ist das siebte Fahrzeug, das das Autohaus dem BSZ für die Ausbildung der Kfz-Lehrlinge spendiert. Darunter war auch ein Motorrad. Die Partnerschaft von Autohauhaus und BSZ besteht bereits seit 25 Jahren.
„Die Technik wird permanent komplexer und entwickelt sich immer schneller. Mit dem Fahrzeug ist eine bestmögliche Kfz-Ausbildung gewährleistet“, sagt der Geschäftsführer des Autohauses Lutz Kühne. An dem BMW könnten die Azubis arbeiten und lernen.
- Jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus der Region Döbeln und Mittelsachsen in Ihrem Postfach. Hier können Sie sich für unseren Newsletter anmelden.
Auch Katrin Neumann, Schulleiterin des BSZ, betont, wie wichtig es ist, dass die Lehrlinge an modernen, zeitgemäßen Objekten ausgebildet werden. Kaum ein anderer Berufsschulstandort habe eine so gute Ausstattung wie Döbeln.
„Aber die Ausbildung steht und fällt mit dem Ausbilder“, so Katrin Neumann. Solche, die Theorie und Praxis beherrschen und sich auch in der Freizeit für ihren Job engagieren, wie Uwe Hofmann, seien die wertvollsten Lehrer.
Kfz-Ausbildung soll nach Freiberg
Möglicherweise war es aber das letzte Mal, dass das Autohaus eines der neuesten Modelle an das BSZ übergeben konnte. Nach dem Teilschulnetzplan für die berufsbildenden Schulen im Freistaat Sachsen sollen die Kfz-Mechatroniker für Pkw ab dem Schuljahr 2024/25 am BSZ Freiberg ausgebildet werden.
In den 1950er-Jahren hat die Kfz-Ausbildung in Döbeln begonnen. Seit 2003 erfolgt überwiegend nach dem ersten Lehrjahr eine Trennung der einzelnen Sparten.
„Die Nutzfahrzeug-Mechatroniker lernen in Zschopau weiter, die Land- und Baumaschinen-Mechatroniker in Zwickau und die Zweirad-Mechatroniker in Leipzig“, erklärt der stellvertretende Schulleiter Michael Winkler. Das bedeutet für die Azubis einen großen logistischen Aufwand.
Und es bestehen weiterhin Zweifel, dass das Kultusministerium die richtige Entscheidung getroffen hat.
„In Döbeln sind das Grundstück, ausreichend Platz im Gebäude, eine super Ausrüstung und erfahrene Lehrer da. Es braucht Jahrzehnte, bis anderswo eine Ausbildung in ähnlich guter Qualität möglich ist“, meint Lutz Kühne. Er nennt den geplanten Weggang der Kfz-Sparte aus Döbeln eine betrübliche Entwicklung.