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E-Autos: VW muss Produktion kappen - BMW-Strategie bewährt sich

Kritisiertes Konzept

E-Autos: VW muss Produktion kappen – BMW-Strategie bewährt sich

VW muss die Elektroauto-Produktion mangels Nachfrage drosseln, Bänder stehen still. BMW hat frühzeitig auf ein anderes Konzept gesetzt – mit Erfolg.

München – Der Anteil von Elektroautos an Neuzulassungen steigt. Doch VW kann davon nicht profitieren, man verzeichnet eine mangelnde Nachfrage nach Stromern. Europas größter Autokonzern VW ist deswegen sogar gezwungen, die Produktion in Emden zu drosseln, betroffen ist das E-Modell ID.4. Schichten werden gestrichen und die Werksferien verlängert. Erst mit der Markteinführung des ID.7 Ende des Jahres wird wieder mit einer normalen Auslastung gerechnet.

VW drosselt Produktion des ID.4: Grund sind unflexible Fertigungsstraßen

Grund für die Drosselung der Produktion, dass VW für jedes Antriebskonzept über eigene Fertigungsstraßen verfügt, auf denen eben nur Modelle mit Elektro- oder Verbrennungsmotoren gefertigt werden können. Das hat zwei Nachteile: Bei fehlender Nachfrage, wie im Falle des ID.4 in Emden, können die Montagelinien nicht ausgelastet werden. Die nicht genutzten Produktionskapazitäten bedeuten enorme Kosten, denen keine Einnahmen gegenüberstehen.

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BMW-Werk in Dingolfing: Die Mitarbeiter des bayerischen Autobauers erhalten zum Jahresauftakt eine schöne Sonderzahlung.

Im umgekehrten Fall müssen die Käufer bei einer steigenden Nachfrage lange auf ihre Fahrzeuge warten, da die Produktion nicht einfach auf weiteren Fertigungsstraßen ausgeweitet werden kann. Auch das kostet viel Geld.

BMW setzt auf gemeinsame Architektur: Verbrenner und Elektroautos können vom gleichen Band rollen

BMW ist einen anderen Weg gegangen. Die aktuelle Generation von Elektroautos basiert auf einer gemeinsamen Architektur für Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybride, die flexibel gefertigt werden können – auf einer Produktionsstraße. Das hat dem Münchner Autobauer wegen der höheren Komplexität und der Vorsicht gegenüber Hybdriden viel Kritik eingebracht, denn der Verzicht auf unterschiedliche Plattformen geht zu Lasten der Optimierung des jeweiligen Konzepts.

Eine aktuell schwierige Situation wie bei VW macht diese Strategie für BMW zumindest weniger wahrscheinlicher. Denn mit flexiblen Architekturen kann problemlos auf Nachfrageschwankungen bei einzelnen Antrieben reagiert werden. Die meisten BWM-Modelle wie iX1 und X1, iX3 und X3, i4 und 4er Gran Coupé, i5 und 5er oder auch i7 und 7er laufen vom gleichen Band. Je nach Bedarf kann die Produktion eines Modells herunter- oder hochgefahren werden. Eine Ausnahme bildet der iX mit seiner eigenständigen Architektur.

BWM setzt nicht zu 100 Prozent auf Elektro: Lebenszyklus des 3er wird verlängert

Bis 2030 soll jeder zweite BMW in Europa elektrisch angetrieben werden. Ein Meilenstein auf dem Weg dorthin soll die Neue Klasse sein, eine Elektrolimousine, die als Pendant zum 3er die Kunden anlocken soll.

Dennoch setzt BMW weiterhin auf Verbrennungsmodelle. So soll laut BimmerToday der aktuelle 3er im kommenden Jahr ein zweites Facelift erhalten, der Lebenszyklus soll damit bis 2027 verlängert werden.

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