Cupra Tavascan: SUV-Coupé wird elektrisches Topmodell der Marke
Die Bedeutung der jungen Marke Cupra für die spanische Abteilung des VW-Konzerns wächst weiter. Nach dem Formentor, dem ersten Cupra, der kein Derivat eines Seat-Modells ist, und dem Cupra Born, dem ersten Elektroauto aus Spanien, wird nun der nächste Schritt gesetzt.
Aufbauend auf der MEB-Plattform des VW-Konzerns wird es ihn in zwei Antriebsvarianten geben. Der Basis-Tavascan hat einen 210 kW (286 PS) starken E-Motor an der Hinterachse. Seine Batterie mit einer Nettokapazität von 77 kWh bunkert ausreichend Strom, um ein Reichweite von bis zu 550 km nach WLTP zu ermöglichen.
Beim Topmodell Cupra Tavascan VZ kommt ein zweiter Motor mit 80 kW für die Vorderachse dazu, was unterm Strich einen Allradantrieb mit 250 kW (340 PS) Leistung ergibt. Wird die volle Kraft genutzt, beschleunigt der Tavascan VZ in 5,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Auch hier kommt die 77-kWh-Batterie zum Einsatz, was sich für bis zu 520 km Reichweite ausgehen soll. Für Effizienz sorgt in beiden Fällen ein ausgeklügeltes Thermomanagement mit an den Kühlmittelkreislauf angeschlossenen Wasserkanälen in der Bodenplatte unter der Karosserie. So soll die Temperatur der Batterie stets in dem für ihre Leistung optimalen Fenster gehalten werden.
Geladen wird aber natürlich auch durch Rekuperation im Fahrbetrieb. Dafür stehen vier unterschiedlich starke Stufen zur Verfügung, die via Wippschalter am Lenkrad auf die jeweilige Fahrsituation bezogen gesteuert werden können.
Beim Fahrwerk mit einer Mehrlenkerachse hinten kommt unter anderem eine adaptive Dämpferregelung zum Einsatz. Insgesamt stehen fünf verschiedene Fahrmodi zur Wahl. Beim Allrad-Tavascan kommt noch ein zusätzlicher Modus namens Traction dazu. Die elektronische Stabilitätskontrolle kann im Sportmodus abgeschaltet werden.
Apropos Bedienung: Trotz aller Neuheiten finden sich auch im Tavascan-Cockpit noch die berüchtigten und von anderen Modellen des VW-Konzerns bekannten Slider für die Temperatur- oder Lautstärke-Regelung wieder. Immerhin sind sie hier aber zumindest beleuchtet.
Entworfen und entwickelt bei Seat in Spanien, aufbauend auf der WEB-Plattform aus Wolfsburg, wird der Cupra Tavascan aber nicht in Europa gebaut. Weil das Seat-Stammwerk in Martorell bei Barcelona mit Konzernprodukten ausgelastet ist, wurde der Produktionsauftrag nach China vergeben, namentlich an das Werk des VW-Konzerns in Anhui. So wird der Tavascan zum ersten Modell der Gruppe, der aus China zurück nach Europa exportiert wird. Dies obwohl er in China selbst gar nicht verkauft werden wird. Cupra ist auf dem chinesischen Markt nicht vertreten und konzentriert sich laut Seat- und Cupra-Boss Wayne Griffiths auf Südamerika und neue Märkte wie Australien.
Der Cupra Tavascan wird zu Beginn des nächsten Jahres bei uns zu haben sein. Der Markteintritt erfolgt zunächst mit dem Allradmodell Tavascan VZ. Die Basis-Version Tavascan Endurance folgt später im Jahr.