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Comeback der Guzzi-GS angekündigt - Moto Guzzi V 100 Stelvio für 2023

“Stelvio – returning soon”, die Stelvio kommt bald zurück – das kündigte Moto Guzzi auf der EICMA 2022 an. Logischerweise müsste auf die Moto Guzzi V 100 Mandello also im Laufe des Jahres 2023 die Moto Guzzi V 100 Stelvio folgen.

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Comeback der Guzzi-GS angekündigt – Moto Guzzi V 100 Stelvio für 2023

Beinahe wäre es in der Neuheiten-Flut von der EICMA 2022 untergegangen, dabei ist das eines der Top-Themen für 2023. Denn es betrifft die populäre Kategorie der großen Reiseenduros: Moto Guzzi hat eine neue Stelvio, also eine neue “Guzzi-GS” angekündigt, die schon bald kommen soll.

Zeit für eine neue “Guzzi-GS”

Das für Moto Guzzi typische Antriebskonzept ist dem für BMW typischen am ähnlichsten. In München wurde es gleich von Anfang an so gebaut, also ab 1923, in Mandello del Lario erst ab den 1960er-Jahren. Der wesentliche Unterschied ist die Spreizung der jeweils zwei Zylinder: Beim BMW-Boxer sind es 180 Grad, beim Moto Guzzi-V-Twin sind es 90 Grad. Bei der Bayerischen liegen die Zylinder im Fahrtwind, bei der Italienischen stehen sie schräg nach oben. In Fahrtrichtung liegende Kurbelwelle mitsamt anschließendem Kardan-Endantrieb sind prinzipiell gleich. Und Kardan ist für viele Reiseenduro-Interessenten bekanntlich kaufentscheidend.

Erst Quota, dann Stelvio

Daher ist eine Reiseenduro von Moto Guzzi gewissermaßen eine “Guzzi-GS”. Die Ur-GS von BMW erschien 1980, die erste “Guzzi-GS” folgte 1992. Sie hieß Quota 1000, später Quota 1100, jeweils mit 69 PS. Von 2008 bis 2016 gab es dann die Moto Guzzi Stelvio 1200 8V, immer noch luftgekühlt, mit 105 PS. Stelvio ist eine Anspielung auf das italienisch gleichnamige Stilfser Joch, eines der bekanntesten Highlights in Südtirol. Seit 2017 – Abgasnorm Euro 4 – hat Moto Guzzi keine Stelvio mehr im Sortiment. Vom Marktpotenzial her betrachtet ist das die wohl größte Lücke bei der über 100 Jahre alten italienischen Motorradmarke, die mit der beliebten, aber vergleichsweise schwach motorisierten V 85 TT nicht geschlossen werden konnte.

V 100 Mandello als Basis für die neue Stelvio

Die 2022 eingeführte Moto Guzzi V 100 Mandello, erstmals mit wassergekühltem V-Twin, schließt diese Lücke zumindest teilweise. Doch eine richtige Enduro, also eine “Guzzi-GS”, ist sie mit ihren 17-Zoll-Straßenrädern nicht. Also war ohnehin schon zu erwarten, dass eine entsprechende Modellvariante folgen wird. Die Ankündigung einer neuen Stelvio ist eigentlich keine Überraschung, sondern erscheint konsequent.

Die Räder der neuen Stelvio auf der EICMA

Am Messestand von Moto Guzzi auf der EICMA 2022 wurden die Räder der neuen Stelvio vor Bergkulisse – Serpentinenstraßen und Gelände – gezeigt. Nur die Räder. Dabei handelte es sich um schlauchlose Kreuzspeichenräder mit Drahtspeichen und Aluminiumfelgen. Das Vorderrad bereift im Format 120/70 R 19, das Hinterrad im Format 170/60 R 17. Reifentyp: Metzeler Tourance Next 2, ein asphaltorientierter Sport-Touring-Reifen mit nur leicht angedeutetem Offroad-Profil. Alles ziemlich genau gleich wie bei der noch aktuellen BMW R 1250 GS also – wobei die wahlweise mit Aluminiumguss-Rädern in den gleichen Dimensionen ausgeliefert wird.

V 100 Stelvio wahrscheinlich mit 115 PS

Die Leistungsdaten der R 1250 GS wird die V 100 Stelvio wohl nicht erreichen, auch nicht annähernd. Die der künftigen R 1300 GS erst recht nicht. Höchstwahrscheinlich wird die neue Stelvio den Antrieb unverändert von der gerade erst in den Handel kommenden V 100 Mandello übernehmen. Mit 1.042 Kubik und maximal 115 PS sowie 105 Nm. Mit diesen Eckdaten würde sie auf andere aktuelle Reiseenduros zielen, etwa auf die Africa Twin 1100 von Honda oder die V-Strom 1050 von Suzuki oder auch die Multistrada V2 von Ducati.

Reiseenduro mit moderner Ausstattung

Noch unklar ist, wieviel Offroad-Potenzial die neue Stelvio mitbringen wird. Ihre Räder signalisieren: Medium, also zwischen Pseudo und Hard. Dazu würde ein Gewicht um 230 Kilogramm, vollgetankt, passen. Nicht wesentlich schwerer als die V 100 Mandello sollte die V 100 Stelvio also werden. In Sachen Ausstattung wird Moto Guzzi jedenfalls nichts anbrennen lassen. Die V 100 Mandello hat, je nach Ausführung, das volle Elektronik-Programm an Bord.

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